Palmer PDI03JB – „Des Meisters DI-Box“. Ein Testbericht von Soundcheck.

Der deutsche Hersteller Palmer mischt schon seit Jahren groß im Segment der DI-Boxen mit. Und das nicht ohne Erfolg. Der beste Beweis dafür dürfte das uns zum Test vorliegende Joe-Bonamassa-Signature-Exemplar sein.
Palmer PDI03JB - Des Meisters DI -Box - Ein Testbericht von Soundcheck
Einen Gitarrenlautsprecher per DI-Box zu simulieren ist ein sensibles Thema, ersetzt man hier doch ein elementares Element der Signalkette eines Gitarristen mit einer Simulation . Dabei bietet eine elektronische Nachbildung insbesondere live viele Vorteile: Statt einer aufwändigen und im Bühnengeschehen anfälligen Mikrofonierung liefert die elektronische Lösung schnelle und konstante Klangergebnisse, frei von Übersprechen.

Den Tonkutscher freut ergänzend, dass sich der Bühnenlärm reduziert. Auch dort, wo ausdrücklich leise Pegel gefragt sind, kann entsprechendes Gerät helfen, und natürlich bei der Aufnahme. Zu guter Letzt ist eine Lautsprechersimulation im Falle eines Boxendefektes stets ein gutes Sicherheitsnetz.

So hat sich das 19-Zoll-Modell PDI03 mit integriertem Lastwiderstand vielfach im Bühneneinsatz bewährt. Das vorliegende Schwestermodell ist im Unterschied dazu ein deutlich kompakteres, günstigeres und passives Gerät ohne Lastwiderstand. Der Name täuscht, denn es handelt sich bei der PDI03 JB eher um die große Schwester der PDI09 (The Junction), die mit Klangeigenschaften der PDI03 aufwartet und um einen von Joe Bonamassa angeregten Mittenboost erweitert wurde.

Das einkanalige Gerät ist in einem schwarzen Stahlgehäuse untergebracht, das sich bei Bedarf an einer Box, einem Verstärker oder einer Stagebox verschrauben lässt.

In die PDI03 JB gelangt man per Klinkenbuchse. Dabei ist das Gerät dank eines dreifachen Abschwächers sowohl für Preamp-Signale also auch Lautsprecherausgänge von Verstärkern bis 200 Watt geeignet. Da der Lastwiderstand fehlt, ist es nötig, einen solchen über die Thru-Buchse zu ergänzen oder zusätzlich eine Box zu betreiben. So kann man das gewohnte Klangbild auf der Bühne erhalten und dem Techniker die verlässlichere Simulation übergeben

Der Primärausgang ist eine trafosymmetrierteXLR-Buchse mit Mikrofonpegel, die man direkt an die Stagebox auf der Bühne anschließen kann. Ein Groundlift-Schalter sorgt dabei für Brummfreiheit. Der Ausgangspegel ist aufgrund der passiven Konstruktion nicht regelbar und vom Eingangssignal abhängig; dafür kann kein Netzteil versehentlich aus einer Buchse rutschen. Parallel steht ein asymmetrischer Klinkenausgang mit identischem Pegel zur Verfügung.
Die Signature-Edition bietet einen Mittenboost im Vergleich zum Original
Klangregelung und Klang
Die PDI03 JB liefert per analoger Filterschaltung ein frequenzkorrigiertes Signal, das einer mikrofonierten Gitarren box nahekommen soll. Da nicht jede Box gleich klingt, hat Palmer drei Drei-Positions-Schalter vorgesehen, die der Klangformung dienen. Je ein Schalter widmet sich der Bass- und der Höhenwiedergabe.

Hinzu kommt der JB-Switch, der nach Bonamassas Wunsch dem Signal eine breitbandige Mittenanhebung für mehr Durchsetzungskraft mit auf den Weg geben kann. Tatsächlich gelingt der PDI03 JB ein rundes, natürliches Klangbild, das sich durch Druck, beachtliches Bassfundament und – in der Brightposition – Offenheit auszeichnet.

Ich würde eine sorgfältige Mikrofonierung deshalb nicht für überflüssig erklären , aber die Ergebnisse lassen sich hören und sind im Nu und überall verfügbar.

Tatsächlich erlaubt die Steuerung der drei Frequenzbereiche eine intuitive geschmacks- und genreabhängige Vorfilterung, die dem Mixer eine sinnvolle Basis liefert. Dabei hat
die PDI03 J B selbst mit stark verzerrten Sounds kein Problem. Zum Vergleich konnte ich einige Mitbewerber heranziehen So klang Behringers Ultra-G-Modell härter und heller, während die stimmige Red box 5 von Hughes & Kettner hörbar flacher tönte. Das teurere Palmer-Produkt erreichte hier einen Vorsprung, musste aber gelegentlich im Bass leicht gezügelt werden

Ebenfalls gute Ergebnisse lieferte der aktive Cab Rock von Musician Sound Design. Mit regelbaren Line-Pegel-Ausgängen, Zweiband-EQ und einem Hi-Z-Eingang für Effektpedale verfolgt das Gerät ein etwas anderes Konzept. Deutlich kostspieliger fällt der mit Impulsantworten arbeitende, speicherbare Two Notes Torpedo C.A.B. aus. Fairerweise muss man sagen, dass dieser in Sachen Flexibilität auch als Sieger hervorgeht.
Palmer PDI03JB
Summa Summarum
Palmer hat mit der PDI03 JB eine hervorragende, passive Lautsprechersimulationen im Angebot. Für verhältnismäßig kleines Geld bekommt man eine klasse Möglichkeit, sein Gitarrensignal direkt an ein Mischpult zu schicken. Die Qualität ist über alle Zweifel erhaben. Sonst hätte der gute Joe sicher nicht seinen Namen dafür hergegeben.

Technische Daten:
Klasse: DI-Box
Effekttypen: passive Lautsprechersimulation
Effekte gleichzeitig: 1
Presets/User: keine
Strom: passiv
Maße: 14 x 9,5 x 5 cm

Bewertung
+ Stabile Konstruktion
+ Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
+ Sehr guter Klang
+ Kompakte Ausmaße

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Quelle: Soundcheck Magazin: http://www.soundcheck.de/
Autor: Ulf Kaiser

Hier erfahren Sie mehr über Palmer PDI03 JB:
http://www.palmer-germany.com/mi/de/PDI-03-JB-Joe-Bonamassa-Signature-Model-Guitar-Speaker-Simulator-DI-PDI03JB.htm

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