LD Systems MAUI 44 – Ein Leistungsträger – Testbericht von Tastenwelt

Das Säulen-PA-System Maui 44 von LD Systems sticht allein durch seine hohe Leistung von 1.600 Watt aus der Modellpalette des Herstellers heraus. Doch der Praxistest macht deutlich, dass diese Anlage mehr kann, als nur laut zu sein.

Säulen-PA-Systeme gibt es heute in allen Leistungsklassen:
Den Anfang machten vor ein paar Jahren die mittleren Systeme, dann folgten die miniaturisierten Klein- und Kleinst-PAs. Inzwischen verlangt der Markt nach größeren Beschallungsanlagen, mit denen auch Bands in Clubs, Mehrzwecksälen, im Biergarten oder im Bierzelt auf dem Dorf die Vorteile der schlanken Linienstrahler ausnützen können.

Von LD Systems kommt für diese Zielgruppe mit der Maui 44 nun ein 1.600 Watt (RMS) starkes Kraftpaket, das 129 dB maximalen Schalldruck erzeugen soll (Herstellerangabe). Damit sollte die Anlage auch in mittelgroßen Clubs keine Probleme bekommen, was wir im Praxistest überprüft haben.

Bauweise
Die Maui 44 besteht im Prinzip aus drei Komponenten: einem Subwoofer und zwei Säulen-Elementen, die auf den Subwoofer gesteckt werden. Lautsprecher-Kabel müssen nicht verlegt werden, da die Säulenelemente und der Subwoofer mit Multipin-Steckern ausgestattet sind, die sich automatisch beim Zusammenstecken verbinden. Alle Komponenten sitzen dank integrierter Stahlbolzen fest aufeinander. Für eine leichtere Handhabung sind die beiden Säulen-Teile an der Rückseite mit Haltegriffen bestückt.

Der Subwoofer ist für bequemen Transport mit so genannten Evolutive-Tragegriffen von LD Systems ausgestattet. Optional lässt sich ein Rollbrett mittels Butterfly-Verschlüssen mit dem Subwoofer verbinden. Neodym-Magnete in allen Lautsprechern (Ausnahme: Hochtöner mit Eisenmagneten) helfen, das Systemgewicht unter 60 kg zu halten.

Die Säulen-PA macht einen stabilen Eindruck.
Zunächst ist der Subwoofer mit einer widerstandsfähigen Kunststoffschicht ummantelt, die leichte Stöße locker wegsteckt und das darunter liegende Gehäuse aus 15-mm-Birkensperrholz vor Beschädigungen bewahrt. Die beiden 12-Zoll-Basslautsprecher sind durch das übliche Lochgitter aus Metall ausreichend geschützt.

Die überwiegend aus Aluminium gebauten Säulenkomponenten beherbergen insgesamt 16 Breitbandlautsprecher und zwei Hochtöner, deren Abstrahlung durch Wellenformer optimiert wird. Auch hier ist alles mit einem durchgehenden Metallgitter vor Außeneinwirkungen geschützt. Aufgeteilt werden die Lautsprecher in der Säule in vier Frequenzgruppen, die das Klangbild und die Abstrahlung optimieren helfen sollen.

Es ist wirklich bequem, das PA-System ohne Lautsprecher-Kabel aufbauen zu können.
Nur das Stromkabel mit seinem Powerconstecker muss mit der Anlage verbunden werden. Die Buchse ist wie alle anderen Anschlüsse an der Rückseite des Subwoofers zu finden. Als Signaleingänge stehen zwei Kombibuchsen (XLR/Kiinke) und zwei Cinch-Buchsen zur Verfügung. Das Signal kann über die beiden XLR-Ausgänge an eine weitere Anlage durchgeschleift werden. Wer es in den tiefen Frequenzen noch mehr krachen lassen möchte, kann einen zusätzlichen Subwoofer anschließen.

Praxistest
Zum Auftakt des Praxistests wird der Grundsound des PA-Systems mit Hilfe von Referenz-CDs beurteilt. An der Rückseite des Subwoofers werden der Gesamtpegel und der Anteil des Tieftöners eingestellt. Sind beide Regler in Mittelstellung, ergibt sich ein ausgewogener Bassanteil bei einer Lautstärke, die bereits einen kleinen Club zum Bersten bringt.

Je nach Musikstil kann das Verhältnis zwischen Säule und Subwoofer variiert werden. Ein DJ wird dem Ganzen mehr Schub geben wollen, während das Akustik-Duo es dezenter angehen wird. Die Maui 44 punktet in diesem ersten Test nicht nur aufgrund der großen Lautstärke, auch die Qualität des Sounds überzeugt.

Zwei Säulen-PA-Systeme reichen für den mittelgroßen Club, in dem der Praxistest stattfindet, um rund 150 Gäste zu beschallen.

Die PA wird dabei im Bühnenhintergrund platziert, wodurch auch gleich noch das extra Monitoring entfallen kann. Die vier Frequenzgruppen der Säulen ergeben zusammen mit dem Subwoofer ein dichtes Klangbild. Vom gefürchteten Mittenloch vieler Satelliten-PA-Systeme ist hier nichts zu merken. Der im Subwoofer verbaute LECC-DSP beinhaltet sowohl die Frequenzweiche als auch den Equalizer, Kompressor und Limiter.

Durch weitere Schaltungen ist das System gegen Verzerrungen, welche die Lautsprecher zerstören könnten, Kurzschluss, Überstrom und Überspannung geschützt. Sollte Gefahr drohen, schaltet sich das System automatisch stumm. Über aktive Schutzschaltungen informieren LEDs an der Rückseite des Subwoofers.

Sound
Der Praxistest zeigt: Der integrierte DSP leistet ganze Arbeit und sorgt für einen exklusiven Klang.
Sowohl druckvolle Bässe als auch klare Höhen perlen aus den Boxen. Und das gilt nicht nur für bestimmte Musik-Genres: Sowohl Klassik als auch Pop, Rock und Metal werden angenehm wiedergegeben.

Gerade bei härteren Stilen hat diese Säulen-PA im Vergleich zu kleinen Satelliten-Systemen, die hier an ihre Grenzen geraten, die Nase vorn. Wer für seinen Auftritt brachiale Lautstärken und mehr Wumms anstrebt, sollte den optionalen zweiten Subwoofer (LD Systems Maui 44 SE) in Erwägung ziehen.

Den Bandsound einer Bluesrock-Band überträgt die Säulen-PA im Test mit Bravour. Erhöht man die Lautstärke, reduziert der Kompressor automatisch den Bass, was den Gesamtklang angenehm abrundet. Die Bässe matschen bei hohen Pegeln nicht den restlichen Sound zu . Alle Instrumente sind differenziert und angenehm zu hören. Die Bass-Drum kommt knackig, und der digitale Gitarrenverstärker, der direkt ins Mischpult geht, produziert genau die Mitten, die im Sound wichtig sind. Auch wenn es nicht nötig wäre, die Becken zu mikrofonieren, liefern auch diese im Test über die PA ein ausgezeichnetes Ergebnis.

Ein Unplugged-Set gehört zur nächsten Test-Disziplin: Es gilt, zwei Gesangsstimmen samt Akustikgitarre zu übertragen. Entspannung für die Ohren und viel Arbeit für die Hochtöner. Hier kommt es auf das gewisse Etwas an.

Ein silbriger Glanz in den höchsten Frequenzen kann der Maui 44 am Ende bescheinigt werden. Gitarre und Gesang entfalten sich natürlich und gleichmäßig im Raum.

Fazit
Die LD Systems Maui 44 erfüllt alle Ansprüche an eine Säulen-PA. Klanglich und funktional ist sie ein Volltreffer. Wer nicht auf riesige Boxen steht und es optisch dezenter mag, macht mit diesem System eine Punktlandung. Ideal für kleine Bands und DJs, denen eine kleine Satelliten-PA zu wenig Reserven bietet. Das kontrollierte Abstrahlverhalten einer Säulen-PA gibt es oben drauf.

Daten
Preis: 2.399,-
Übertragunsbereich: 40-20.000 Hz
Bestückung: Sub: 2 x 12-Zoll-Bass; Säule: 16 x 3,5-Breitbandlautsprecher + 2 x 1-Zoll-Hochtöner
Leistung: 1.600 W (System)
Schalldruck: 129 dB max.
Anschlüsse: 2 x Line-in (Kombibuchse + Cinch), 2 x Line-out (XLR), SlaveSub-out (XLR)
Abmessungen/Gewicht: Sub: 62 x 61 x 41cm, 41kg; Säule: 181 x 14 x 12cm, 17,6 kg

Wertung
LD Systems MAUI 44
Säulen-PA-System
+ Hervorragender Sound
+ Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
+ Kein Kabelsalat dank Stecksystem

Quelle: Tastenwelt Magazin 6/2014: http://www.tastenwelt.de/index.php
Autor: Gerrit Hoß

Hier finden Sie alle Informationen zur LD Systems MAUI 44:
http://www.ld-systems.com/serien/maui-serie/maui-44-saeulen-pa-system-aktiv/

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