Palmer DREI – Behind the Scenes (Die Hochzeit)

Dieses Video zeigt den Palmer DREI während der letzten Fertigungsschritte. Markus Torvinen (Palmer Engineer) und Robin Henlich (Palmer Produktionsleiter) öffnen die Palmer Türen, um die „Eheschließung“ des Verstärkers und seinem Gehäuse zu zeigen. Ein MUSS für alle Fans.

http://youtu.be/ICLwNXRW6hw

MARKUS: Okay, ich teste jetzt den DREI. Er kommt direkt aus der Produktion, und ich fang‘ gleich an. Erst setz‘ ich mal die Sicherungen ein. Das ist die Anodensicherung, 500 Milliampere, zum Schutz vor Überspannung. Nun messe ich… ich habe einen Multimeter von Fluke, mit dem ich alles messe. Zuerst muß ich prüfen, ob ich den korrekten Primärwiderstand habe… ja… und nun stell‘ ich um… ich zeig‘ Euch, welche Spannung da rauskommt, die Betriebsspannung des Verstärkers. Probiert das aber lieber nicht zu Hause oder bei Eurer Oma…

Hier kommt jetzt die Betriebsspannung… erstmal 50 Volt, 100 Volt, 200, 300 Volt. Ich mache das ganz langsam, so sehe ich, ob alles okay ist… und 555! Ja, das ist die Betriebsspannung des DREI.

Und jetzt stelle ich die Heizspannung für die Vorstufenröhren ein. Die Vorstufenröhren sind geregelt, wenn Ihr also Transistoren oder Dioden hier drin seht, die regeln die Spannung der Vorstufenröhren. Die stell‘ ich jetzt auf 6.3 Volt ein.

Iich lasse sie ein bischen höher, denn wenn ich die Röhren einsetze, ziehen sie etwas mehr Strom, und die Spannung geht etwas runter.

Als nächstes hab‘ ich hier all den Schrumpfschlauch, der ist noch nicht geschrumpft. Wenn’s irgendein Problem gibt, muß ich ihn nicht wieder aufschneiden. So, jetzt wird geschrumpft… und dann kommen noch ein paar Kabelbinder drum herum. Falls Ihr Euch wundert, warum all diese Kabel vertwistet sind, das ist einfach nötig.

Okay, jetzt werden die Röhren eingesetzt. Das ist die Gleichrichterröhre GZ34, und wenn Ihr mal die Röhren wechselt, paßt bitte auf, daß Ihr sie richtig einsetzt. Das ist die Endröhre 6L6, und nun brauch‘ ich eine 6V6. Wenn Ihr Euren DREI einschaltet, könnt Ihr sicher sein, daß wir alle Röhren einige Stunden lang eingebrannt haben, und der ganze Verstärker wird zwei Stunden eingebrannt, bevor er testgespielt wird. Das ist die Halteklammer. Ich mach‘ sie etwas enger, dann hält sie besser. Jetzt setze ich die Vorstufenröhren ein, dabei achte ich darauf, daß nirgendwo scharfe Kanten sind und sie fest sitzen. Also keine Bange, die fallen nicht raus. Okay!

Jetzt kontrolliere ich die Masseverbindungen… okay!

Nun weiß ich, daß der Verstärker sicher ist, daß ich ihn mit den Röhren einschalten kann. Jetzt prüfe ich die Anodenspannung, und Ihr seht, die Spannung braucht 20 Sekunden, um anzusteigen. Das liegt an der Anodendrossel hier. Da fließt der volle Anodenstrom durch, deshalb steigt sie so langsam an.

Yeah! Das ist die Arbeitsspannung der Röhre, und nun prüfe ich den Ruhestrom der verschiedenen Röhren. Ja, alles okay. Und nochmal ein letzter Blick auf die Heizspannung der Vorstufenröhren. Seht Ihr, die ist zu niedrig. Ich muß sie etwas höher stellen… ja, so ist es gut. Und dann prüfe ich die anderen Heizspannungen. Die hier ist für die Endröhren. Die sollte so 6,5 sein, 6,3. Yeah, okay.

Ich schalte erst mal kurz aus und sprühe Kontaktspray in die Potis, damit sie rundlaufen und nicht knistern. Dann schließe ich den Lautsprecher an. Achtet immer auf die korrekte Impedanz. Schließt nur Lautsprecher mit der richtigen Impedanz an! Jetzt drehe ich die Lautstärke voll auf. Falls Ihr nichts hört, das ist ein extrem rauscharmer Verstärker. Nun klopfe ich alle Bauteile ab, ob vielleicht etwas locker ist. So gehe ich sicher, daß alles ordentlich verlötet ist, und dann prüfe ich ein zweites Mal… man weiß ja nie! In Ordnung!

Und jetzt teste ich die Grundfunktionen mit der Gitarre. Und ich sag’s Euch, die Funktionen sind überhaupt nicht kompliziert, denn das ist ein ganz simpler Verstärker!

Alles klar. Das war Röhre Nummer 1.

Und das ist Röhre Nummer 2.

Und das ist Röhre Nummer 3.

Funktioniert. Und nun die Vorstufenröhren… das ist die normale, und das ist die für die Höhen. Okay!

Jetzt ist dieser Verstärker fertig für’s Einbrennen, die Endmontage und die Spieltests, dann wird er verpackt.

ROBIN: So, ich werde jetzt den DREIer einpacken. Halt, eins nach dem anderen. Ich nehm‘ einen Lappen, der war mal ein Bettuch, und Fensterreiniger mit Alckhol. Extrem professionell, aber das funktioniert gut. Als nächstes die Seriennummer, die ist 3, 1, 30, 20.

Fertig. Jetzt den Prüfaufkleber… das war’s. Als nächstes brauchen wir das Gitter. Wie Ihr seht, hat es Scharniere. Ihr könnt es also runterklappen, wenn Ihr die Röhren wechseln wollt. Auf allen Schrauben ist Sicherungslack, und die Scharniere werden außerdem mit Sicherungsscheiben angeschraubt. So, die Klappe ist dran, sieht gut aus, und jetzt hole ich die Haube. Und jetzt kommt zuerst die Rückplatte mit zwei Schrauben dran. Ihr müßt also nur zwei Schrauben aufdrehen, um an die Rückseite zu kommen. Ihr könnt aber auch die Rändelschraube nehmen, die kann man mit den Fingern aufdrehen, aber wir liefern das Teil mit zwei Schrauben. Okay. Hoch damit, umdrehen, und jetzt müssen wir erst mal die Masse anschließen. Hier ist eine Masseschraube am Gehäuse, auch mit Sicherungsscheibe, und einer M5 Mutter. Das Chassis sitzt im Moment nur auf der hinteren Klappe, aber jetzt schrauben wir’s mit der Haube zusammen. Und noch eine Masseverbindung mit der Bodenplatte… jetzt geh doch endlich, mach schon!

Nochmal drüberschauen… prüfen, daß ich nichts vermurkst habe beim Umdrehen. Das sieht gut aus, nur noch ein paar Schrauben. Also jetzt montieren wir die Bodenplatte an Chassis und Haube. Wie Ihr seht, ist die Konstruktion absolut stabil. Und das Teil ist leicht zu warten, falls das jemals nötig ist. Ich glaub‘ eher nicht, aber wie Ihr seht, müßt Ihr dazu nur die Bodenplatte abschrauben. Ihr müßt keine Potis abschrauben oder Buchsen, nur die Bodenplatte, und dann habt Ihr freie Sicht auf die Platine, und Ihr könnt den Amp eigentlich sogar von oben warten. Ihr müßt nichts von der Elektronik rausnehmen, und ich denke, das ist ein Feature, das hoffentlich nie benötigt wird, aber es ist trotzdem wichtig. Als Markus den Amp konzipiert hat, war das einfach wichtig für ihn, denn er hat früher auch als Servicetechniker gearbeitet. Daher weiß er, daß es auf den Sack geht, ’nen Amp total auseinanderzunehmen, den Fehler finden, hoffen, Du hast ihn repariert, den Amp wieder zusammenzubauen, einschalten, und das Problem ist immer noch da. Das geht Dir echt auf den Sack. Also das vermeiden wir hier. Du kannst echt an dem Amp arbeiten, ohne das ganze Ding auseinandernehmen zu müssen. So, das war’s jetzt. Nochmal schauen, ob alle Schrauben fest sitzen, ob nichts klappert, nichts locker ist. Mal draufhauen, sehen, ob irgendwas klappert. Nee, das ist nur das Gitter. Mal sehen, ob ich die Schraube noch anziehen kann. Besser ist das! Okay.

Das war’s! Und jetzt der nächste Schritt: zwei Stunden Leistungstest. Wir hängen das Teil an eine Last bei voller Lautstärke, lassen es richtig heiß werden, lassen die Röhren einbrennen, und nach den zwei Stunden kommt ein letzter Spieltest, und dann ist das Gerät fertig zum Verpacken.

MARKUS:
Guten morgen! Teste gerade den DREI, und er ist guuut!

Alle Informationen zum Produkt unter: http://www.palmer-germany.com/mi/de/DREI-3-fach-Eintaktverstarker-PDREI.htm

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