Thruster und Buff von Palmer – Testbericht von guitarrista.com
Zwei hervorragende Alternativen, die beide über eine Doppelfunktion verfügen und so mehr Optionen als bei herkömmlichen Booster-Pedalen bieten Obwohl sie in ihrer Beliebtheit von Modulations- und Saturationspedalen überholt wurden, werden die signalverstärkenden Booster-Pedalen tatsächlich von einer großen Bandbreite unterschiedlicher Gitarristen geschätzt. Sie heben das Gitarrensignal um mehrere dBs an, sodass sich Soli oder dominante Parts angemessen durchsetzen. Der deutsche Hersteller Palmer bietet zwei interessante Booster mit unterschiedlichen Funktionen für unterschiedliche Zielgruppen an. Einerseits handelt es sich dabei um ein Zweikanal-Pedal mit zwei Settings in einem (mit dem zusätzlichen Vorteil, dass jeder von ihnen noch mehrstufig anhebbar ist), und andererseits um eine wesentlich einfach gestaltete Box mit einem einzelnen Fußschalter in einem kleinformatigen Pedal … welches außerdem ein Vorverstärker ist, als Pegelausgang eingesetzt werden kann und somit Zwischenverstärker erübrigt.
Thruster (Lead & Top Booster-Pedal) Mit diesem vielseitigen Pedal ist es nicht nur möglich, die Lautstärke des Instruments, sondern auch dreistufig die Höhen anzuheben. Um dies in der Praxis besser anwendbar zu machen, wurden sämtliche Funktionen dupliziert: Für eine zweite, unterschiedliche Einstellung ist ein über einen zusätzlichen Fußschalter wählbares Preset mit exakt den gleichen Features vorhanden. Hieraus ergibt sich ein wirklich praktisches, universell einsetzbares Pedal – für alle die sehr viel mit Boostern arbeiten – das eigentlich mehrere Booster in sich vereint, mit zwei voneinander unabhängigen Kanälen, die exakt gleich sind, sodass wir bei Bedarf mit zwei unterschiedlichen Einstellungen arbeiten können. Jeder der Kanäle hat vier eigene Frequenzen, unter denen man auswählen kann … woraus sich insgesamt acht verschiedene Settings ergeben. Das Design ist zunächst etwas ungewöhnlich, weil die Drehknöpfe genau anders herum funktionieren als normalerweise. Bei der Bedienung von oben funktioniert die Drehrichtung nämlich genau so, wie wir es von unserem Verstärker gewohnt sind, in der seitlichen Draufsicht scheinen sie aber umgekehrt zu funktionieren. Das hält uns aber nicht davon ab, gezielt unsere Einstellungen vorzunehmen, man sollte jedoch nicht vergessen, dass die Bedienung anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig ist. Das stabile Pedal ist größer als Standardpedale. Es überzeugt durch ein einfaches, sehr sauber verarbeitet und ein präzise ausgeführtes Design. Wie bei Bodeneffekten von Palmer üblich, lässt sich der Thruster einfach über die Löcher in der Bodenplatte auf ein Pedalboard schrauben. Das Pedal verfügt über zwei Kanäle: Boost 1/Freq1 und Boost 2/Freq2, die über separate Fußschalter aktiviert werden.
Jeder Kanal verfügt über einen stufenlosen Drehregler für die Lautstärke und einen zweiten Schalter mit vier festen Einstellungen. Über die ersten zwei Einstellungen für jeden Kanal (Flat-F1 bzw. Flat-F4) wird die Lautstärke eingestellt, die anderen beiden liefern andere (sehr ähnliche) Texturen, die Intensität lässt sich allerdings nicht einstellen. Diese vier Doppelpositionen reichen von den niedrigsten (Flat) bis zu den höchsten Frequenzen (F3 bzw. F6). Flat und Flat 1 klingen bei gemäßigter Lautstärke fast genauso wie F2 und F3, für die die Lautstärke nicht reguliert werden kann. Dasselbe gilt für Kanal 2. Dieser hat zwei mögliche Pedaleinstellungen, um den Grad von Boost/Lead zu liefern, den wir zu jeder Zeit brauchen. Ein außergewöhnlicher Booster mit einer großen Bandbreite unterschiedlicher Texturen. Guter Sound, der sich in einigen Einstellungen authentischer anhört als in anderen. Sehr innovativ und mit vielen Funktionen für einen Booster.
Buff (Buffer & Booster-Pedal) Der Buffer und Booster von Palmer ist ein Vorverstärker für Instrumente. Durch eine Verstärkung des Signals erreichen wir ungeahnte Soundmöglichkeiten. Das Gerät lässt sich ebenfalls als Kabeltreiber verwenden (für längere Kabelstrecken oder aufwändige Pedalboards). Kurz gesagt, das ideale Pedal für alle, die zwei Funktionen in einer kleinen, sehr handlichen Box suchen: einerseits ein klassischer Booster, anderseits ein einfacher Vorverstärker, der als Lineout fungiert, ohne durch das Pedalboard oder andere Verstärker geschleift werden zu müssen. Das neue Modell ist etwas kleiner und einfacher als der Vorgänger. Es besitzt lediglich einen Bright-Schalter, der ziemlich weich ist, was in diesem Fall aber nicht stört, da er genau das richtige Maß an Aufhellung liefert. Darüber hinaus gibt es einen allgemeinen Volumenregler, der einen weiten Bereich abdeckt, vielleicht sogar mehr als nötig … was ebenfalls nicht stört, da wir so regeln können, ohne durch verschiedene Intensitäten, der verwendeten Gitarre, Effektstufe etc. eingeschränkt zu sein. Das Gerät kann ebenfalls über Löcher in der Bodenplatte festgeschraubt werden. Ein einfacheres Pedal, das das Signal in keinster Weise verändert, ein Booster, der sehr unauffällig daherkommt, aber uns gute Dienste leistet, wenn es darum geht, Soli oder dominantere Parts ohne großen Aufwand hervorzuheben. Der Thruster braucht sich nicht zu verstecken, ist er doch einer der kleinsten und vielseitigsten Booster, die wir jemals getestet haben. Alles in allem wirklich zu empfehlen.
Fazit: Zwei sehr unterschiedliche Booster-Pedale: Ein zweikanaliger Booster mit zwei Stufen oder zwei möglichen Einstellungen (besonders für Soloparts mit unterschiedlicher Präsenz) und eine kleine Box mit einem einzelnen Kanal, der sich unserer Auffassung nach hervorragend als Vorverstärker oder als verstärkender Booster eignet. Beide können durch ihre Doppelfunktionen gefallen und beide liefern einen äußerst dynamischen Ton, der alles andere als künstlich klingt (dies gilt besonders für den Buff und mit Einschränkungen auch für den Thruster). Sehr solide verarbeitete Geräte, die sich in der Größe deutlich voneinander unterscheiden.
Das letzte Wort
Was uns gefällt: Keine typischen Booster mit nur einer Funktion, sowie das gelungene Design, das dank Löchern in der Bodenplatte auch festgeschraubt werden kann
Was uns nicht gefällt: Auch wenn es sich um ein Pedal mit Kanalumschaltung handelt, scheint der Preis für den Thruster ziemlich hoch
Guitarristas Urteil: Zwei großartige Alternativen für diejenigen, die innerhalb des reichhaltigen Angebots an Signalverstäker-Pedalen nach Qualität in einem ungewöhnlichen Format suchen
Thruster: http://www.palmer-germany.com/mi/de/THRUSTER-Lead_Top-Booster-PTHRUSTER.htm
Buff: http://www.palmer-germany.com/mi/de/BUFF-Buffer-and-Booster-PEBUFF.htm
Quelle: www.guitarrista.com, Spanien, Juli 2012
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