Funkenflug – LD Systems MEI 1000 X – Testbericht von Soundcheck

LD Systems MEI1000

LD Systems MEI1000 besteht aus einer stationären Sendeeinheit, dem mobilen In-Ear-Empfänger sowie den Stereo-Ohrhörern. Der stationäre Sender MEI1000-T bietet zwei kombinierte XLR/6,3-mm-Klinkenbuchsen auf der Rückseite, sodass wahlweise beide Steckernormen verwendet werden können. Mit Hilfe der mitgelieferten Rack-Mounts kann die Sendeeinheit in ein 19‘‘-Rack eingeschraubt werden. Der Sender arbeitet in einem Frequenzbereich von 790,850-813,800 MHz – in diesem Frequenzband können 160 verschiedene Frequenzen in 25-kHz-Schritten eingestellt werden. Ein 12-dB-Absenkungsschalter sorgt bei zu hohem Audiopegel dafür, dass die Eingangsstufe des Senders nicht übersteuert wird.

Auf dem Frontpanel des Senders sind die 6,3-mm-Stereo-Klinkenbuchse für den Kopfhöreranschluss sowie der Volume-Regler für das Kopfhörersignal untergebracht. Das Monitorsignal, das vom Mischpult in den In-Ear-Sender geschickt wird, kann auf diese Weise abgehört und überprüft werden. Mit Hilfe eines Input-Level-Reglers wird die Eingangsempfindlichkeit des Sendemoduls eingestellt. Der Eingangspegel des Monitorsignals kann an Hand der AF-Anzeige im orangefarbenen Display abgelesen werden – die Abkürzung AF steht für Audio Frequency. Darüber hinaus zeigt das Display die Übertragungsfrequenz in MHz und den Übertragungsmodus an, der von stereo auf mono umgeschaltet werden kann. In den voreingestellten Frequenzgruppen (Group 1-10) werden jeweils 16 Kanäle angeboten, sodass dem System insgesamt 160 Übertragungskanäle zu Verfügung gestellt werden.

Der mobile Empfänger MEI1000-R ist im mattschwarzen Plastikgehäuse untergebracht, wodurch das Gehäuse einen sehr robusten aber gleichzeitig edlen Eindruck macht. Die flexible Empfangsantenne ist fest am Gehäuse angebracht und mit einer Länge von ca. 10 cm auf den optimalen Empfang des UHF-Frequenzbands abgestimmt. Der Empfänger wird durch handelsübliche AA-Mignonzellen mit Spannung versorgt – das Einlegen der Batterien erwies sich auch für technisch nicht versierte Musiker als absolut problemlos. Der mitgelieferte Ohrhörer wird mit einem Stereo-Miniklinkenstecker an den Empfänger angeschlossen, mit Hilfe eines Drehreglers kann die Lautstärke des Ohrhörersignals eingestellt werden. Der Drehregler ist gleichzeitig als On/Off-Schalter ausgelegt: Wenn der Regler ganz nach links über eine Rasterung hinweg gedreht wird, schaltet man den Empfänger aus.

Das Display des mobilen Empfängers ist sehr gut ablesbar und zeigt neben der Übertragungsfrequenz den Batterieladezustand mit Hilfe eines dreigliedrigen Batterie-Symbols an. Die empfangene Feldstärke des Funksignals wird durch die RF-Anzeige dargestellt, der Audiopegel durch die AF-Anzeige. Mit Hilfe der Set-Taste können verschiedene Menüpunkte aufgerufen werden, wie zum Beispiel die Group-Channel-Einstellung, oder die Equalizer-Funktion. Bei eingeschaltetem Equalizer werden die Höhen ab 10kHz um 6 dB angehoben. Durch die Anhebung der Präsenz-Frequenzen lässt sich der Höhenverlust. der durch die Übertragungsstrecke entsteht, wieder ausgleichen. Außerdem kann ein Gehörschutz-Limiter zugeschaltet werden, der den Signalpegel im Ohrhörer begrenzt – dieser sollte zur Sicherheit immer eingeschaltet sein. Die Set-Taste ist unter dem Deckel des Batteriefachs versteckt, sodass eine ungewollte Betätigung so gut wie ausgeschlossen ist.

Am Taschenempfänger können zwei unterschiedliche Betriebsarten gewählt werden: Zum einen arbeitet der Empfänger im normalen Stereo-Modus, bei dem das Stereo-Eingangssignal mit der entsprechenden Panoramaverteilung zu hören ist. Die zweite Betriebsart nennt sich Focus-Modus und ermöglicht dem Musiker, sich das Mischungsverhältnis zwischen seinem eigenen Signal und der restlichen Band selbst zu mischen. In dieser Betriebsart überträgt der Sender zwei Mikrofonsignale, die auf beiden Hörern mit gleichem Pegel wiedergegeben werden. Das Mischungsverhältnis kann mit Hilfe der Up-/Down-Tasten in 31 Stufen eingestellt werden. Dieser Modus funktioniert nur, wenn beim Sender an beiden Eingangskanälen jeweils ein Mono-Signal anliegt und die Betriebsart des Senders auf Stereo eingestellt wurde.

Für Musiker mit hohem Anspruch an ein einwandfreies Monitoring ist das MEI1000-In-Ear-System von LD Systems eine tolle Sache. Denn die meist sehr mittig klingenden Bodenmonitore bringen nicht nur ein hohes Rückkopplungsrisiko mit sich, sondern beeinflussen den Klang der gesamten Beschallungsanlage oft negativ. Das In-Ear-Monitoring-System MEI1000 reduziert diese Probleme auf ein Minimum. Darüber hinaus lässt es sich einfach und intuitiv bedienen und erwies sich als absolut ausfallsicher. Die gute Ablesbarkeit des Sender- als auch des Empfängerdisplays ermöglichen sicheres Arbeiten – auch bei schummriger Bühnenbeleuchtung. Der Klang des Empfängersignals ist sehr klar und brillant – wenn der Equalizer zugeschaltet wird, erhöht sich die Präsenz des Monitorsignals noch einmal zusätzlich. Insbesondere der Focus-Mode ist für den Sänger ein sinnvolles Tool, da er so das Verhältnis von Gesang zu Band am Empfänger selbst einstellen kann.

Auf einen Blick

LD Systems MEI1000

Vertrieb Adam Hall, www.adamhall.com

+ Klares, brillantes Monitorsignal

+ Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

+ Robuster, formschöner Taschenempfänger

– In einer 19‘‘-Rack-Breite nur ein Sender ausschraubbar

Alle Infos zum Produkt unter:

http://www.ld-systems.com/391-0-ld-mei-1000x.html

Quelle: Soundcheck Magazin, Deutschland, Juni 2009

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