Palmer Pocket Amp Bass – Testbericht von Guitarrista
Vor Kurzem hatten wir die Möglichkeit, den Vorverstärker Palmer Pocket Amp MK2 zu testen, dessen hervorragende Ergebnisse genau unseren Erwartungen an Produkte der Marke Palmer entsprachen. Heute steht ein ähnliches Gerät für den Bass auf dem Prüfstand, das auf den ersten Blick noch mehr Alternativen zu bieten scheint.
Bauart
Das Gehäuse, in dem sich der Pocket Amp Bass verbirgt, ähnelt dem des Pocket Amp MK2, ist diesmal aber komplett in schwarz gehalten und mit mehr Dreh- bzw. Schiebeschaltern und Anschlüssen ausgestattet. Auf der Oberseite befinden sich zwei Reihen mit Drehknöpfen und eine Reihe mit Schiebeschaltern (Umschaltern). Die obere Drehknopfreihe ist ein Equalizer mit semiparametrischer Mittenregelung: Bässe ( +/-12 dB, Mitte bei 90 Hz), Mitten (+/-12 dB, Mittenfrequenz von 150 Hz bis 8 kHz) und Höhen (+/-12 dB, Mitte bei 7 kHz). Zwischen den Drehknöpfen für Bässe und Mitten befindet sich eine grüne LED mit der Beschriftung Sign/Peak. In der unteren Reihe befinden sich vier Drehschalter: Drive zur Gain-Steuerung je nach Stellung des Mode-Schiebeschalters (Clean/0.Drive/Fuzz), Blend zur Steuerung des Mischens von Originalsignal und verarbeitetem Signal, Saturate zur Stärkeneinstellung einer „Bandsättigungs-Simulation“ für einen warmen und satten Klang (im Kreis vor dem FX-Ausgang) und Vol zur Einstellung der allgemeinen Lautstärke. Den Mode-Schiebeschalter erwähnten wir bereits; der D.I.-Schalter (Pre/Post) steuert den XLR-Ausgang; der F.SW.-Schalter (Mute/Bypass) ändert die Konfiguration des Fußschalters und schaltet ihn stumm – zum Stimmen oder zum Instrumentenwechsel – oder dient zum Clippen des Signals; der Cab-Schalter schließlich (Vintage/Modern/Flat) wählt den Frequenzgang der Lautsprecher-Simulation. Über dem Fußschalter befindet sich eine rote Status-LED.
Am vorderen Bedienfeld findet der Benutzer einen Klinkeneingang für das Instrument, mit einem Umschalter (Normal/Pad -12 dB) zum Dämpfen des aktiven Bass-Signals, eine Mini-Klinkenstecker-Buchse für Kopfhörer und einen zusätzlichen AUX-Eingang sowie die Bass-Thru-Mini-Klinkenbuchse. Am hinteren Bedienfeld gibt es den symmetrischen DI-XLR-Ausgang und eine Ausgangs-Klinkenbuchse für Verstärker sowie einen Schiebeschalter (Lift/Gnd) für Erdschleifen beider Ausgänge, eine Stereo-Klinkenbuchse für externe Effekte, für die ein Y-Kabel (Tip – Send, Ring – Retum) erforderlich ist, und die Anschlussbuchse für das Netzteil (DC 9 V, 200 mA, in der Mitte minusgepolt). Die Unterseite ist rutschfest gummiert, abgesehen von der schnell zu öffnenden Batterieklappe und den Schrauben an den vier Ecken.
Klang
Mit den Schiebeschaltern Mode und Cab gibt es sechs allgemeine Klangoptionen, schon bevor man den EQ zum Mischen nutzt; die Auswahl ist also vollständiger und flexibler als beim Gitarren-Vorverstärker. So ist es ausgesprochen einfach, saubere Klänge mit Stoßkraft zu erzeugen, von aggressiven Höhen zur Unterstützung von Slap- oder Tapping-Techniken bis hin zu schweren, runden und vollen Dub-Bässen. Auch verschiedene Verzerrungsgrade sind leicht zu erreichen: Dank dem Blend-Drehschalter lassen sie sich unverzerrt in das Signal mischen und verlieren so nicht die präzise umrissene Note, die der Bass in fast allen Situationen benötigt. Der Saturate-Regler kann die in die Schleife eingegebenen externen Effekte mindern, aber auch, was viel wichtiger ist, dem Signal Tiefe verleihen, was z. B. bei einem Fretless Bass äußerst praktisch ist.
Fazit
Die Verzerrungsmöglichkeiten für den Bass sind in den meisten Situationen zwar begrenzt, aber alles andere, was der Pocket Amp Bass bietet, ist sehr nützlich für Bassisten auf der Bühne, im Studio und zu Hause. Also, falls Sie jetzt denken, dass Sie dieses Gerät nicht brauchen: Wenn Sie es einmal getestet haben, möchten Sie es ganz sicher haben.
Pro: Sehr vielseitig und kompakt, guter Klang, einfache Bedienung und guter Preis
Kontra: –
Spezifikationen Palmer Pocket Amp Bass
Preis: 189 €
Produktart: Gitarrenverstärker
Technologie: Solid State
Eingangsanschlüsse: 6,3 mm Klinke
Eingangsimpedanz: 1 M Ohm
Anzahl Ausgänge: 4
Ausgangsanschlüsse: 2 x 6,3 mm Klinke, 3,5 mm Klinke, XLR
Ausgangsimpedanz: TRS 10000, XLR 510 Ohm
Anzahl Kanäle: 1
Anzeigeelemente: An/Aus, Peak, Signal
Bedienelemente: Bass, Drive, Ground-Lift, Highs, Input Pad, Mid, Mid Frequency, Mode, Mute, Pre/Post, Volume
FX Loop: Ja
Stromversorgung: 9 V DC – 12 V DC, 9 V Block Batterie
Gehäusematerial: Aluminium Druckguss
Maße: 100 x 100 x 55 mm
Gewicht: 0.36 kg
Mehr Informationen:
www.palmer-germany.com
Quelle: Magazin “Guitarrista”, Spanien, Februar 2017