Die Pedalreihen Phaser, Flanger und Kaputt – Testbericht von guitarrista.com

Eine weitere kleine Kostprobe aus dem umfangreichen Palmer-Produktpalette: zwei anschraubbare Modulationspedal und ein ebenfalls anschraubbare Oktaver für Ihr Pedalboard.Im breit gefächerten Pedalangebot der deutschen Marke Palmer fehlt kein unentbehrliches Modell. Ein Ausführungsmerkmal dieser Pedale ist ihr anschraubbares Format. Dank ihres Anschlusses an der Gehäusefront können wir sie schnell und bequem mit unserem Pedalboard verbinden: So ist stets die bestmögliche Befestigung gewährleistet und wir können unerwartete Bewegungen vergessen. Diesmal haben wir zwei Modulationspedale (Flanger und Phaser) und einen Oktaver mitgebracht. Die drei Pedale sind genau gleich, was Bauart und Leistungsmerkmale betrifft, nur die Regler unterscheiden sich – und natürlich die jeweiligen Effekte. In schweren und robusten Stahlgehäusen präsentieren sich diese Pedale, mit strukturierter Oberfläche und in unterschiedlichen grellen Farben. So erkennen wir auch in voller Aktion jedes einzelne Gerät sofort wieder. Ihre Bauart ist solide und einfach, die Pedale sind mittelgroß und ihr Gewicht ist mäßig.

Schon seit den Firmenanfängen in der individuellen Herstellung und Abänderung von Verstärkern konnte sich Palmer als eine hoch geschätzte Marke im Musikbetrieb etablieren. Neben ihren Pedalen und Gitarrenkombos ist auch die breite Auswahl an individuellen Gitarrenboxen-Leergehäusen hervorzuheben, aber ebenso die bekannten Lautsprechersimulatoren und eine Vielzahl von Zubehörteilen, die dem Tontechniker seine Tätigkeit erleichtern und sie interessanter gestalten. Die Palmer-Angebotspalette umfasst die folgenden Produkte: Umschalter, Lautsprechersimulatoren, spezialisierte DI-Boxen, Verteiler und Summierer, Verstärker und Gitarrenboxen, Netzteile und Gitarreneffekte. Zu den Neuheiten dieser Saison zählen die Neuauflage des weithin geschätzten Lautsprechersimulatoren PDI-05, der Röhrenvorverstärker PMP-1, das Gitarrenverstärker-Topteil Hundert mit 100 Watt und hohem Verstärkungsfaktor, die kleine Röhren-Studiokombo mit fünf Watt und eine Reihe von Effektpedalen (der hier vorgestellte Oktaver Kaputt, der Autowah Automat, das analoge Delay Timepressor, der Achtkanal-Umschalter Octobus, die Netzteile PRMPWT06 für sechs Pedale und die AB-Umschalter).

Kaputt
Eigentlich handelt es sich um einen Octaver Effekt, aber dieses Gerät ist mehr, als es auf den ersten Blick preisgibt. Einerseits lässt sich der typische Oktaver-Verdoppelungseffekt erzeugen, mit dessen Hilfe unsere Noten „dicker“ und kompakter klingen. Andererseits aber können alle, die überraschende Effekte mögen, den Reglern dieses Gerätes auch ungewöhnlichere Klänge entlocken. Es funktioniert gleichermaßen gut mit reinen und mit verzerrten Klängen – das ist einer seiner größten Vorzüge (Verzerrungen ergeben sich insbesondere dann, wenn man den Höhenregler (High) stark aufdreht und damit stechende und obertonreiche Klänge erzeugt). Der Höhenregler ist deutlich zurückhaltender als der ansprechendere Tiefenregler (Low). Neben Höhen- und Tiefenregler besitzt das Gerät auch einen Mischschalter (Mix), also insgesamt drei Regelknöpfe. Das Kaputt hat uns mit seinen originellen Soundmöglichkeiten beeindruckt, denn es bietet mehr als ein einfacher Octaver Effekt. Außer „seltsamen“ Tönensind auch Klangfarben möglich, die eigentlich für einen Bass typischer sind als für eine Gitarre – und bestens geeignet, um Funk oder Fusion zu spielen.

Flanger
Der Flanger ist ein nur schwer einzustufendes Effektgerät, das sich gewissermaßen durch ein roboterähnliches Klangbild auszeichnet. Dieses Gerät besitzt drei Regler, Rate, Depth und Mix, und genau wie die anderen Pedale, einen einzigen Einschalter. Es handelt sich um ein einfaches Pedal, das gar nicht mehr zu bieten braucht, als eben ein gutes Qualitätspedal zu sein. In der Tat: Es klingt hervorragend, aber solange wir die Regler nicht annähernd zur Hälfte aufdrehen, passiert zunächst fast nichts. Doch von dort an nimmt der Sound in seinen unterschiedlichen Klangstrukturen langsam aber sicher zu und erreicht ein sehr beachtliches Niveau. Hierzu muss man sagen, dass der Tiefenregler Depth sich nicht sehr stark bemerkbar macht (die beiden anderen sehr wohl). Neben seinem feinen und süßlichen Ton verfärbt dieses Pedal den von unserem Verstärker kommenden Klang praktisch überhaupt nicht.

Phaser
Ein weiteres bemerkenswertes Modulationspedal ist der Phaser. Sein Klangbild basiert auf einer Art tonaler Zyklen, die kommen und gehen und damit die Empfindung einer Hin- und Herbewegung erzeugen. Je nach Marke bieten Phaser oft sehr unterschiedliche Eigenschaften und Ergebnisse. An diesem Phaser hat uns die Klangfarbe sehr gefallen: Sie ist warm, wassergleich und mit einer leichten Neigung zum Kosmischen. Der Phaser entfaltet eine detailreiche Tonpalette und darunter liegt eine sehr echte und persönliche Klangfarbe. Bei niedrigen Reglerpositionen geht die Klangfarbe etwas ins Akustische. Uns ist aufgefallen, dass dieser Phaser eine geringere Ausgangslautstärke hat als der Verstärker. Wer keine Schallleistung verlieren will, der kann diesen Effekt mit einem Booster oder einem ähnlichen Zusatzgerät ausgleichen. Das Gerät befolgt sehr genau das allmähliche Hochdrehen seiner Regler und verfärbt dabei das Signal fast überhaupt nicht. Es gleicht den vorher beschriebenen Geräten genau, wobei man hier die drei Regler Resonance, Depth und Rate zur Verfügung hat.

Schlussfolgerung
Drei großartige Pedale, die durch sorgfältig entwickelte und elegante Klangeigenschaften bestechen. Sie sind sehr einfach aufgebaut und bieten begrenzte Möglichkeiten, aber bei der Arbeit an Effekten dieser Art benötigt man nicht mehr, um einen detailreichen Sound hoher Qualität zu erzielen. Ein großer Vorteil dieser Pedale ist zweifellos das anschraubbare Format zur bequemen und praktischen Befestigung am Pedalboard.

Das letzte Wort

Was uns gefällt:
Die sorgfältig ausgesuchten und vielfältigen Töne und das anschraubbare Format.

Was uns nicht gefällt:
Kleinigkeiten wie der unterschiedliche zurückgelegte Weg einiger Regler … aber nichts wirklich Wichtiges.

Guitarrista sagt:
Drei interessante Alternativen; diese Pedale sind etwas größer als die Pedale anderer Marken, aber das ist nicht wichtig, wenn wir uns ihre eleganten und warmen Klangbilder anhören.

Phaser: http://www.palmer-germany.com/mi/de/PHASER-Phaser-PEPHAS.htm
Flanger: http://www.palmer-germany.com/mi/de/FLANGER-Flanger-PEFLA.htm
Kaputt: http://www.palmer-germany.com/mi/de/KAPUTT-Kaputt-Octaver-PEKAP.htm

Quelle: www.guitarrista.com, Spanien, August 2012

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