Palmer Monicon – Monitor-Controller im Test

Kompakt, funktional, sehr robust und zweckmäßig ‒ wir testen den kleinen und praktischen Monitor-Controller Palmer Monicon…
Palmer Monicon, Monitor-Controller – Im Test
Die Regulierung der Lautstärke an Monitoren oder Lautsprechern im Studio ‒ egal ob über Computer, Mischpult oder Audio-Interface ‒ ist keine leichte Aufgabe und nicht gerade praktisch. In solchen Situationen ist es praktischer, bequemer und funktionaler, für diese Aufgabe mit einem speziellen Gerät zu arbeiten statt mit einem Mischpult oder einem anderen virtuellen Hilfsmittel.

Wer auf der Suche nach einem Monitor-Controller zur Verbesserung seiner Tessitur bei Mix-Sessions mit DAW-Software ist, für den ist der Palmer Monicon eine attraktive Option im unteren Preissegment. Der Listenpreis von 75 € scheint seinesgleichen zu suchen und wir haben ihn sogar schon deutlich günstiger, für unter 60 €, gesehen. Schauen wir uns doch einmal an, was er zu bieten hat …

Palmer Monicon, ästhetisch und mit vielen Extras in der Hand
Wir hätten es nicht besser ausdrücken können, denn dieses kleine Gerät passt in jede Hand, auch wenn das natürlich sicher nicht der ideale Ort für die Bedienung ist. Der Palmer Monicon verbirgt in seinem winzigen Metallgehäuse einen großzügig dimensionierten Lautstärkeknopf (3,8 cm) sowie zwei weitere praktische Funktionen für die Arbeit im Studio. Er muss lediglich zwischen die Audioschnittstelle des PC oder Mac und die Monitore gestellt werden und schon kann die Lautstärke einfach und präzise geregelt werden.

Für flexible Anschlussmöglichkeiten befinden sich am hinteren Panel Ein- und Ausgänge für 3,5-mm-Minibuchsen sowie XLR/Klinke-Komboanschlüsse. Es sind also sowohl Konfigurationen für den Heim- als auch für den professionellen Gebrauch möglich. Vermisst haben wir RCA-Anschlüsse für noch mehr Anschlussmöglichkeiten, aber diese finden wir nicht ganz so wichtig wie die vorhandenen Ein-/Ausgänge, außerdem lassen sich jederzeit kostengünstig Adapter nachrüsten.

Die Anschlüsse werden mittels zwei Schrauben befestigt, was für ein gutes Design natürlich ein Muss ist. Und anders als die offiziellen Fotos vermuten lassen ‒ nicht so das offizielle Video ‒ können die Eingänge mithilfe von Sicherungsclips automatisch gesichert werden, sodass sich nichts versehentlich lösen kann.
Anschlussdiagramm des Palmer Monicon: Anschluss ohne großen technischen Aufwand möglich
Mit den in Mahagonioptik lackierten MDF-Seiten und dem äußerst robusten Gehäuse mutet die Minikonsole Palmer Monicon leicht retro an. Sie erinnert uns an bestimmte deutsche Desktop-Synthesizer, und niemand würde es wagen, das Design und die Qualität zu hinterfragen. Ein Bedienfeld aus schwarzem Stahl mit hochwertigem Siebdruck sorgt dafür, dass bei der Bedienung und bei den Anschlüssen keine Fragen aufkommen. Außerdem ist es optisch ansprechend und unaufgeregt gestaltet. Nun aber zum Klangerlebnis.

Palmer Monicon in der Praxis: Bewertung des Tons
Zunächst muss natürlich klargestellt werden, dass der Monicon ein passives Audiogerät ist, d. h. sein Schaltungskonzept ist die Mindestanforderung, um die Lautstärke regulieren, das Signal abschwächen und weitere wichtige Funktionen ausführen zu können, auf die wir nachfolgend näher eingehen werden. Der Ton bleibt also unverändert, deshalb ist eine externe Stromversorgung überflüssig.

Die Abschwächung von Signalen zwischen -85 und 0 dB erfolgt über den großen Knopf, der weich ist und präzise anspricht. Wir möchten noch einmal herausstellen, dass der Palmer Monicon keine Signalverstärkung bietet, sondern lediglich eine allmähliche, nichtlineare Abschwächung. Dies bedeutet, dass es zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Minimalwerten eine Differenz von 25 dB gibt, wobei sich die beiden Höchstwerte um 1 dB unterscheiden. Dies ist enorm wichtig für die präzise Regulierung. Anders ausgedrückt: Der Reglerknopf hat bei hoher Lautstärke eine geringere Wirkung.
Bei den im Handel erhältlichen Palmer Monicons sind Komboeingänge mit Clips im Lieferumfang enthalten
Mit dem MUTE-Button kann der Audioausgang stummgeschaltet werden, was besonders praktisch ist, wenn man z. B. bei einem eingehenden Anruf, oder wann immer es notwendig ist, vorübergehend den Ton ausschalten möchte. Der Ton ist frei von Rückpralleffekten oder Interferenzen, was natürlich bei einem Zwischengerät für Audiospuren selbstverständlich sein sollte.

Der MONO-Schalter ist in unseren Augen eines der herausragendsten Merkmale des Palmer Monicon. Wir müssen ja nicht nochmals auf den Stellenwert der Monokompatibilität für Produktionen hinweisen (weitere Informationen darüber gibt es in unserer Datenbank), es sei jedoch angemerkt, dass diese hier kinderleicht und umgehend realisiert werden kann. Die Aktivierung dieses Schaltkreises vereint die Links- und Rechts-Kanäle zu einem MONO-Signal, sodass Auslöschungen durch versehentliche Fehler bei der Phasenkohärenz festgestellt werden können.

Sieger im Miniaturformat
Im Handel sind Monitor-Controller mit zahlreichen Funktionen erhältlich, die Monicon nicht bieten kann ‒ aber die Preise dafür übersteigen den Preis für diesen kleinen Sieger um das Sieben- bis Zehnfache. Dazu gehören unter anderem Schalter für verschiedene Lautsprecherpaare, DIM-Regler oder Signalmesser.

Diese fehlenden Funktionen entschuldigen wir bei einem Gerät wie dem Palmer Monicon nur allzu gern, denn er bietet ausgewogene Extras und ein hochwertiges Design zu einem äußerst kundenfreundlichen Preis. Außerdem funktioniert er tadellos und wir konnten nichts finden, was gegen den Kauf spricht. Für uns in jeder Hinsicht ein Gewinner aus dem unteren Preissegment, der trotz seiner geringen Abmessungen kinderleicht zu bedienen ist.

Technische Daten des Palmer Monicon
– Passiver Monitor-Controller
– Zwei Eingänge für XLR/Klinke und 3,5-mm-Miniklinke
– Symmetrische XLR-Anschlüsse
– Maximale Pegelwerte: 20 dBu (Eingang), 20 dB (Ausgang)
– Eingangsimpedanz 10 kΩ (symmetrisch), 5 kΩ
– Ausgangsimpedanz: 600 Ω
– Frequenzumfang: 10 Hz bis 40 kHz (*)
– Distortion: 0,001 % (*)
– Abschwächung: 85 dB; 112 dB (Abschwächung und ‘Mute’)
– Maße und Gewicht: 16,4 x 8,5 x 6,2 cm; 750 Gramm
(*) Messwerte des Herstellers

Der Palmer Monicon ist außerdem in einer weißen Limited Edition erhältlich

KONSTRUKTION: 90 %
KLANGLICHE ERGEBNISSE: 92 %
BEDIENUNGSFREUNDLICHKEIT UND VIELSEITIGKEIT: 90 %
PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS: 95 %

ENDERGEBNIS: 92 %

Vorteile
+ Robuste Konstruktion, gute Materialien und funktionales Design
+ Direkte und transparente Bedienung, ohne Auswirkungen auf die Audioqualität
+ Hohe Anschlussflexibilität. XLR-Komboanschlüsse von guter Qualität

Nachteile
– Keine RCA-Anschlüsse, jedoch sind diese nicht dringend erforderlich und es können Adapter genutzt werden
– Keine weiteren Extras wie bei anderen Controllern üblich (alternative Paare, DIM-Regler …), was zu diesem Preis jedoch zu verschmerzen ist

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Quelle: futuremusic.es, Spanien, September 2015: http://www.futuremusic-es.com/palmer-monicon-controlador-de-monitores-a-prueba/

Hier finden Sie weitere Informationen über die Serie Root Effects von Palmer:
http://www.palmer-germany.com/pro/de/MONICON-Passiver-Monitor-Controller-PMONICON.htm
http://www.palmer-germany.com/pro/de/MONICON-W-Passiver-Monitor-Controller-weiss-limitierte-Auflage-PMONICONW.htm

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