Palmer Fat 50 Gitarren- Amp – Testbericht von rycooder.nl
Ich steh‘ auf diesen Amp!
Der Palmer FAT50 Gitarren-Amp liefert genau das, was die technischen Daten versprechen. Und mehr! Dieses herausragende Stück Technik „Made in Germany“ übertrifft sämtliche Erwartungen. Ein Verstärker, der alle meine musikalischen Stilrichtungen beherrscht, von Country, Country Rock und Southern Rock bis hin zu Blues und Blues Rock.
Der mitgelieferte Fußschalter unterstreicht diese Vielseitigkeit noch einmal, insbesondere auf der Bühne – mit den folgenden Funktionen:
- Gain (Low Gain / High Gain) – High-Gain ermöglicht im Clean-Kanal Crunch-Sounds und im Drive-Kanal echte Heavy-Lead-Sounds.
- Kanalwahl (Clean / Drive)
- Reverb (On/Off)
- Volume-Boost (On/Off) – Dies ist die Boost-Funktion: „On“ entspricht der Master-Volume-Einstellung des Amps, „Off“ schaltet auf einen reduzierten Master-Volume-Pegel um, der auf der Rückseite des Verstärkers voreingestellt werden kann. Eine clevere Lösung, die richtig gut funktioniert!
Schon der Clean-Kanal bietet eine gehörige Lautstärke, viel Headroom und bei Bedarf auch angenehm weiche, angezerrte Crunch-Sounds – ideal für Rhythmus-Gitarre (echte Country-Rock-Gitarre, mit dem ganzen Spektrum von „Country-Clean“ bis „Country-Rock“).
Ich persönlich setze oft und gerne die unterschiedlichsten Fußpedale ein, und zum Glück ist der FAT50 ein extrem pedalfreundlicher Amp, der sogar mit einer Röhre im Effektweg ausgestattet ist. Der Effektanteil wird über den „Dry/Wet“-Regler gesteuert (parallel bis seriell); in der Einstellung „100% Wet“ hört man ausschließlich das Effektsignal.
Und da der FAT50 sehr direkt und druckvoll klingt, mit einer guten Artikulation und tonalen Trennung, werden Eure Effekte immer gut aus dem Gesamt-Sound herausstechen, insbesondere im Clean-Kanal.
Ich habe diesen Amp schon einige Male mit Akustikgitarren eingesetzt, und der Klang war überraschend gut. Die Klangregelung des Verstärkers bringt zusammen mit den Reglern an meiner Gitarre einen wirklich guten Akustik-Sound hervor. Dies gilt auch für meine Resonator-Gitarren, die ich parallel über zwei Tonabnehmer abnehme (magnetischer und Piezo-Pickup). Leicht „angecruncht“ hat er mir ebenfalls gut gefallen.
Der Clean-Kanal ist also schon mal top.
Aber der Amp weiß auch mit einem amtlichen Blues-Overdrive aufzuwarten. Vom dezenten Crunch des Clean-Kanals geht es in die verzerrten Sounds des Drive-Kanals über – dessen Klangspektrum dann bis zu einem wirklich fetten Overdrive reicht.
Ich wechsele meist zwischen Clean und einem mittleren Overdrive, doch dieser Amp hat noch viel mehr in petto. Im Drive-Kanal geht es sogar bis in Metal-Regionen hinein, wenn man „High Gain“ aktiviert.
Dabei arbeitet der FAT50 aber immer so detalliert, dass er selbst subtile Veränderungen der Atmosphäre und des Charakters meiner Sounds optimal überträgt. Dank des unglaublichen Headrooms sind die Möglichkeiten einfach grenzenlos. Ein toller Amp.
Auch in physikalischer Hinsicht ist der FAT 50 ausgesprochen robust. Die bekannte Palmer-Qualität eben, und deutsche Präzision. Mit Elektronik, Röhren und so etwas kenne ich mich nur wenig aus, aber ich bin 100% überzeugt, dass Palmer nur die allerbesten Komponenten verbaut.
Als ich die Rückseite öffnete, sah ich sofort, mit wie viel Sorgfalt dieser Amp gefertig wurde, bis ins kleinste Detail. Ein extrem sauber verarbeitetes Gerät, so dass man sich um Brummen und andere Nebengeräusche keinerlei Sorgen zu machen braucht. Auch die Hallspirale ist sorgfältig „verpackt“, und alle Abdeckungen, Blenden und Schutzgitter gedämpft und sicher befestigt. Der Fußschalter ist im Lieferumfang des Amps ebenfalls enthalten, mitsamt langer, solider Verkabelung. Nur die Schutzhülle ist optional. Das Gewicht des Amps lässt durchaus Rückschlüsse auf seine Stabilität zu, ohne dass man sich beim Transport gleich das Kreuz brechen würde.
Den harten Road-Alltag übersteht dieser Verstärker sicherlich problemlos. Auch im Betrieb zeigt sich sofort, dass Palmer die richtigen Entscheidungen getroffen hat: Lautsprecher, Regler, Gehäuse, Schutzgitter, Röhren – alles harmoniert perfekt. Und die Abstimmung auf individuelle klangliche Vorlieben ist im Handumdrehen erledigt. Dafür braucht man garantiert kein Ingenieursstudium!
Es ist alles nur eine Sache der „Einstellung“ …
Schnell hatte ich diese „Links-nach-Rechts“-Logik entdeckt, von Clean bis Metal.
Dieser Verstärker wird mich zu allen meinen Gigs begleiten, denn er ist nicht nur in stilistischer Hinsicht alles, was ich brauche. Freunde könnten ihn sogar mit auf Metal-Gigs nehmen, das ist für diesen Amp überhaupt kein Problem.
Seid auf der Hut: Dieser Amp ist laut! Sehr laut! Er ist alles andere als ein Übungsamp für Zuhause, beim Auftritt hingegen der perfekte Partner. Ich bin sowieso der Meinung, dass die meisten Gitarristen live nicht mehr als 50 Watt brauchen – vor allem bei einem so vielseitigen Verstärker mit so viel Headroom. Dieser FAT50 kann es einfach.
Natürlich hat Palmer auch die ganzen praktischen Dinge berücksichtigt, Sicherungen, verschiedene Boxen- und Lautsprecher-Impedanzen und Anschlussmöglichkeiten, einen sinnvoll positionierten Griff für einfachen Transport und rutschfeste Füße, die dafür sorgen, dass der Amp auf der Bühne genau dort stehen bleibt, wo man ihn hinstellt.
Alle Weitere zu den technischen Daten und Infos zur Topteil-Version des FAT50 mitsamt passenden Boxen findet Ihr auf der Palmer-Website: http://www.palmer-germany.com/mi/de/FAT-50-Rohren-Gitarren-Combo-50-W-PFAT50.htm
Quelle: http://rycooder.nl/pages/palmer.htm, Niederlande, Januar 2012
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