LD Systems‘ PA-System geht in die dritte Generation – Testbericht von amazona.de

LD Systems hat sein aktives PA-System Dave in der dritten Generation überarbeitet und als Dave G; vorgestellt. Zum Test kommt die kleinste von drei Ausführungen: LD Dave 10G³; mit aktivem 10-Zoll Bassreflex-Subwoofer und zwei passiven Satellitenboxen. Neben der Überarbeitung des Designs ist jetzt auch ein DSP integriert. Die digitale Signalbearbeitung umfasst optimierte Frequenzweichen, separate Equalizer und Limiter für die Frequenzbereiche Bass, Mitten und Höhen und einen dynamischen Kompressor, der den Subwoofer lautstärkeabhängig regelt und bei geringeren Lautstärken für mehr Druck sorgt.

Das Grundkonzept der bewährten Dave G-Serie hat sich nicht verändert. Im Subwoofer sitzt die komplette Elektronik, die auch die passiven Satelliten versorgt. Drei Endstufen liefern zusammen eine Systemleistung von 350 Watt RMS (700 Watt Peak). Dabei gehen 150 Watt RMS (300 Watt Peak) an den Subwoofer und je 100 Watt RMS (200 Watt Peak) sind für die Zweiwegboxen vorgesehen. Erreicht wird mit dieser Verstärkerleistung ein Schalldruck von 115 dB (126 dB Peak) bei einem Frequenzgang von 45 Hz bis 19 kHz.

Dave 10G³; hat im Vergleich mit dem Vorgängermodell optisch einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht. Vergessen ist der etwas spröde Charme der vorherigen Ausführung. Einheitlich gestaltete Frontpartien und neue Gestaltung der Satellitenboxen mit Tragegriff auf der Rückseite lassen die Anlage gut aussehen.

Aktiver Subwoofer
Der Subwoofer ist aus 15 mm MDF und misst 345 x 430 x 460 mm (BxHxT). Die Oberfläche ist mit einem sehr robusten Strukturlack versehen – das gilt übrigens für die gesamte Anlage. Mit einem Gewicht von 19,5 kg ist der Subwoofer gut zu tragen. Die neuen, innovativen „Evolutive“-Griffe ermöglichen sicheres Greifen von allen Seiten. Stabiles Lochblech mit hinterlegtem Nylongewebe schützt den 10-Zoll-Basslautsprecher, der in einem Bassreflexgehäuse arbeitet. Auf der Oberseite findet sich der Schraubanschluss (M20) für Distanzstangen.

Neu ist der eingangs erwähnte LECC DSP für alle wichtigen Systemfunktionen. Die Abkürzung steht für Limiter, Equalizer, Compressor, Crossover.

Die Kühlung der Class A/B Endstufen erfolgt über einen passiven Kühlkörper auf der Rückseite des Subwoofer-Gehäuses. Hinten sitzen auch die Anschlüsse und Bedienelemente. Das Netzkabel hat einen selbstverriegelnden Stecker, versehentliches Herausrutschen ist somit nicht möglich. Der großdimensionierte, beleuchtete An/Aus-Schalter zeigt den Schaltzustand. Drei Kontroll-LEDs informieren über On, Signal und Limit. Der Blick auf die LEDs ist allerdings je nach Perspektive des Betrachters durch die Kühlrippen etwas eingeschränkt.

Die Eingänge sind jeweils doppelt ausgeführt, als verriegelte Combo-Buchsen (XLR und 6,3 mm Klinke) und in Form von Cinch-Eingängen. Als Ausgänge finden sich zwei Speakon-Buchsen zum Anschluss der Satellitenboxen. Kommt es bei ungünstigen Aufstellungen der Anlage zu einem dünnen Sound, könnte die Drehung der Subwoofer-Phase helfen. Ein kleiner Schalter, der mitunter sehr nützlich sein kann. Die Gesamtlautstärke (Main Level) lässt sich ebenso regeln wie das Verhältnis zwischen Subwoofer und Satelliten (Sub Level).

Satelliten
Kompakt und leicht sind die beiden geschlossenen Satellitenboxen. Kein Wunder, steckt neben einer passiven Frequenzweiche auch keine weitere Technik in den Zwergen. Die Gehäuse aus 12 mm MDF sind gerade Mal 200 x 300 x 230 mm (BxHxT) groß und jede Box für sich wiegt nur 4 kg. Eingebaut sind ein 5,25-Zoll Mitteltöner und ein Horn mit 1-Zoll Treiber. Die Impedanz der Lautsprecherbox beträgt 4 Ohm. Der Anschluss erfolgt jeweils über eine Speakon-Buchse.

Neben einem sehr guten Tragegriff auf der Rückseite ist der Hochständerflansch erwähnenswert. Er ist um 5 Grad geneigt eingebaut, sodass die Boxen auf dem Stativ ganz leicht nach vorne gekippt sind. Das ist von Vorteil bei der Beschallung im Nahbereich. Das Abstrahlverhalten der Satelliten beträgt 70° x 70° was durch das kreisrunde Horn (siehe Abbildung offenes Gehäuse) bedingt ist.

Angeschlossen
Die Anlage ist zügig verkabelt und schnell einsatzbereit. Die kleinen Satelliten lassen sich unauffällig platzieren, dies kann bei Festinstallationen ein unschätzbarer Vorteil sein. Via CD-Player und Mischpult spiele ich über die Combo-Eingänge verschiedene Titel ein, der EQ am Mischpult ist dazu linear eingestellt. Erstaunlich ist die Bassfülle, die der Subwoofer mit seinem 10-Zoll Lautsprecher erzeugt. Als praktisch erweist sich, je nach Geschmack und Songmaterial die Lautstärke des Tieftöners anzupassen zu können. Der Gesamtklang ist gut, in den Höhen unaufdringlich. Nun geht es darum, die Sprachwiedergabe mit einem SM58 zu testen, dem Klassiker für Sprache und Gesang. Bei Verwendung dieses Mikros könnte die Wiedergabe der oberen Mitten eine Spur präsenter sein. Dieser Effekt mag bei anderen Mikrofonen in eine andere Richtung tendieren. Nach kleiner Korrektur am EQ ist das aber kein Problem mehr und die Brillanz ist sofort hörbar. Die erreichbare Lautstärke der Anlage ist angemessen und würde für einen Solo-Entertainer oder ein Duo in einem kleinen Club ausreichen.

Fazit
Die neu überarbeitete LD Dave 10G³ bietet bewährte Technik in einer schönen Verpackung. Es sind aber auch kleine Details, die diese Aktivanlage zu einem guten Begleiter werden lassen. An erster Stelle der neue DSP für optimierte Klangwiedergabe, aber auch die „Evolutive“-Griffe am Subwoofer oder der geneigte Hochständerflansch der Satelliten. Nicht zuletzt ist das erstklassige Preis-Leistungs-Verhältnis mit einem Straßenpreis von unter 500,- Euro ein gewichtiges Argument. Durch kompakte Abmessungen und geringes Gewicht ist Dave 10G³ auch für den mobilen Einsatz (Präsentationen) wie geschaffen. Allerdings sollte dann immer ein Mischpult im Gepäck sein, denn ein Mikrofon direkt anzuschließen ist leider nicht möglich.

Plus
+ kompakt
+ Gewicht
+ Preis-Leistungs-Verhältnis
+ robuste Oberfläche
+ Tragegriffe am Subwoofer
+ Hochständerflansch geneigt (Satelliten)

Minus

– Blick auf Kontroll-LEDs etwas eingeschränkt
– Mikrofon nicht direkt anschließbar

Preis
UVP: 529,- Euro

Weitere Infos unter:
http://www.ld-systems.com/serien/dave-g3-serie/

Quelle: www.amazona.de, Deutschland, Februar 2013

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