Die ganze Wahrheit über Adam Hall – Unternehmensprofil von Adam Hall
Eine bemerkenswerte Geschichte, wachsende Marktanteile und bedeutende Innovationen – die Branche ist gerade erst dabei, das wahre Unternehmen Adam Hall zu entdecken.
Allen bekannt …
… und in der gesamten Branche respektiert: Der Name Adam Hall ruft die unterschiedlichsten Assoziationen hervor. Die meisten kennen das Unternehmen vielleicht als einen seit 35 Jahren innovativen und führenden Hersteller von Zubehör und Beschlägen, die bei der Herstellung von Flightcases und Transportbehältern verwendet werden. Anderen wiederum ist Adam Hall als Distributor von so etablierten Marken wie Audac, BMS, Eminence, Faital Speakers und RAM Audio in Deutschland und Europa bekannt.
Obwohl ein bedeutender Teil des Geschäfts und Wachstums dem Großhandel zu verdanken ist, kann dieses Image für COO Markus Jahnel und CEO Alexander Pietschmann ein wenig frustrierend sein. Denn es sind die Aktivitäten als Hersteller und Exporteur von Audio- und Beleuchtungslösungen, die dem Unternehmen ein zunehmendes Wachstum bescheren. Dementsprechend ist man bestrebt, die wahre Adam Hall Gruppe zu entmystifizieren. Wie der Name andeutet, wurde die Adam Hall Ltd. in England gegründet, und zwar Mitte der 1970er Jahre durch einen sehr realen Herrn Adam Hall. Das deutsche Unternehmenspendant wurde 1980 in Oberlaken als Adam Hall GmbH durch den englischen Musiker David Kirby ins Leben gerufen. 13 Jahre später, im Zuge steigenden Wachstums, erfolgte durch Kirby ein Buy-out seines Partners aus der Adam Hall GmbH und der Adam Hall Ltd.
So wurde das deutsche Unternehmen zum Hauptsitz der Gruppe und übernahm auch die Verantwortung für die Koordinierung der Einkäufe in Asien-Pazifik durch die Büros in Taiwan und Shanghai. 2013 übernehmen Markus Jahnel und Alexander Pietschmann im Zuge der Nachfolgeregelung von David Kirby Anteile an der Adam Hall GmbH und wurden zu Geschäftsführern berufen. Alexander Pietschmann, Absolvent der Wirtschaftswissenschaften und erst seit 2006 im Unternehmen, verbindet jugendliche Energie und eine zupackende Einstellung mit einem Geschäftssinn, der seine 34 Jahre weit übersteigt.
Leicht irritiert durch die Reaktion von Pro Audio Asia nach der umfassenden Besichtigung des Unternehmenshauptsitzes in Neu-Anspach, 30 Kilometer außerhalb von Frankfurt am Main, lautet seine Schlussfolgerung: „Das ist eine typische Reaktion und deshalb müssen wir der Welt erzählen, wer wir sind. Adam Hall ist so viel mehr als nur Zubehör und Ersatzteile. Nur wenige wissen, dass wir beim Umsatz mittlerweile zu den Top-25-Herstellern von professionellem Audio-Equipment gehören.“
In einer landschaftlich reizvollen Gegend gelegen, inmitten von Feldern und Wäldern, entdeckt man bei der Anfahrt bereits aus 2 Kilometer Entfernung das Firmengebäude von Adam Hall am Horizont. Kommt man näher, erkennt man die sechs Laderampen, an denen reger Betrieb herrscht. Hier werden Materialien angeliefert und Bestellungen versendet. Das Dach des 8.000 m2 großen Lagers ist nahezu vollständig mit Solarzellen bedeckt. Diese Fotovoltaikanlage ist an ein lokales Heizwerk angeschlossen und ermöglicht es Adam Hall, dort umweltfreundlich Energie einzuspeisen. In den angrenzenden, 2.500 m2 großen und modernen Bürogebäuden arbeiten 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Produktion, IT, Vertrieb, Marketing und Finanzwesen. Alle sind emsig damit beschäftigt, die Bestellungen des Tages mit typisch deutscher Effizienz zu bearbeiten. 2008 bezog Adam Hall diese sorgsam geplanten Geschäftsgebäude. Aufgrund des kontinuierlichen Wachstums expandiert man nun bereits auf einer benachbarten „grünen Wiese“, die ebenfalls dem Unternehmen gehört.
Ist Adam Hall vielleicht ein Opfer seines eigenen Erfolges? Der umfangreiche Jahreskatalog enthält mehr als 6.500 ausgewählte Artikel, die auch im B2B-Webshop des Unternehmens erhältlich sind, mit Produktinformationen, Spezifikationen und Preisen. Kunden und Geschäftspartner profitieren gleichermaßen von dem Service, der ihnen bei der Zusammenarbeit mit einem so verlässlichen Partner und Lieferanten geboten wird.
Dieses Tagesgeschäft überschattet oftmals die Unternehmenserfolge als Audio-Innovator und Anbieter von Lösungen. Zum Beispiel bei der Herstellung der Defender Kabelbrücken und Kabelschutzsysteme, die Mitte der 1990er-Jahre aufgenommen wurde, und sehr schnell Back-of-House und Außenproduktionen revolutionierte. Die Kabelbrücken sind zum Branchenstandard geworden. Sie sorgen mit sicherer Verriegelung, selbstreinigendem Verschlusssystem, Rutschfestigkeit und Beständigkeit gegen Benzin, Öl und Säure für Sicherheit bei Festivals, Konzerten, Messen und auf Baustellen.
Neun Serien mit einer maximalen Tragfähigkeit von 5 Tonnen sind verfügbar. Sie sind nach DIN 31000 und EN 61537 mit dem DEKRA-Siegel ausgezeichnet und erfüllen die Anforderungen der Feuerwiderstandsklassen B2 und B1. Markus Jahnel erinnert sich daran, dass er kurz nach seinem Eintritt in das Unternehmen, Anfang 1990, die Notwendigkeit erkannte, Elektronik in das Adam Hall-Programm aufzunehmen. „Wir hatten bereits sehr gute Verbindungen in Taiwan und China und konnten so unsere Geschäftsplattform diversifizieren“, erklärt er.
Adam Hall produzierte damals bereits Audioanschlüsse, Kabel, Stative und Instrumentenkoffer und entschied sich, unter dem Namen Palmer eine neue Marke für Audio-Lösungen ins Leben zu rufen, die PAs, Wireless- und Broadcast-Produkte anbietet. Kurz darauf folgten die Marken LD Systems für professionelle Audioansprüche und Cameo für den Beleuchtungsbereich. „Wir erkannten, dass wir als Distributor von der Gnade der Lieferanten abhängig waren“, fährt er fort, „die Tätigkeit als Hersteller ermöglichte uns jedoch eine viel größere Kontrolle über unser Geschäft. Das bedeutete umfangreiche Investitionen in Forschung und Entwicklung, Elektronik und natürlich in das Marketing, um die Wahrnehmung zu ändern, die ein Großteil des Marktes von der Marke Adam Hall hatte.“
Palmer ist nach wie vor eines der bekanntesten Geheimnisse der Musikinstrumente- und Pro Audio-Branche. In Neu-Anspach produzieren 10 Mitarbeiter Splitter, DI-Boxen, Gitarrenverstärker, Umschalter, Effektgeräte und Netzteile für Musikinstrumente sowie eine Serie von Signalprozessoren, Zonen-Mixern und Verstärkern für professionelle Anwendungen. LD Systems entwirft und verbessert seit 2002 ein Sortiment aus Verstärkern, In-Ear-Monitoring, Mikrofonen, Signalverarbeitung und Lautsprechersystemen. Allerdings ist die Marke, genau wie Palmer, in der Branche nach wie vor von einer fast geheimnisvollen Aura umgeben. Durch die enge Verknüpfung von Innovation mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis ändert sich diese Situation jedoch.
So können zum Beispiel die drei neuen MAUI-Systeme (11, 28 und 44) innerhalb einer Minute aufgebaut werden. Stative oder Verbindungskabel sind bei diesem echten Plug-and-Play-System von vertikalen Arrays mit eigener Stromversorgung nicht erforderlich. Die kompakten, aktiven und modularen All-in-One-Systeme bestehen aus nur einem Lautsprecher-Stack, das zu einem schlanken Mini-Tower-Sound-System zusammengesteckt wird. Hinzu kommt, dass das System optisch unauffällig ist. Sobald alle drei Teile verriegelt, angeschlossen und mit einem Input-Signal versorgt sind, kann die Show beginnen.
Adam Hall ist sich der Notwendigkeit, neue Wege zu beschreiten und Innovationen zu bieten, bewusst. Gleichzeitig ist die Preisgestaltung der Waren sorgfältig abgestimmt und das bedeutet: Sie sind nicht nur bei Veranstaltern, sondern auch bei Musikern sehr beliebt. „Dies ist nur ein Schwerpunkt für LD Systems und steht für eine neue Ausrichtung der Marke“, erklärt Markus Jahnel. Vielleicht waren es die Erfahrungen als Flightcase-Hersteller, die Adam Hall eine gute Ausgangsposition bei den Vorhaben mit Palmer, LD Systems, Defender und Cameo (benannt nach dem Chamäleon) boten.
So hat das Unternehmen zum Beispiel schon lange den Mehrwert seiner eigenen patentierten Innovationen erkannt – unter anderem für den Schnellverschluss und die Split-Lid-Sicherheitsfunktionen, auf die sich Kunden bei Event-Produktionen in einer heute zunehmend sicherheits-und gesundheitsbewussten Welt verlassen. „Wir haben schon sehr früh erkannt, dass man nicht alleine über den Preis konkurrieren kann, deshalb sind Innovation und Qualität wichtig“, erläutert Alexander Pietschmann. „Wir sind mittlerweile seit dreieinhalb Jahrzehnten als Hersteller in dieser Branche tätig, haben sehr viel Erfahrung und wir wissen, was unsere Kunden benötigen.“
Durch die Übergabe der Unternehmensschlüssel an Markus Jahnel und Alexander Pietschmann, hat David Kirby dafür gesorgt, dass die Unternehmensgeschichte durch ein neues Kapitel fortgesetzt wird. „Wir sind ein junges Unternehmen. Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter beträgt 31 Jahre“, bestätigt Alexander Pietschmann. „Wir sind ein junges, dynamisches Team, das kontinuierlich jede Menge neuer Ideen auf den Tisch bringt. Aber wir können auch auf sehr viel Erfahrung zurückgreifen. Vor Kurzem ist Bodo Falkenried als Business Development Manager zu uns gekommen, und sorgt dafür, dass wir die Bodenhaftung nicht verlieren.“
Bodo Falkenried ist gerade dabei, neue Vertriebspartner zu verpflichten, und er baut eine Vertriebs- und Kundendienstzentrale für die Region Asien-Pazifik auf. „Obwohl Adam Hall bereits seit längerer Zeit auf dem asiatischen Markt tätig ist und eine gute Zusammenarbeit mit Distributoren pflegt, fehlte uns dort ein regionales Büro, um Präsenz zu zeigen“, erklärt Bodo Falkenried. Der Branchenveteran S. Sajeev bringt mehr als 25 Jahre Erfahrung in die neu geschaffene Position als Direktor und Leiter des APAC-Vertriebs ein und konzentriert sich auf die Einführung der Unternehmensmarken und Vertriebslinien in der Region.
„S. Sajeev hat gute Chancen, die Präsenz von Adam Hall in ganz Asien zu stärken,“ präzisiert Alexander Pietschmann. Zurzeit ist ein Ausstellungsraum in Singapur in der Entwicklung. Logistische Planungen sind in Arbeit, um den zukünftigen Versand von Waren an das wachsende Vertriebsnetzwerk von Adam Hall zu beschleunigen. Auf Einladung von Bodo Falkenried besuchte der türkische Distributor Asimetrik Audio Lighting and Visual Systems A.S. vor Kurzem das Werk in Neu-Anspach. Er kehrte sichtlich beeindruckt nach Istanbul zurück.
„Nach einer Vorführung der neuen LD Systems Lautsprecher, wie zum Beispiel den MAUI 44 Säulen, erkannte Asimetrik sofort das vorhandene Potenzial auf dem türkischen Markt mit seinen Veranstaltungsorten, Hotels und Installationen“, erklärt Bodo Falkenried. „Es handelt sich weder um Einsteiger- noch um High-End-Produkte, aber wir bieten damit eine sehr attraktive Lösung im mittleren Segment.“ Motiviert durch diesen Erfolg, ist Bodo Falkenried zuversichtlich, dass ähnliche Vertriebspartner in anderen Regionen sich der Meinung von Asimetrik anschließen werden. „Ich glaube, ein Teil unserer Anziehungskraft beruht darauf, dass wir uns wirklich bemühen, das Geschäft unserer Kunden zu verstehen. Wir stellen unsere Kunden in den Mittelpunkt und bauen die Geschäftsbeziehung aus, anstatt einfach nur Produkte zu liefern“, fügt er hinzu. Markus Jahnel beschäftigt sich seit über zwei Jahrzehnten mit dem Sourcing von OEM-Partnern und Lieferanten für elektrische Ausstattung in Asien-Pazifik und nach wie vor nimmt das Unternehmen die Dienste der zuverlässigsten Lieferanten in Anspruch.
„Unser Know-how liegt im Bereich Mechanik und Transport. Wir haben deshalb Unternehmensbereiche, in denen wir ursprünglich weniger Kenntnisse hatten, ausgelagert. Allerdings konnten wir mit wachsender Erfahrung und dem zunehmenden Einsatz von Software einige sehr kompetente Elektronik-Ingenieure im Unternehmen begrüßen, und das ist es, was die Marken mittlerweile voranbringt.
Wir sind kein Hersteller, der einfach ein billiges OEM-Produkt beschafft und mit einem Label versieht. Wenn man dem Anwender nicht etwas Besseres und vielleicht sogar Einzigartiges anbieten kann, ist man raus aus dem Spiel. Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass jeder in Asien produziert. Trotzdem ist es wichtig, unseren Kunden mitzuteilen, dass wir alle unsere Produkte in Deutschland entwickeln, designen und konstruieren. Einige unserer Produkte, zum Beispiel DDQ, werden zudem hier hergestellt und wir beziehen viele Komponenten aus Europa.“
Das Unternehmen ist heute mit eigener Vertriebsmannschaft und einem Netz von Händlern und Industriepartnern weltweit in über 50 Ländern vertreten. Und diese Zahl steigt deutlich an. Der Spiegel lügt nicht, und Adam Hall kann dort nun ein getreues Spiegelbild seiner selbst sehen. Das Unternehmen hat in seiner Jugendzeit viel gelernt, ist in Würde gereift und mit diesem Managementteam und dessen Visionen hinsichtlich der Marken- und Produktentwicklung scheint eine Midlife-Crisis nicht in Sicht.
Sollten Sie immer noch nicht sicher sein, wer Adam Hall wirklich ist, dann empfehlen wir einen Abstecher in das 30 Kilometer entfernte Werk, wenn Sie in Frankfurt am Main sind.
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Quelle: ProAudioAsia, Jan./Feb. 2015: http://www.proaudio-central.com/
Weitere Informationen über Adam Hall: http://www.adamhall.com/
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