DTW-Scheinwerfer von Cameo
Eine neue Scheinwerfergruppe trägt den Zusatz DTW. Was verbirgt sich hinter diesem Kürzel?
DTW steht für Dim-to-Warm. Diese Technologie simuliert bei LED-Leuchten das Verhalten von Halogenlampen, die beim Dimmen zunehmend wärmeres Licht abstrahlen. Aber warum benötigt man überhaupt eine Farbtemperaturänderung beim Dimmen? Eine berechtigte Frage, denn manchmal ist die Farbtemperaturänderung auch unerwünscht. Betrachten wir zunächst, warum beim Dimmen die Farbtemperatur wärmer werden soll. Dazu schauen wir uns ein konventionelles Leuchtmittel an, die Halogenlampe.
Halogenlampe
Die Halogenlampe besitzt einen Wolframdraht, der durch den Stromfluss weißglühendes Licht abstrahlt, vergleichbar mit einem Schmied, der seinen Stahl weißglühend verarbeitet. Kühlt der Stahl ab, leuchtet er, ausgehend von weißglühend immer weniger, bis nur noch rötliche Glut zu sehen ist. Genauso verhält sich eine Halogen- oder Allgebrauchslampe. Je weniger Strom durch den Wolframdraht fließt, umso kälter wird das Metall und weniger Blauanteile werden abgestrahlt, die Wärmestrahlung mit rötlichen Anteilen erhält ein Übergewicht. Die Lichtfarbe wandert beim Herunterdimmen immer mehr ins rötliche. Man nennt diesen Effekt auch „Redshift“ bzw. einen Drift ins Rote.
Ein weiterer Effekt der Halogenlampe ist die Trägheit des Metalls beim Abkühlen. Da beim Abschalten des Stromes die Wolframwendel noch aufgeheizt ist, muss sie erst abkühlen um kein Licht mehr abzugeben. Wir sehen beim Ausschalten, wie mit der Farbänderung ins rötliche auch die Helligkeit nur Stück für Stück abnimmt. Diese Zeitverzögerung nennt die „Response time“ also die Reaktionszeit vom Abschaltzeitpunkt bis zum Erlöschen des Lichts.
Response Time
Werden LED-Scheinwerfer zusammen mit Halogenscheinwerfern betrieben, ist es häufig erwünscht, dass sich beide Scheinwerfertypen einigermaßen gleich verhalten. Aus diesem Grund lässt sich bei DTW-Scheinwerfern von Cameo die Response time zwischen Halogen- und LED-Verhalten umschalten. Dabei wird beim Abschalten eine zeitverzögerte Dimmung durchgeführt. Einige Installationsdimmer weisen ebenfalls eine Response time-Funktion auf, um die zeitlichen Unterschiede von kleinen Wattleistungen, wie 650 W Halogenstrahlern, zu beispielsweise 5 kW Halogenleuchten auszugleichen.
https://www.youtube.com/watch?v=NSHJp-9wyys&feature=youtu.be
Redshift
Im Gegensatz zur Halogenlampe bleibt die Farbtemperatur bei einer LED konstant. Das ist vorteilhaft wenn man zum Beispiel mit einer Kamera Aufnahmen erstellt, denn die Sensorik der Kamera reagiert sehr stark auf eine Farbtemperaturänderung ins rötliche und gibt bei stark gedimmter Halogenlampe ein ungewünschtes, rotstichiges Bild wieder. Unser Auge dagegen interpretiert dieses Licht immer noch wohlwollend als ein freundlich-warmes Weiß. Halogenlampen werden genau wegen dieser Eigenschaft auch gerne gedimmt, um eine wärmere Stimmung darzustellen. Eine LED würde dagegen naturgemäß beim Dimmen kein wärmeres Licht abstrahlen. Hier muss man aufwendig mit dem Hinzumischen roter- oder amberfarbener LEDs dafür sorgen, dass beim Abdimmen die Lichtfarbe rötlicher bzw. wärmer wird.
DTW-Scheinwerfer von Cameo sind so aufgebaut, dass sie ein Redshift ermöglichen. Man kann je nach Anwendung den Redshift zu oder abschalten. Diese Funktion wird bei Cameo Dim-to-Warm genannt.
https://www.youtube.com/watch?v=emXAU0sXsYk&feature=youtu.be