Der Verstärker Palmer FAB5 – Testbericht von guitarristaonline.es
Palmer hat uns bisher ziemlich verwöhnt und bringt immer wieder interessante Modelle wie diesen neuen, kompakten Class A-Röhrenverstärker für Ohrenschmausfanatiker auf den Markt.
Wir haben von dieser Marke schon andere Modelle wie den hochwertigen EINS und vor allem den DREI getestet. Und nun ist der neue FAB5 an der Reihe, der u.a. mit der 6V6 Röhre bestückt ist, die es auch schon im Palmer DREI (einem größeren Verstärker mit drei getrennten Endstufen) gab. Das ist ein wenig, als hätte man die 6V6 Röhre des DREI im FAB5 verbaut. Hinzu kommen noch andere tolle Extras wie die beeindruckende Leistung, die dieser Verstärker trotz seiner 5 Watt und kompakter Größe bringt.
Das deutsche Herstellerunternehmen konsolidiert damit seinen Ruf als eine der in der Musikszene angesehensten Firmen. Neben den Pedalen und Gitarrenkombos ist auch die breite Auswahl an individuellen Gitarrenboxen-Leergehäusen hervorzuheben, aber ebenso die bekannten Lautsprechersimulatoren und eine Vielzahl von Zubehörteilen, die dem Klangtechniker die Arbeit erleichtern und sie interessanter gestalten. Das Angebotsspektrum von Palmer umfasst folgende Produkte: Umschalter, Lautsprechersimulatoren, spezialisierte DI-Boxen, Verteiler und Summierer, Verstärker und Gitarrenboxen, Netzteile und Gitarreneffekte. Das Beste aus spanischer Sicht: in Barcelona hat das Unternehmen sogar einen eigenen Showroom, damit jeder, der will, diese Produkte selbst ausprobieren kann.
Bauart und Leistungsmerkmale Der FAB5 ist ein kleiner Class A-Röhrenverstärker mit einer Leistung von 5 Watt, einem Eingang und einem Kanal. Er verfügt über einen leistungsstarken Lautsprecher vom Typ Eminence Ragin Cajun (Durchmesser: 10 Zoll). Aufbau: reine Röhrenschaltung nach dem Single-Ended Prinzip. Als Vorstufenröhre wurde die berühmte 12AX7 (ECC83) gewählt, die Endstufe ist mit einer 6V6 Röhre bestückt,als Röhrengleichrichter arbeitet die EZ81. Klassische Röhren also, die den FAB 5 besonders für Blues- und Rock-Sounds prädestinieren. Am übersichtlichen Bedienfeld sind die drei Elemente Volume, Tone und Boost einstellbar. An der Rückwand befinden sich noch zwei weitere Anschlussmöglichkeiten: eine für einen optional erhältlichen Fußschalter zur Betätigung der Boost-Funktion, die andere für einen zusätzlichen Lautsprecherausgang. Außerdem ist ein Drei-Stufen-Attenuator vorhanden. Mit ihm lässt sich die Ausgangsleistung exakt an die jeweilige Spielumgebung anpassen: „Bedroom“, „Room“ oder „Full“ – je nachdem, ob man zu Hause spielt, probt oder kleine Konzerte gibt.
Die allgemeine Ausführung des FAB5 lässt sowohl in punkto Design, Robustheit als auch bei der Verarbeitung keinerlei Wünsche offen. In dieser Hinsicht setzt das Modell Maßstäbe. Das Gehäuse besticht durch Eleganz und liegt stilistisch zwischen Retro und zeitgenössischer Optik.-Weiteres überzeugendes Detail: der sehr solide, sorgfältig verarbeitete Tragegriff. Der FAB5 ist zwar kompakt, bringt aber mit 10 kg ein wenig mehr Gewicht auf die Waage als man auf den ersten Blick annehmen würde.
Sound Zu den Dingen, die uns beeindruckt haben, gehörte ohne Zweifel die klangliche Leistung des FAB5, die über dem liegt, was man von einem solchen Modell erwarten würde. Grund dafür ist freilich der hochwertige Eminence Ragin Cajun, der mit einem Durchmesser von 10 Zoll druckvoller klingt als andere Lautsprecher gleicher Größe. Zu bedenken ist hier aber auch, dass die 5 Watt (Class A) eine klar bessere Leistung liefern als andere Verstärker mit den gleichen Daten.
Mit am meisten beeindruckt hat uns ohne Zweifel die klangliche Leistung des FAB5, die über dem liegt, was man zunächst von einem solchen Modell erwarten würde.
Wie bereits erwähnt, lehnt er sich klanglich stark an die 6V6 Röhre des Palmer DREI an – es wirkt so, als hätte man diese Röhre in den FAB5 „verpflanzt“. Der Combo liefert einen reinen, dynamischen Ton, klingt beim allmählichen Hochfahren der Lautstärke jedoch ein wenig unsauber. Aufgrund seines warmen Tons eignet er sich erstklassig für die vorher genannten Sounds (Blues und Rock), aber auch für jazzige oder Fusion-Töne. Er hebt sich vor allem durch seinen einfachen, nuancierten und wenig variierten Klang hervor – doch dieser Klang kann sich hören lassen. Hervorzuheben wäre noch, dass der Boost stets aktiviert ist (obwohl er natürlich regulierbar ist); zusätzlich besteht aber die Möglichkeit, an der Rückwand noch einen weiteren Fußschalter anzuschließen, sodass diese Funktion mit dem Fuß regelbar ist. Dadurch wirkt es, als verfügte man über zwei Kanäle, einen „Basiskanal“ und einen Kanal für Passagen, in denen der Gitarrenpart (z.B. bei Soli o.ä.) hervorgehoben wird. Der Boost-Range ist allerdings gering, sodass der Boost in seiner Funktion eher diskret im Hintergrund bleibt. Schlussfolgerung Ein kompakter Combo, der uns sehr beeindruckt hat. Das Beste am FAB5 ist ohne Zweifel sein hochwertiger Sound, mit dem sich sowohl Aufnahmen machen lassen oder man auch einfach nur üben oder kleine Gigs spielen kann (sehr dankenswertes Detail in diesem Zusammenhang: der an drei verschiedene Spielumgebungen anpassbare Attenuator). Eine angenehme Neuheit, die als zusätzliche Pluspunkte durch kompakte Größe und eine ebenso solide wie attraktive Verarbeitung besticht.
Das letzte Wort:
Was uns gefällt:
Der Klang, der trotz einer Leistung von nur 5 Watt geboten ist, sowie der Ton und die allgemeine Dynamik des FAB5
Was uns nicht gefällt:
Die eher beschränkte Boost-Range
Meinung von „Guitarrista“:
Ein klasse Combo mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis, sehr gut in Design und Bauweise und mit einem Ton, der wirklich Class A ist
Für weitere Informationen, besuchen Sie:
http://www.palmer-germany.com/mi/de/FAB-5-Vollrohren-Gitarren-Combo-5W-PFAB5.htm
Quelle: www.guitarristaonline.es, Spanien, Oktober 2013
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