Palmer Triage Amp Selector – Der Multi-Amp-Manager – Testbericht von Bonedo.de

Wer die Herkunft der Produkte von Palmer eher im angelsächsischen Raum vermutet, liegt falsch, denn hier handelt es sich um einen deutschen Hersteller, der schon seit 25 Jahren im Audiogeschäft zuhause ist. Seine Produktpalette teilt sich in die zwei Bereiche Audio Tools und Musical Instruments. Während sich im Bereich der Audiotools Boxen, Trennübertrager, Summierer, Verteiler und Stromversorgungen finden, bietet die Abteilung Musical Instruments Geräte, die das Leben besonders von Gitarristen einfacher machen. Ob Speakersimulatoren, Trennboxen oder Audioverteiler – für viele Musiker auf der ganzen Welt sind die kleinen Helfer inzwischen unverzichtbare Teile ihres Equipments.

In größeren Gitarrensetups, wie sie beispielsweise Gitarrenlegende Eric Johnson einsetzt, werden für unterschiedliche Sounds unterschiedliche Gitarrenamps benutzt. Während Fender-Amps für die cleanen Sounds verantwortlich sind, sorgen Marshall-Amps für die Leadsounds. Wer ein ähnliches Setup plant, der kommt um einen Amp-Selektor kaum herum. Und genau hier liegt das Einsatzgebiet des Triage Amp Selectors der Firma Palmer. Mit seiner Hilfe lassen sich bis zu drei Gitarrenverstärker verwalten.

Details
Im Prinzip wird das ankommende Gitarrensignal gesplittet und mittels Fußtaster auf den jeweiligen Gitarrenamp geroutet. Dabei kann die Anpassung, also der Ausgangspegel, geregelt und mittels Groundlift Brummschleifen effektiv unterdrückt werden. Ebenso lässt sich die Phase drehen, was aber nur im Notfall oder bei Fehlbelegungen eines Speakerkabels oder einer der beiden Verstärker vonnöten ist. Bei Phasenfehlern kommt es in der Regel zu Auslöschungen, weil die Lautsprechermembranen der unterschiedlichen Gitarrenamps entgegengesetzt arbeiten, was sich durch einen hohlen, nasalen Klang äußert. So entsteht ein Kammerfiltereffekt, der den Sound unangenehm ausdünnt.

Der Triage Amp Selektor splittet und schaltet also gleichzeitig. Alle Ausgänge sind mit Class A Transistoren ausgestattet und trennen die Ausgänge galvanisch voneinander. Ein Spannungswandler setzt die 9 Volt-Spannung des externen Netzteils auf etwa 35 Volt hinauf, wodurch eine sehr hohe Dynamik erreicht wird, die weit über das normale Maß gewöhnlicher Stompboxen hinausgeht.

Aufbau
Das grün lackierte Stahlblechgehäuse besitzt Maße, die an die Doppeleffekte von Boss erinnern. Schließlich benötigen die vier Fußtaster einen gewissen Abstand voneinander, damit jeder einzelne zielsicher mit der Fußspitze geschaltet werden kann. Jeder der drei Ausgangskanäle hat auf der Stirnseite seine eigene Buchse, einen Groundlift-Schalter, einen Gainregler und einen Miniswitch für die Phasenumschaltung. Eine vierte Buchse ist für den Anschluss der Gitarre zuständig. Der Gainregler hat in seiner 12-Uhr-Position etwa die gleiche Intensität wie das Gitarrensignal im unbearbeiteten Zustand. Wer den Amp jedoch ein wenig in seiner Vorstufe kitzeln möchte, der kann hier ohne Weiteres schon eine Schippe Gain nachlegen.

Das Signal ist gebuffert und damit auch auf langen Kabelwegen unempfindlich gegen Störgeräusche und Klangeinbußen. Einziger Nachteil sind eventuell nachgeschaltete alte Fuzzverzerrer, besonders solche mit Germaniumtransistoren, die sich mit gebufferten Gitarrensignalen nicht vertragen. Sie benötigen immer den direkten Draht zur Gitarre, um richtig arbeiten zu können. Aber neuere Pedale sollten hier keine Probleme haben, dazu zählen übrigens auch die Fuzz-Pedale (Silikonfuzz) aus der Big Muff Dynastie. Der Palmer Triage lässt sich entweder mit Klettband auf dem Pedalboard befestigen oder dank zweier Bohrungen mit Schrauben bombenfest verankern.

Nach dem Anschluss eines Standard 9-Volt-Netzteils erklärt sich die Verkabelung im Grunde genommen von selbst. Die Gitarre kommt in den entsprechenden Eingang und die Gitarrenamps in die dafür vorgesehenen Buchsen.

Ich habe bei meinen Tests einen Marshall JMD und einen Vox AC 30 verwendet. Der Sound des Gitarrensignals wirkte im Vergleich zum unveränderten, direkten Signal völlig unbeeinflusst. Lediglich die Möglichkeit, den Pegel anzupassen, macht bewusst, dass das Signal aktiv und gebuffert ist. Für lange Kabelwege ist dieser Zustand sowieso besser, denn man verliert keine Höhen und der Sound wirkt insgesamt kräftiger und direkter. Dank der Trafos brummt keiner der beiden Amps, wenn sie zusammengeschaltet werden, das Signal ist galvanisch vollständig getrennt. Um mehrere Amps gleichzeitig zu aktivieren, muss zuerst der Side-Kick-Schalter gedrückt werden. Nun kann ein zweiter Amp zum bereits aktivieren Verstärker hinzugeschaltet werden, wodurch man gewaltige Soundwände realisieren kann.

Fazit
Der Palmer Triage Amp Selector ist eine hochwertige Verteil- oder Auswahlschaltung, die sauber und geräuschlos das Gitarrensignal zwischen bis zu drei Gitarrenverstärkern hin- und herschaltet und diese bei Bedarf ohne Brummschleifen sogar gleichzeitig betreibt. Die Bedienung ist selbsterklärend und einfach. Wer auch live mit mehreren Gitarrenverstärkern arbeiten möchte, sollte sich dieses Gerät auf jeden Fall einmal näher anschauen.

PRO
+ Einfache, selbsterklärende Bedienung
+ Hochwertige Bauteile
+ Geräuschlose Schaltvorgänge
+ Brummschleifen entstehen erst gar nicht, dank hochwertiger Trenntrafos

CONTRA

Technische Daten
– Zwei Betriebsarten:
– Exklusiv-Mode: nur einer von max. drei Verstärkern aktiv
– Parallel-Mode: maximal drei Verstärker in Kombination
– Stummschaltung aller Ausgänge möglich
– Eingang und Ausgänge: 6,3 mm TRS-Klinkenbuchse
– Maximale Verstärkung: 12 dB
– Alle Ausgänge galvanisch durch Übertrager entkoppelt
– Klickfreies Umschalten dank Optokoppler
– 9 V DC Netzteilanschluss
– Stromaufnahme: 120 mA max.
– Pro Ausgang:
– Potentiometer für Pegel
– Phasenumkehrschalter
– Ground-Lift-Schalter

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Quelle: Bonedo.de, Deutschland: http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/palmer-triage-amp-selector.html
Autor: Robby Mildenberger

Hier erfahren Sie mehr über den Palmer MI Triage Amp Selector:
http://www.palmer-germany.com/mi/de/TRIAGE-Amp-Selector-PTRIAGE.htm

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