LD Systems MAUI 5 GO – Testbericht von Gitarist
Ein kompaktes Soundsystem mit integriertem Li-Ionen-Akku: Ist die MAUI 5 GO die Lösung für kleine Gigs ohne Stromversorgung?
Die MAUI 5 GO besteht aus einem Basismodul und drei Säulen, die mit Mehrfachsteckern an der Basis platziert werden. Die erste Säule umfasst den Akku (auch separat erhältlich, sodass Sie ihn schnell wechseln können, wenn er leer ist), der gemäß den Spezifikationen, abhängig von der Lautstärke, eine Laufzeit von sechs bis zwanzig Stunden bietet.
In der zweiten Säule befinden sich vier 3-Zoll-Mittel-/Hochtöner, außerdem ist ein Erweiterungsmodul erhältlich, um die Mittel-/Hochtöner in zwei verschiedenen Höhen nutzen zu können. Im Basismodul befinden sich der Verstärker Klasse D, Anschlüsse, Regler und ein 8-Zoll-Woofer für tiefe Töne. Die Eingänge: ein Mikrofon/Line-Eingang (Xlr-Buchse-Kombo), ein Instrumenteneingang (Buchse) und ein zusätzlicher Stereoeingang (Minibuchse) für Pausenmusik. Der Stereoeingang kann auch über Bluetooth wiedergegeben werden. Jeder Eingang verfügt über ein eigenes Potentiometer, der Kombi-Eingang bietet sogar zwei. Des Weiteren sind ein Master- und zwei Tonregler vorhanden, für Sub- und Hi-Boost.
Eine Reihe von Kontroll-LEDs, ein Mono-/Stereoschalter (bei Verwendung mit einer zweiten MAUI 5 GO befindet sich ein Xlr-Anschluss dafür auf der Rückseite) und ein Bluetooth-Schalter runden das Gesamtbild ab.
Solide
Alle Kunststoffelemente verfügen über Metallgitter und machen einen soliden Eindruck. Das Basismodul ist ein massiver Block, in dem die Potentiometer fest angebracht sind und auf dem die Säulen einfach montiert werden können. Das gesamte System ist innerhalb einer Minute aufgebaut. Auffallend ist das geringe Gesamtgewicht (12,9 kg), wodurch die Handhabung der MAUI 5 GO vereinfacht wird und das System von einer Person transportiert werden kann.
Nun wird es Zeit, es einzuschalten.
Dies funktioniert mit dem im Lieferumfang enthaltenen Netzkabel über die Steckdose, wenn der Akku noch leer ist, wie dies von den Anzeige-LEDs in der ersten Säule angegeben wird. Legen Sie zunächst einen Song auf, um langsam zu beginnen. Der Bluetooth-Empfänger der MAUI 5 GO wird von meinem iPhone mühelos erkannt und beim Aufdrehen der Lautstärke füllt sich der Raum langsam mit meiner Playlist, die natürlich verschiedene Musikstile bietet.
Positiv überrascht
Die Maui 5 GO klingt bemerkenswert neutral. Die digitale Signalverarbeitung (DSP) besteht eigentlich nur aus einer festen Voreinstellung, in der EQ-, Crossover-, Limit- und Kompressoreinstellungen vorgesehen sind. Sie können daher also praktisch nichts einstellen, dies macht die Bedienung jedoch lediglich einfacher. Und vor allem: Die DSP-Einstellungen sind gut gewählt. Ich bin positiv überrascht in Ermangelung der spezifischen, „modernen“, überspannten Höhen, die uns die MP3-Ära beschert hat. Die Mitteltöne sind äußerst definiert.
Die tiefen Töne sind etwas zurückhaltend, hierfür gibt es aber den Sublevel-Knopf. Wenn wir aufdrehen, wird dem Klang eine angenehm runde Unterlegung hinzugefügt, doch schon ab der Hälfte füllt sich das Klangbild deutlich. Nach meinem Geschmack bekommt man zu schnell zu viel. Für zusätzliche Frische in den hohen Tönen gibt es den Hi-Boost, der ab 8 kHz für die gewünschte Helligkeit sorgt. Auch hier gilt: weniger ist mehr.
Noch etwas Bemerkenswertes: Die MAUI 5 GO geht ziemlich schnell! Und das beinahe ohne Verzerrung. Die Mittel- und Hochtöne sind eigentlich ein kleines Line-Array und wenn ich durch den Raum gehe, stellt sich heraus, dass es die 120-Grad-Verteilung, die in den Spezifikationen angegeben ist, mühelos erreicht.
Mühelos
Meine Playlist klingt gut, aber wir sind vor allem gespannt, wie sich die MAUI 5 GO bei Livemusik verhält.
Da ich vorrangig Tontechniker bin und kein Musikinstrument beherrsche, habe ich mir Singer und Songwriter Levi aus einem Proberaum ausgesucht. Während er sich mit seiner Akustikgitarre einrichtet, schließe ich bereits ein Mikrofon an.
Es ist ein dynamisches Shure SM58, da es keine Phantomeinspeisung bietet. Bei aufgedrehter Lautstärke gehe ich mit dem Mikrofon in der Hand vorsichtig in Richtung Lautsprecher, dort erwartet mich folgende Überraschung: keine Rückkopplung, nicht mal ansatzweise!
Ich höre nur meine eigene Stimme, ohne lästiges Quietschen (durch den eingebauten Tieffilter unter 100 Hz) und ohne seltsame Nebengeräusche im Höhen- und Mittenbereich. Wenn ich sehr nahe am Mikrofon spreche, höre ich eine kleine Unebenheit bei 315 Hz, die jedoch mit ein paar Zentimetern Abstand wieder verschwunden ist.
Inzwischen ist die Gitarre eingesteckt und das Eingangspotentiometer scheint sehr enthusiastisch viel Volumen zu liefern.
Aber auch ohne einen Ton von sich zu geben, wechselt die MAUI 5 GO unmittelbar in den Schutzmodus. Bezüglich der Sicherheit ist es also echt in Ordnung! Die Akustikgitarre klingt, nun ja, wie eine Akustikgitarre. Das heißt, kein irritierendes Klappern im Höhen- und Mittenbereich oder lästiges Schlagen bei tiefen Tönen. Wenn man einige Songs spielt und nach einer Weile auf den Akku schaut, sieht man, dass das GO die Gitarre und die Stimme mühelos zu einem Ganzen zusammenfügt und genügend Platz für beide Instrumente bietet. „Ein sehr feiner, sehr natürlicher Klang“, sagt Levi. Ob es keinen Hall gibt, möchte er wissen. Nein, gibt es nicht. Wir werden darauf verzichten müssen.
Unterwegs!
Die MAUI 5 GO von LD Systems ist nicht für jedermann geeignet. Eine Band, die mischen möchte, kann dies durchaus über die Stereo-Xlr-Eingänge auf der Rückseite und mit Hilfe eines externen Mischers tun, dann übergeht man jedoch die wesentlichen Vorteile dieses Systems.
Damit könnte man inmitten der Dünen einen bescheidenen Rave erleben, doch die MAUI 5 GO eignet sich hervorragend für einen akustisch arbeitenden Solokünstler oder ein Duo, das mit diesem gut ausgestatteten, idiotensicheren, herrlich klingenden Set völlig unabhängig von mächtigen Transportnotwendigkeiten, raumfüllender Ausrüstung und technischer Unterstützung sein kann. Damit kann man sich an jeden Ort, ob mit Stromversorgung oder ohne, begeben. Wenn erwünscht, nimmt man einfach ein Hallpedal mit.
Beurteilung:
Der Gitarrist sagt: Tolle Mini-PA für Akustik-Solokünstler oder Duos. Allerdings muss ein externer Halleffekt angeschlossen werden
LD SYSTEMS MAUI 5 GO
Typ: Mini-PA mit Akku
Verstärker: Klasse D, 200 Watt (RMS), 800 Watt (Spitze)
Max. Schalldruckpegel (SPL): 120 dB
Frequenzabhängige Anpassung: 50 Hz – 20 kHz
AD/DA-Umwandlung DSP: 24 Bit/48 kHz
Woofer: 8 Zoll
Mittel-/Hochtöner: 4 x 3 Zoll mit 1-Zoll Schwingspule
Regler: Hauptlevel, Sub-Level, Hi-Boost, Mikrofon, Hi-Z, Line, MP3/Bluetooth, Bluetooth-Verbindung ein/aus, Mono-/Stereoschalter, Ein-/Ausschalter
Anschlüsse: 2 x Xlr- Eingang, Xlr-/Buchseneingang, Mini-Buchseneingang, Hi-Z-Buchseneingang, Xlr-System out, Netzstecker
Akku: LG Chem Lithium-Ion
Ladezeit: 2 Std. auf 80 Prozent, 3 Std. auf 100 Prozent
Akkulaufzeit: 6 Std. bei 120 dB, 10 Std. bei 104 dB, 20 Std. bei 98 dB
Weiteres Zubehör:
Reserveakku, Ladestation, Abdeckung für Subwoofer, Tragetasche
Gewicht: 12,9 kg
Gesamthöhe: 198,5 cm
Webseite: ld-systems.com
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Quelle: Gitarist | Gitarist.nl/MAUI5GO
Autor: Martin Zijlema