LD Systems MAUI 11 aktives Säulen-PA-System – Testbericht von amazona.de

MAUI? Das haben wir doch schon mal gehört. Vor gut einem Jahr führte LD Systems das Säulensystem MAUI 28 ein, das sich laut Adam Hall schnell zu einem Renner entpuppte. Dieser Erfolg hat die Entwickler und Konstrukteure bewogen, mit der MAUI 11 ein kleineres System auf den Markt zu bringen. Es richtet sich vor allem an eine Zielgruppe, die nicht so schwer tragen möchte.

MAUI 11 (Multiple Array User Intuitive) ist ein aktives 2.1-Säulen-PA-System. Es besteht aus einem kompakten Subwoofer (17,1 kg) im Hochformat, auf dem oben eine Lautsprechersäule für die Mittel- und Hochtonwiedergabe aufgesteckt wird. Die Steckverbindung ist durch zwei kräftige Metallbolzen sehr stabil und hält die rund 1,30 m lange und 6,8 kg schwere Aluminiumsäule fest in ihrem Sockel. Gleichzeitig werden beim Zusammenstecken auch elektrische Verbindungen hergestellt, sodass die Verstärkersignale aus der Endstufeneinheit im Subwoofer ungehindert nach oben fließen können. Dieses Plug-and-Play-Prinzip ohne Verwendung von Lautsprecherkabeln ermöglicht rasantes Aufbauen, schnellen Einsatz und vor allem weniger Transportmasse, denn auf Kabel oder Hochständer kann bei der MAUI 11 getrost verzichtet werden.

Die Ziffern in den Modellbezeichnungen MAUI 28 und MAUI 11 bezeichnen übrigens die Anzahl der verbauten Lautsprecher. So finden sich in der MAUI 11 insgesamt acht 3-Zoll-Treiber (Neodym), ein 1-Zoll-Tweeter (Neodym) und zwei 6,5-Zoll-Basslautsprecher (Ferrit).

Ganz schön lang
Die Aluminium-Lautsprechersäule ist zwar recht leicht und mit ihrem annähernd quadratischen Querschnitt von 94×95 mm (BxT) auch nicht unbedingt ausladend, doch dafür könnte die Länge für Konflikte beim Transport sorgen. Die Säule ist lediglich optisch in zwei Teile unterteilt, besteht aber aus einer einzigen Einheit. Das ist bei der MAUI 28 geschickter gelöst, wo zwei Teile zusammengesteckt werden.

Seitens der Frequenzwiedergabe teilt sich der lange Lautsprecher der MAUI 11 in drei Bereiche. Unten werden mit 70 Watt RMS die mittleren Frequenzen (180 Hz bis 1200 Hz) übertragen. Darüber sorgen 70 Watt RMS für die oberen Mitten (1200 Hz bis 7000 Hz) und den Tweeter, der ganz oben thront und 7000 Hz bis 20 kHz abstrahlt.

Die Lautsprecherabdeckung ist wohl eher aus ästhetischen Gründen durchgehend. Denn die Treiber sitzen bis auf einen, der unterhalb der „Mittelnaht“ zu finden ist, im oberen Teil.

Schlanker Subwoofer
Während der Säulenlautsprecher schon wegen seiner Länge einen entsprechenden Platzbedarf anmeldet, ist der Bassreflex-Subwoofer schon fast ein „Mitnahme-Artikel“. Er ist leicht, kompakt und durch seine geringen Abmessungen von nur 256x650x355 mm (BxHxT) auch gut zu transportieren. Dafür sorgt nicht zuletzt der oben angebrachte Griff.

Im Subwoofergehäuse findet sich die Elektronik mit den Verstärkern. Der Subwoofer selbst hat eine Leistung von 200 Watt RMS, die über zwei 6,5-Zoll-Basslautsprecher für angemessenen Tiefgang sorgen. Der Anteil der Bässe am Gesamtklang lässt sich mit dem Sub-Level Regler komfortabel von oben einstellen. Auch der Main-Level Regler für die Gesamtlautstärke sitzt oben.

Nimmt man das stabile Frontgitter ab, lässt sich erkennen, dass die beiden Basslautsprecher in V-Konstruktion angeordnet sind. Digital Signal Processing (DSP) mit professionellen Limiter-, Equalizer-, Kompressor- und Frequenzweichen-Funktionen sorgen für Klarheit und druckvollen Sound des Gesamtsystems.

Die Kontrollleuchten sind praktischerweise ebenfalls von oben ablesbar. Sie informieren über den Schaltzustand (On), das Audio-Signal, den Limiter und die Schutzschaltung (Protect). Alle weiteren Anschlüsse finden sich auf der Rückseite des Subwoofers. Da haben wir den beleuchteten Netzschalter, eine Kaltgeräte-Buchse mit Verriegelung und natürlich die Ein- und Ausgangsbuchsen. Als Line-Eingänge dienen zwei XLR-Combo-Buchsen, außerdem gibt es zwei Cinch-Eingänge. Weitergeleitet werden die Eingangssignale über zwei XLR-Ausgänge. Lüfter oder Kühlrippen gibt es nicht, stattdessen sorgen kleine Schlitze oben und unten im Blech für die nötige Luftzirkulation.

Angeschlossen
Der Aufbau ist eine Sache von wenigen Sekunden. Falsch machen kann man nichts – die beiden Elemente zusammenstecken und los geht’s. Elegant steht sie da, die MAUI 11.

Die Eingänge der Endstufe liegen auf Line-Level Niveau. Deshalb können dynamische Mikrofone nicht direkt angeschlossen werden. Dazu braucht man ein Mischpult oder einen Vorverstärker. Zunächst krame ich aus meinem CD-Fundus Kenny Wayne Shepherd hervor. Eine ältere CD mit dem Titel Ledbetter Heights von 1995. Stratocaster-Klänge im Stil von Stevie Ray Vaughan springen mir förmlich ins Gesicht. Die teils umfangreichen Gitarren-Passagen mit Bluesfeeling und einem Touch von Soul klingen wie ‘ne Eins. Dazu braucht es aber etwas Abstand zur MAUI, damit sich der Klang entsprechend löst und zu einer Einheit verschmelzen kann. Etwa vier bis fünf Meter und es passt. Steht man zu nah vor der Säule, macht der Tweeter stark auf sich aufmerksam. Erstaunlich ist die Bassfülle, die die zwei „V-Speaker“ produzieren können. Da muss bei entsprechendem Tonmaterial sogar schon mal am Bassregler gedreht werden, damit es nicht zu viel des Guten ist.

Zum Abschluss bemühe ich mein SM58. Über ein kleines Mischpult wird das Signal verstärkt und geht ohne die Klangregelung zu bemühen direkt in die MAUI 11. Wieder gibt es keine Überraschungen, der Klang ist prima. Ohne Schnörkel macht die Klangsäule einen guten Job, die Stimme klingt natürlich. Abgerundet wird das Ganze durch den Subwoofer, der an dieser Stelle nicht in den Vordergrund tritt.

Ob aus der Musikkonserve oder vom Mikrofon, der Klang füllt den Raum gut aus. Hier hört man die Systemvorteile, die so eine Anlage (Linienstrahler) bietet. Einmal ist es die breite Dispersion, aber auch die sogenannte Zylinderwelle, die sich raumfüllend und mit geringem Lautstärke-Abfall in der Tiefe des Raumes bemerkbar macht. Es entsteht der Eindruck, dass es überall gleich gut klingt. Obwohl bei diesem Test lediglich eine einzige MAUI 11 angeschlossen ist. Die Gesamtlautstärke ist angemessen. 340 Watt RMS Systemleistung reichen für viele Anwendungen vollkommen aus.

Plus
Design
Klangfülle
Systemvorteile (Linienstrahler)
Gewicht
Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

Alle Informationen zum Produkt finden Sie hier:
http://www.ld-systems.com/serien/maui-serie/maui-11-kompaktes-saeulen-pa-system-aktiv/

Quelle: http://www.amazona.de/test-ld-systems-maui-11-aktives-saeulen-pa-system/

Autor: Peter Ludl

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