Designer Säule mit ultimativem Punch – LD Systems MAUI 44 – Testbericht von Amazona.de
Kennt ihr das? Der Sprinter fährt vor, das erste, noch vergleichsweise kleine Beschallungselement wird ausgeladen und schon klingt es aus der Ecke hinten rechts „O Gott, hoffentlich wird das nicht zu laut.“ Die Angst des normalen Betriebsfeiergängers vor dem Schalldruck ist nachmittags gegen 15 Uhr nahezu fühlbar. Dem gleichen Schlipsträger, der gegen 12 Uhr abends voll wie ein Eimer auf der Tanzfläche kniet, um Luftgitarre zu spielen, kann es dann aber beim finalen „Smoke On The Water“ nicht laut genug sein, obwohl man sich bereits laut Kundgebung des Nachbarn von gegenüber „Motörhead auf Wacken“ Lautstärken genähert hat.
Was benötigt man also für den glücklichen Kunden? Eine möglichst kleine, wenn möglich gut aussehende Klein-P.A., die trotz dezentem Erscheinungsbild im Zweifelsfall im Kilowatt Bereich ein deftiges Pfund abdrücken kann, ohne Gefahr zu laufen, die verbauten Lautsprecher in den Gleichstromtod zu schicken. Mit der LD Systems MAUI 44 befindet sich nun ein Säulenprinzip auf dem Markt, das gleichermaßen im optischen wie auch im akustischen Bereich überzeugen möchte. Ran an das Pfund!
Konstruktion
Der erste Eindruck des in Deutschland entwickelten Systems ist in mehrerlei Hinsicht hervorragend. Das System besteht aus drei vergleichsweise kleinen Elementen, die sich über eine Plug & Play Steckverbindung in minimaler Zeit zu einer imposanten Säule verbinden lassen. Perfekt gefräste Führungsschlitze und die passenden Stahlstifte sorgen für einen festen Halt, wobei der Signalfluss über mittig verbaute Steckverbindungen gewährleistet wird. Kabelsalat war gestern. Für eine gute Handhabung im Stapelbetrieb sind auf der Rückseite der Säulen Tragegriffe montiert. Beim Indoor-Betrieb ist jedoch darauf zu achten, dass man mindestens eine lichte Deckenhöhe von circa 2,50 Metern benötigt, um die Steckverbindung des Systems kombinieren zu können. Partykeller, Kellergeschoß, circa 2,20 Meter Deckenhöhe? Aus die Maus!
Das eigentliche System besteht aus einem Subwoofer und zwei Säulensatelliten mit unterschiedlicher Lautsprecherbestückung, wobei eine RMS Leistung von 1600 Watt mit einem Peak von 3200 Watt bei einem SPL von maximal 129 dB angeboten wird. Wie fast immer kommen auch hier Class D Endstufen zum Einsatz, ohne die solche Leistungsabgaben in dieser Größenordnung nicht umsetzbar wären. Für den Bassbereich stehen zwei Stück 12“- Neodym-Lautsprecher mit einer Belastung von 800 Watt zur Verfügung, während die Säulenelemente mit insgesamt 16 Stück 3,5“-Mittentöner und zwei Stück 1“-Hochtontreiber es ebenfalls auf 4x 200 Watt bringen.
In Sachen Transportabilität setzt das System echte Maßstäbe. Gewichtstechnisch kann die obere Säule mit 10,2 Kilogramm und die mittlere Säule mit 7,4 Kilogramm locker von einer einzelnen Person bewegt werden, während der Subwoofer trotz der leichten Magnete aufgrund seiner massiven Konstruktion in 15 mm Birkenmultiplex und der Verwaltung der Steuerelektronik mit seinen 40,8 Kilogramm gerne die Arbeit von zwei kräftigen Männerarmen in Anspruch nimmt. Glücklicherweise stehen dem Transporteur die ergonomischen LD Systems Evolution Tragegriffe zur Verfügung, die ein beherztes Zugreifen aus allen Winkeln ermöglichen.
Von den Abmessungen her geht es ebenfalls sehr kompakt zu. Subwoofer (620 mm x 412 mm x 615 mm), obere Säule (120 mm x 973 mm x 144 mm) und untere Säule (120 mm x 838 mm x 144 mm) lassen sich locker im Kofferraum eines Kleinwagens verstauen, wohlgemerkt, ohne jegliche Verkabelung. Wichtig ist jedoch, dass man das sehr gut verriegelnde PowerCon-Netzkabel nicht vergisst, mit dem klassischen Kaltgerätestecker kommt man bei der LD Systems MAUI 44 nicht weiter. Für den ultimativen Transportkomfort kann man ein separates Rollbrett erwerben, das sich über Butterfly Verschlüsse direkt mit dem Subwoofer verbinden lässt. Alle Elemente werden mit massiven, schwarzen Stahlgittern vor äußeren Einwirkungen geschützt.
Der gesamte Anschlussbereich ist im Subwoofer verbaut, sodass nicht die berüchtigten, unschönen Kabelwülste von den Satelliten herunterhängen. Eine Wohltat fürs Auge! Im Eingangsbereich haben wir sowohl zwei Kombibuchsen (XLR/TRS) und zwei Cinch-Buchsen zur Verfügung, womit jegliches Signal aufbereitet werden kann. Möchte man mehrere Systeme im Daisy-Chain-Verfahren in Reihe schalten, stehen zwei XLR-Ausgänge zur Verfügung. Möchte man es im Tieftonbereich noch mehr wackeln lassen, verfügt das System ebenfalls über einen separater Woofer XLR-Ausgang.
Über zwei separate Lautstärkeregler kann zum einen die Gesamtlautstärke und zum anderen der Subwoofer Anteil geregelt werden. Dies ist sehr hilfreich, um seinem Sound die persönliche Note zu geben, beziehungsweise den Bassanteil an das anliegende Signal anzupassen. Vier kleine LEDs informieren über die wichtigsten Betriebszustände, beispielsweise Power, Peak, anliegendes Signal und der Einsatz des intern verbauten Limiters.
Praxis
Wenn schon die eigene Frau in den Testraum kommt und sich wohlwollend über die Optik einer Beschallungsanlage auslässt, müssen die Designer mehr als nur gute Arbeit geleistet haben! In der Tat würde das System im rechten Licht sogar als Designer Element innerhalb einer modernen Wohnanlage durchgehen. Wer jetzt jedoch glaubt, LD Systems hätte den Wirkungsgrad oder gar die klangliche Ausrichtung des Systems zu Gunsten der Optik hinten angestellt, sieht sich stark getäuscht.
Der erste Höreindruck gestaltet sich sehr druckvoll mit einem hervorragendem Abstrahlverhalten. Der unangenehme Beam einiger anderer Systeme wird durch die Lautsprecherbestückung auf ein Minimum reduziert und leuchtet sowohl einen Raum als auch einen Open-Air-Bereich akustisch sehr gut aus. Dabei fällt auf, dass sowohl der Nahbereich als auch weiter entfernte Hörbereiche nahezu gleich gut beschallt werden. Ich persönlich empfinde den separat regelbaren Bassanteil als eine große Hilfe, um je nach anliegendem Signal oder auch Raumakustik dem Grundklang mehr Schub zu verleihen oder aber ihn von gefährlichen Dröhnanteilen zu bewahren.
Aufgrund der massiven Anzahl von Mittentönern verfügt die LD Systems MAUI 44 jedoch über eine eigene Klangfärbung, was nicht wertend zu sehen ist. Erwartungsgemäß ist der Mitten-/Hochmittenbereich extrem präsent, was die Höhen im direkten Vergleich bei linearer Filterstellung etwas „dezent“ aussehen lässt. Hier würde ich unter Umständen mit einem Summenfilter einen Hauch „Glanz“ hinzufügen. Das berüchtigte Tiefmittenloch im Crossover-Bereich zum Subwoofer ist bei dieser Konstruktion nur sehr dezent zu vernehmen und kann bei Bedarf problemlos kaschiert werden.
In Sachen Einsatzbereich kann das System sowohl als Saalbeschallung als auch im Sidefill Betrieb absolut überzeugen. Über seinen Abstrahlwinkel von 120 Grad erreicht man auch Bereiche, die sonst von vergleichbaren Systemen nicht mehr akustisch ausgeleuchtet werden. Der Prozessor des Verstärkersystems verfügt zudem über ein abgestimmtes System aus Equalizer, Kompressor und Limiter, um aus der angeschlossenen Endstufe ein möglichst dichtes Klangbild zu formen, was ihm auch eindrucksvoll gelingt.
Fazit
Mit dem LD Systems MAUI 44 befindet sich eine absolute Spitzen-P.A. der Kompaktklasse auf dem Markt. Mir ist noch nie ein System untergekommen, das klanglich hervorragende Werte mit einer exquisiten Optik bei gleichzeitig ausgeklügelten Detaillösungen in dieser Form miteinander verbindet. Einmal mehr zeigt deutsche Ingenieurskunst, dass am Warenzeichen „Made in Germany“ mehr als nur eine geographische Angabe hängt. Die Länder, in denen man solche Qualität in Kombination mit dem geschulten Blick für das Detail antreffen kann, lassen sich weltweit an einer Hand abzählen.
Ob Band, Alleinunterhalter oder DJ, wer eine ultra-kompakte, sehr gut klingende und exzellent aussehende Klein-P.A. sucht, sollte die LD System MAUI 44 unbedingt einmal ansehen.
Absolute Kaufempfehlung!
Plus
– Konzeption
– Klang
– Optik
– Verarbeitung
– Transportabilität
Minus
–
Alle Informationen zum Produkt finden Sie hier:
http://www.ld-systems.com/serien/maui-serie/maui-44-saeulen-pa-system-aktiv/
Quelle:
http://www.amazona.de/test-ld-systems-maui-44-kompakt-p/
Autor: Axel Ritt
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