Maui 44 LD Systems – Backstage Magazine

Seit jeher unterscheidet die Planung von Originalsystemen die führenden Anbieter von den anderen Marken. LD Systems lässt sich zwar nicht als solcher definieren, doch mit diesem kleinen PA gelingt dem Audio-Anbieter ein wahrhaftig großer Schritt nach vorn.
LD Systems
Das deutsche Unternehmen besteht seit etwas mehr als zehn Jahren und ist eine Marke der deutschen Adam Hall Gruppe. LD Systems ist im Pro-Audio-Bereich mittlerer Preiskategorie tätig und zeichnet sich durch den Vertrieb origineller und innovativer Geräte aus, wobei ein günstiges Preis-Leistungsverhältnis geboten wird, gemäß dem Slogan „Pro Audio in Motion“.

Der Kunden- und Supportbereich besitzt einen ausgezeichneten Ruf. Es gibt zahlreiche Einladungen für einen direkten Kontakt und die Website überzeugt mit einem Blog mit vielen Erklärungen und Updates. Der Audio-Katalog enthält Hunderte von Artikeln, von Radiosystemen bis hin zum Zubehör. Der Bereich für kleine PA-Systeme ist besonders interessant – das Modell 44, das hier getestet wurde, ist das größte und leistungsstärkste Modell der Serie MAUI, zu der zwei weitere, etwas kleinere Modelle gehören (MAUI 11 und MAUI 28).

Säulenlautsprecher
Es sind schon ein paar Jahre ins Land gegangen, seit Christian Heil den Markt der Beschallungsanlagen revolutioniert hat, indem der die Funktionsprinzipien der Line-Array-Systeme eingesetzt (und perfektioniert) hat. In den letzten zehn Jahren hat man sie in allen Facetten gesehen, doch es scheint, dass es noch starke kreative Einschränkungen bei der Entwicklung neuer System gibt, die den Anforderungen des Marktes genügen, der hinsichtlich der Optimierung des Verhältnisses von Leistung und Zweckmäßigkeit noch nie so anspruchsvoll wie heute war.

Alle traditionellen Marken (und viele neuere) haben sich in der Zwischenzeit mit der Produktion von Line-Array-Systemen mittlerer und hoher Leistung und Höhen auseinandergesetzt. Auch im Installationsbereich (insbesondere in Kirchen und anderen Kultstätten) ist u. a. dank der Nutzung der neuesten Kapazitäten im Bereich der digitalen Verarbeitung ein großer Sprung nach vorne zu verzeichnen.

Aus der Vereinigung dieser beiden extrem unterschiedlichen Anwendungsbereiche ist eine neue Generation an Produkten entstanden, die sich rasend schnell verbreitet, die der kompakten „Säulen PA“. Die Systeme wurden hauptsächlich für DJs entwickelt, können sich aber auch für professionelle Vermietungsfirmen als nützlich erweisen, die ein umfassendes Sortiment an Anwendungen anbieten möchten, bei denen keine besonders hohen Leistungen vorausgesetzt werden, die sich jedoch schnell aufbauen lassen, über ein elegantes Design verfügen und eine regelbare Beschallung zulassen, ohne Abstriche bei dem Frequenzspektrum und der allgemeinen Audioqualität machen zu müssen.

Es handelt sich nicht um eine absolute Neuheit und viele Marken haben bereits Produkte dieser Art in ihrem Sortiment. Allerdings zeigt dieses Modell, dass die Technik dafür bereit ist, sich einen Platz im Bereich der professionellen Anwendungen zu sichern und nicht nur als kleines System für Musiker.

Allgemeine Merkmale
Das MAUI44 System besteht aus drei Elementen, die sich in wenigen Sekunden zusammenbauen lassen:

• ein Subwoofer mit zwei 12″ Neodym-Lautsprechern in einem Bandpass-Gehäuse. Das Gehäuse besteht aus 15 mm Sperrholz, ist mit Polyurethan verkleidet und verfügt über rutschfeste Gummifüße. Das Gewicht von ca. 40 kg ist angesichts der Leistung und der Tatsache, dass sich im Inneren die gesamte Elektronik befindet (Verstärker und Prozessoren) relativ gering. Die eher „flachgedrückte“ Form trägt zur Stabilität des kompletten Systems bei, auch im Fall eines nicht ganz ebenen Untergrunds.

• eine „mittlere“ Säule (circa 85 cm hoch), bestehend aus acht 3,5“ Neodym-Lautsprechern, mit Multipin-Steckern und Führungsbolzen an den beiden Enden, etwas mehr als sieben Kilogramm Gewicht (Gehäuse aus Aluminium, mit passiver Kühlung).

• eine obere Säule (circa 1 m hoch) mit acht 3,5″ Neodym-Lautsprechern, zwei Celestion-Hochtönern (Ferrit) mit Waveguide, von denen einer über eine Neigung von 7° verfügt. Die beiden Säulen werden außen durch ein stabiles Metallgitter geschützt und an der Rückseite sind zwei bequeme Griffe zum Tragen angebracht. Das gesamte System lässt sich innerhalb weniger Sekunden aufbauen und es werden keine Stative und Kabel zwischen den Komponenten benötigt.

Es reicht aus, das das Netzkabel (mit Powercon-Stecker) mit dem Subwoofer und mit dem Signal des Mischpults zu verbinden. Befindet sich der Subwoofer auf dem Boden, sind die Hochtöner hoch genug, dass sie nicht vom Publikum abgeschirmt werden, und die Reichweite beträgt circa 4 m (für sitzendes Publikum). Bei 2,20 m Höhe sind es nicht einmal 60 kg Gewicht. Der horizontale Abstrahlwinkel beträgt 120°, der (angegebene) Frequenzgang 40 Hz bis 20 KHz. Die gesamte Verstärkerleistung des Systems (RMS) beträgt 1600 W in Klasse D (gut 5 Wege!) für einen maximalen Schalldruckpegel von 121 dB (SPL continuous) (SPL (Peak) 129 dB).

Weitere Merkmale und Höreigenschaften
Die Säule besteht insgesamt aus sechzehn 3,5″ Lautsprechern und zwei Hochtönern mit Waveguide. Beim Lesen des Handbuchs (und genauem Hören im Nahfeld) lässt sich erkennen, dass die Einteilung der Signale einem relativ komplexen Plan entspricht (siehe Abbildung). Der Subwoofer wird mithilfe der beiden Verstärkermodule Hypex UCD400 (jeweils 400 Watt RMS) verstärkt sowie mit vier Klasse-D-Verstärkern mit 200 Watt. Das System wird digital verarbeitet von einem DSP, LECC genannt (Limiter, Equalizer, Compressor, Crossover, dt. Limiter, EQ, Kompressor und Frequenzweiche) mit Einstellungen, die für den Benutzer nicht sichtbar sind und die sich nicht anpassen lassen können.

Aufgrund der besonderen Natur des Produkts können wir diese Wahl ganz und gar nachvollziehen – Ausrichtung und Optimierung benötigen keine weiteren Änderungen über die bereits ab Werk getroffenen Einstellungen hinaus. Die einzigen Parameter, die sich vom Benutzer über bequeme Regler an der Rückseite des Subwoofers einstellen lassen, sind die Lautstärke des gesamten Systems sowie die Lautstärke des Subwoofers selbst. Bemerkenswert ist, dass ein zweiter Subwoofer (separat erhältlich) angeschlossen werden kann, um den Bass zu verstärken. Das soll nicht heißen, dass dieser schwach ist.

Im Gegenteil, der tiefe Frequenzgang scheint uns angemessen zu sein, mit schönen, definierten Bässen, die trotz der kleinen Maße des Subwoofers überraschend kräftig sind. Will man die Lautstärke allerdings komplett ausreizen, kann ein zweiter Subwoofer insbesondere bei Open-Air-Veranstaltungen oder bei einem „härteren“ Musikrichtungen hilfreich sein. Allgemein lässt sich sagen, dass der DSP eine vortreffliche Arbeit leistet. Die Schutzmechanismen lassen sich akustisch nur wahrnehmen, wenn wirklich laut aufgedreht wird. Der Frequenzgang ist überraschend ausgedehnt und angenehm, mit kristallklaren Höhen und lebendigen Mitten, die niemals störend wirken, und mit stets gut ausgesteuerten Bässen (automatischer Bass-Boost bei geringer Lautstärke). Neben einem Multiband Limiter wird das System mittels Schutzschaltungen gegen Überhitzung, Überspannung, Kurzschluss und Überstrom geschützt.

Es ist hervorzuheben, dass die Leistungen des Systems trotz der geringen Größe von einigen Vorteilen der Line-Array-Technologie positiv beeinflusst werden: Die Klarheit und Präsenz der Mitten und Höhen in Dutzenden Metern Entfernung sind im Vergleich zu traditionellen Systemen mit ähnlicher Leistung im Nahbereich größer, und das System erzielt auch ein ausgeglichenes Abstrahlverhalten im Bereich von 120° (horizontal) und eine Abmilderung der Achsabweichung im vertikalen Bereich. Auch die in der Broschüre gelobte „Stabilität“ hat sich in der Realität bestätigt: Wir sprechen hier nicht von einem Wunder, aber wir haben es in jedem Fall mit einer bemerkenswerten Leistung für ein Produkt in dieser Preisklasse und für diesen Verwendungszweck zu tun.

Optionales Zubehör
– MAUI44 SE: ein zusätzlicher Subwoofer zur Steigerung der Leistung im Bassbereich. Er lässt sich sowohl neben als auch unter der Anlage positionieren; im letzteren Fall wird die PA auch erhöht, was nützlich sein kann, wenn eine größere Reichweite erzielt werden soll.
– LDM44CB: Rollenbrett mit Butterfly-Verschlüssen zum Verbinden des Subwoofers.
– LDM44SUBPC: Weiche gefütterte Schutzhülle für den Subwoofer.
– LDM44SATBAG: Transporttasche mit Griffen für die Säulenlautsprecher.

Verwendungszweck und Kommentare
Die Typologie und Preisklasse dieses Produkts legen eine Platzierung des Geräts im hochpreisigen Mark semi-professioneller Geräte nahe oder für temporäre Installationen an Orten, bei denen es um ein möglichst dezentes Äußeres und hohe Funktionalität geht. Wir erlauben uns, es auch für Vermietungsfirmen zu empfehlen, die im Veranstaltungs- und Theaterbereich (Prosa und kleine Musicals) tätig sind, sowie für Musikveranstaltungen mit semi-akustischen Ensembles (optimal für Jazz geeignet!).

Der einzige Nachteil ist, dass sich das Gerät nicht aufhängen lässt und sich der Subwoofer nicht vom Oberteil trennen lässt. Ein doppelter Stereoeingang (ein Paar Combo-Buchen XLR/Klinken und zwei Chinchbuchsen) und zwei Ausgänge ermöglichen eine Plug-and-Play-Installation mit optimaler Leistung bei Beschallungen, bei denen ein unauffälliges Aussehen gefragt ist (Ausstellungen, Konferenzen, kleine DJ-Sets usw.). Die Verwendung als Delay ist interessant (das System kommt ohne Stativ und Kabel aus, sodass es sich leicht aufstellen lässt und auch an kleinen Standorten akzeptiert wird), und zu guter Letzt ist die Verwendung als Side-Monitor nicht zu unterschätzen.

Durch die Implementierung eines zusätzlichen Subwoofers lässt sich das System auch für hochwertige DJ-Sets mit humaner Lautstärke oder für Rockkonzerte mit Hunderten von Personen verwenden.

PRO
• Sound
• einfache Inbetriebnahme

CONTRA
• Verwendung des Subwoofers lässt sich nicht umgehen

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Quelle: BACKSTAGE Magazin, Dezember 2014, Italien: http://www.backstagenews.it/
Autor: Gian Luca Cavallini

Hier erfahren Sie mehr über LD Systems Maui 44: http://www.ld-systems.com/serien/maui-serie/maui-44-saeulen-pa-system-aktiv/