LD DDQ10-LD DDQ12-LD DDQSUB212 – Der Lautsprecher mit digitaler Verstärkung – Testbericht von monitor.dk

Die neuen, aktiven und prozessorgesteuerten PA-Lautsprecher der DDQ-Serie sind das Flagschiff von LD Systems. Die neue Serie positioniert sich in der wichtigen Kategorie der kleinen PA-Systeme, die für die Beschallung eines Publikums von einigen hundert Personen konzipiert sind. Monitor Pro hörte sich in diesem Test die Lautsprecher DDQ10 und DDQ12 jeweils einzeln und im Zusammenspiel mit dem Subwoofer DDQSUB212 an.
LD Systems – für dessen Vermarktung und Vertrieb Adam Hall steht – schickt sich an, in der Hierarchie der PA-Lautsprecher eine Stufe höher zu steigen. Dabei hat man nicht die Absicht, den besten und hochpreisigen Herstellern von PA-Lautsprechern zu nahe zu kommen. Nein, LD Systems möchte weiterhin Lautsprecher zu erschwinglichen Preisen verkaufen und bevorzugt die vielen Semi-Profis statt einiger weniger Profis als Kunden. Doch LD Systems hat den Ehrgeiz, einen gut klingenden PA-Lautsprecher zu einem vernünftigen Preis zu entwickeln, und das stellen sie mit der DDQ-Serie unter Beweis.

Module, Gehäuse und Handhabung

DDQ 10 und 12 werden aus Sperrholz gefertigt und wenn man bedenkt, dass jeder Lautsprecher jeweils zwei Module, zwei Verstärker und das Gehäuse selbst mit Stecker, Handgriff und Beschlägen umfasst, wiegen sie nicht sehr viel. Mit 15,5 bzw. 17 kg sind sie wirklich handlich im Gebrauch. An der Seite haben die Lautsprecher einen großen Handgriff, sodass sie sich leicht transportieren lassen. Der Lautsprecher hat eine asymmetrische Form und kann darum als PA-Lautsprecher hochkant gestellt oder auf dem Boden liegend als Monitor eingesetzt werden. Soll der Lautsprecher als Monitor genutzt werden, muss das Hochtonhorn um 90 Grad gedreht werden. Dazu wird das Frontgitter aus Metall abgeschraubt, das Hochtonhorn gelöst und anschließend gedreht. Das ist recht umständlich, sodass man sich früh entscheiden sollte, welche Hauptfunktion der DDQ-Lautsprecher zukünftig erfüllen soll. Mit der am Boden befindlichen Öffnung kann der Lautsprecher auf einen Ständer oder ein Stativ gestellt werden. Ein Beschlag in dieser Öffnung sorgt dafür, dass der Lautsprecher exakt in den richtigen Winkel gekippt werden kann – eine gute und sehr praktische Funktion. Im Lieferumfang befindet sich auch ein Beschlag, mit dem der Lautsprecher in einen U-Rahmen positioniert werden kann.

„Die DDQ-Serie klingt laut und gut, Gehäuse und Finish sind solider Standard und wer in eine neue PA-Anlage investieren möchte, sollte hier genauer hinhören.“

DDQ 10 und 12 beinhalten jeweils zwei Module, den gleichen Kompressionstreiber BMS 4524 mit einer 1-Zoll-Membran sowie ein 10- bzw. 12-Zoll-Modul von Faital. Jedes der beiden Module im Lautsprecher wird von einem 400 Watt Verstärker von Hypex gespeist. Damit sind DDQ 10 und 12 mit jeweils den gleichen Modulen ausgestattet, abgesehen von der Größe des Bass-Lautsprechers. Nur das asymmetrische Horn vor dem Kompressionstreiber unterscheidet sich etwas. Der Abstrahlwinkel beträgt 60 bzw. 50 Grad. Vermutlich ist deshalb der Diskant beider Modelle etwas unterschiedlich, worüber später im Test mehr zu lesen sein wird. An der Rückseite der Top-Lautsprecher befinden sich Eingang, Eingangs-Link und Sub Out, alle selbstverständlich XLR-balanciert. Eine Gain-Steuerung in 4 dB-Schritten und zwei Umschalter für Full/Sub und Ground Lift machen die Einstellmöglichkeiten des Lautsprechers aus.

Subwoofer Der DDQSUB212 Subwoofer beinhaltet zwei 12-Zoll-Module von Faital. LD Systems stellt in Kürze auch einen Subwoofer mit einem einzelnen 18-Zoll-Modul vor. Der Sub hat zwei 700 Watt Verstärker. Mit einem Gewicht von 34,5 kg lässt sich der Subwoofer etwas schwerer transportieren, aber mit etwas Anstrengung kann er von einer Person bewegt werden. Der Subwoofer kann sowohl hochkant stehend als auch liegend eingesetzt werden. Werden zwei Subwoofer gestapelt, ist es sinnvoll, sie liegend zu nutzen. Am Subwoofer gibt es zwei Input und zwei Link-Input. Darum kann der Subwoofer auch als einzelner Mono-Sub mit zwei Top-Boxen genutzt werden. Dazu werden die beiden Eingänge in den tiefen Frequenzen in Mono kombiniert, während die Link-Ausgänge das Stereoklangbild in den beiden Top-Boxen aufrecht erhalten. Am Bedienteil befinden sich auch einige Umschalter und ein Gain-Knopf. Der DDQSUB212 bietet auch die Möglichkeit, in gewissem Umfang auszuwählen, wie die DSP-Steuerung funktionieren soll.

Computer-Steuerung Die DSP-Steuerung, wobei DSP für Digital Signal Processing steht, ist sehr verbreitet bei PA-Lautsprechern. Mehr Steuerungsmöglichkeiten sowie eine bessere Leistung der jeweiligen Module eines Lautsprechers sind die Gründe dafür, warum man Lautsprecher mit einer Computersteuerung ausstattet. Diese DSP-Steuerung, die sich in den Top-Boxen DDQ10 und DDQ12 befindet, bietet Steuerelemente für Gain, EQ, Delay, Trennfilter, Phasenkorrektur, Look-Ahead-Limiter sowie Austauschfunktionen zwischen Modulen und Verstärker, mit denen z. B. die Temperatur gemessen wird, um die Module gegen Abbrennen zu schützen. Eine DSP-Steuerung erfordert eine A/D/A-Konvertierung, die immer etwas schwierig ist. Bei den DDQ-Lautsprechern wird eine Konvertierung von 24bit/48 kHz genutzt und die DSP-Verarbeitung selbst erfolgt mithilfe eines Share-Prozessors. In der Herstellung sind diese digitalen Schaltkreise billig, aber ihre Entwicklung erfordert einige Ressourcen. DDQ ist die zweite Serie aktiver Lautsprecher von LD Systems, die DSP-gesteuert ist. DDQ10 und 12 bieten keine Presets oder Steuermöglichkeiten für den Benutzer. Alle Einstellungen sind ab Werk festgelegt. In Bezug auf den DSP-Schaltkreis kann nur ausgewählt werden, ob der Lautsprecher als Fullrange-Komponente eingesetzt oder mit einem Subwoofer kombiniert werden soll. Dies wird mit einem Schalter festgelegt, der sich nur mit einem schmalen Gegenstand, wie einem Schraubendreher oder Bleistift, einstellen lässt. Der DDQSUB212 bietet dagegen eine Reihe von DSP-Presets. Preset 1-7 ermöglichen verschiedene Trennfrequenzen zwischen Sub und Top-Boxen. Die Trennfrequenz sind von 80 bis 120 Hz wählbar.

Bei Preset 1 wird bei 90 Hz getrennt. Diese Einstellung ist für die Kombination mit den DDQ Top-Boxen vorgesehen. Doch damit ist es noch nicht getan. LD Systems hat auch mit der Einrichtung von vier Presets große Ambitionen gezeigt. Damit können zwei oder drei Subwoofer als ein Cardioid-System genutzt werden. Bei einem Cardioid-System nutzt man Phasen aus und kann so einen Teil der normalerweise im Bassbereich auftretenden Abstrahlung nach hinten dämpfen. Die tiefen Frequenzen haben bei einem Lautsprecher die unangenehme Eigenschaft, dass sie rundum abgestrahlt werden und nach hinten ebenso laut klingen wie nach vorn. Das bedeutet unglücklicherweise, dass PA-Lautsprecher die Bässe auch nach hinten auf die Bühne abstrahlen. So entstehen ein schlechter Klang auf der Bühne, ein diffuser Bass im Konzertsaal und bei den ganz tiefen Frequenzen kann es zu Rückkopplungen kommen. Die Einrichtung eines Cardioid-Systems ist jedoch teuer, denn es ist mindestens ein zusätzlicher Subwoofer pro Seite erforderlich, der so aufgestellt wird, dass er in die entgegengesetzte Richtung abstrahlt. LD Systems hat ein Preset für zwei Subwoofer oder drei Subwoofer gestapelt bzw. liegend eingerichtet und ein weiteres Preset, bei dem zwei Subwoofer in einem Abstand von einem Meter aufgestellt werden. Hut ab, denn LD Systems nutzt so die DSP-Stärken auf brillante Weise aus, und man hofft sicher auch, auf diese Weise ein paar zusätzliche Subwoofer zu verkaufen. Doch auch wenn sich Cardioid-Systeme immer mehr durchsetzen, werden sich sicher nur einige der potenziellen Käufer von DDQ-Systemen für die teure Cardioid-Lösung entscheiden. Ein Cardioid-System bietet bis zu 20 dB Dämpfung der Bassintensität auf der Bühne.

Jetzt werden die Regler hochgedreht!! Die neue DDQ-Serie von LD Systems wurde in einem Raum mit etwa 100 Quadratmetern getestet – natürlich erfolgte der Test mit den beiden Top-Boxen mit und ohne Subwoofer. Bei unserem Hörtest wurde ein Sub an jeder Seite eingesetzt und bei keiner der vier Installationen gab es Probleme, den Raum mit Klang zu füllen, es war beinahe unerträglich laut. Und dies wohlgemerkt, ohne dass der Peak-Indikator an der Rückseite zu irgendeinem Zeitpunkt leuchtete. In diesen Lautsprechern stecken also viele Kräfte. Alle Lautsprecher haben eine Lüfterkühlung, doch bei DDQ10 und 12 war sie nicht hörbar. Der Lüfter im SUB212 war schon zu hören, aber natürlich nur, wenn der Lautsprecher keine Musik spielte. Wir hörten uns die beiden Top-Boxen zunächst ohne Sub an. Beide Lautsprecher haben einen klaren, definierten Klang, bei dem die Instrumente im Musikmix eindeutig hervortreten und die Stereotiefe im Klang fein und ausbalanciert ist. Die Wahrnehmung der beiden Lautsprecher verschwindet im Stereoklangbild nicht ganz – wie es bei den besten PA-Lautsprechern der Fall ist – doch das wäre bei diesem Preis auch zu viel verlangt. Der aggressive Zwischenton bei etwa 3 KHz – bei vielen billigeren PA-Lautsprechern sehr ausgeprägt – ist bei diesen Lautsprechern viel besser ausbalanciert. Sprache und Gesang werden hervorgehoben, jedoch nicht zu stark. Ein sorgfältiges Equalizing, das ja bei einem PA-Lautsprecher immer vorgenommen wird, balanciert dies noch besser aus.

Besonders der DDQ12 ist im Bereich über 7 kHz etwas hervorgehoben, doch ein paar dB mit weichem Shelf-EQ lösten diese Probleme. Die Höhen waren beim DDQ10 nicht in gleichem Maße hervorgehoben und obwohl beide Lautsprecher zu einer Familie gehören, kam die durchgehend beste Klangqualität vom DDQ10. Natürlich ist er in den Tiefen etwas schlanker als der DDQ12. Keiner der Lautsprecher kommt bis in die tiefsten Lagen, sie fallen bei etwa 55 bis 60 Hz stark ab. Aber sowohl der DDQ10 als auch der DDQ12 kann gut ohne Subwoofer genutzt werden, wenn Bass und große Trommel nicht über den Lautsprecher laufen müssen. Wenn DDQ 10 und 12 Musik im vollen Spektrum in sehr großer Lautstärke spielen müssen, wird der Klang etwas verkrampft, besonders in den tiefen Zwischentönen. Wiederum ein Charakterzug, den man Großen und Ganzen bei allen PA-Systemen, unabhängig vom Preis, erlebt. Mit dem DDQSUB 212 wurde im tiefen Bereich eine Oktave hinzugefügt und der zuvor schon feine Klang der Lautsprecher machte damit in der Klangqualität noch einen Sprung nach oben, natürlich besonders dann, wenn das PA-System sehr laut spielt. Dank der trotz allem kleinen Membranen des Sub 212 waren die Tiefen präzise und zeigten gutes Ausgleichsverhalten. Und natürlich fehlten die unteren Tiefen um 30 bis 35 Hz, die nur ein 18-Zöller generieren kann. Doch gerade 2 x 12-Zoll-Subwoofer bieten einige Qualitäten, die man bei einer größeren Membran schnell vermisst. Die Wahl des Subwoofers ist also immer schwer.

Ein gutes Angebot LD Systems hat sich einen Ruck gegeben und seine wohl am besten klingenden Lautsprecher vorgestellt. Im Vergleich zu ihren anderen Modellen ist die neue Serie etwas teurer, doch es gibt ja immer einen Zusammenhang zwischen Klangqualität und Preis. Die DDQ-Serie klingt laut und gut, Gehäuse und Finish sind solider Standard und wer in eine neue PA-Anlage investieren möchte, sollte hier genauer hinhören.

DATEN: LD Systems DDQ10/12

Dafür:
– Funktioniert sowohl als PA- als auch als Monitor-Lautsprecher
– Einfache Bedienung aufgrund DSP-Steuerung und integrierten Verstärkern
– Kann LAUT spielen
– Preset für Cardioid-Systeme im Subwoofer

Dagegen:
– DDQ10/12 erfordert Subwoofer, wenn Bassinstrumente verstärkt werden sollen
– Ein Equalizing vollendet das Klangbild

Preise: DDQ10 999,00 € DDQ12 1.199,00 € DDQSUB212 1.699,00 €

Weitere Infos zu LD Systems DDQ10, DDQ12 und DDQSUB212 unter:
http://www.ld-systems.com/serien/ddq-serie/

Autor: Jens Walther

Quelle: www.monitor.dk

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