Zwei Hochtontreiber und ein Horn von FaitalPRO

Für den Testbericht in diesem Monat haben uns FaitalPRO die zwei neuen Kompressionstreiber HF106 und HF107 sowie ein FaitalPRO STH100 Elliptical Tractrix-Horn zur Verfügung gestellt. Mit dem HF106 und HF107 erweitern FaitalPRO ihre Serie aus 1″-Kompressionstreibern mit Keton-Polymer-Membran um zwei weitere Modelle. Komplettiert wird diese Serie durch die Modelle HF100, HF102 und HF104 (siehe Voice Coil, März 2012) sowie HF105 (siehe Voice Coil, Dezember 2012). Alle Produkte der Serie sind für den Einsatz mit dem STH100-Horn vorgesehen. Je nach Modell unterscheiden sich die Hochtontreiber hinsichtlich ihrer Belastbarkeit und der empfohlenen Übernahmefrequenz. HF100 und HF102 bieten eine Leistung von 30 W, HF104 und HF105 40 W. Der in diesem Monat neu vorgestellte HF106 leistet 60 W, der HF107 70 W. FaitalPRO HF106
Der erste Faital-Hochtöner, den ich testete, war der HF106-Kompressionstreiber in Kombination mit dem Faital STH100-Horn (siehe Foto 2). Der HF106 ist, wie die gesamte Produktlinie, ein sehr interessanter Hochtontreiber mit einigen einzigartigen Features. Der Treiber ist mit einer ringförmigen Keton-Polymer-Membran und einem ebenfalls ringförmigen Phasenelement ausgestattet (die Modelle HF100, HF104 und HF105 nutzen strahlenförmige Phasenelemente).

Foto 2: FaitalPRO HF106-Hochtontreiber, gekoppelt an STH100-Horn
Foto 3: FaitalPRO STH100-Horn
Foto 4: FaitalPRO HF107-Hochtontreiber

Sämtliche Fotos und Abbildungen sind in der angehängten PDF-Datei enthalten.

Die Halsöffnung des Treibers hat einen Durchmesser von 25,4 mm (1″). Die Membran ist an eine 44-mm- (1,73″) Schwingspule mit Wicklungen aus Aluminiumdraht und einem Kapton-Schwingspulenträger gekoppelt. Als weitere Merkmale sind ein ringförmiger Neodym-Magnet, ein Gehäuse aus Aluminiumdruckguss, eine Belastbarkeit von 60 W (AES-bewertet, 120 W Peak) und hochwertige Lötzungen zu nennen. Das dem HF106 beiliegende STH100-Horn hat eine Halsöffnung mit einem Durchmesser von 1″ und einen kurzen elliptischen Tractrix-Schallkanal mit einem Abstrahlwinkel von 80° horizontal x 70° vertikal (siehe Foto 3).

Die in Abbildung 1 gezeigte Impedanzkurve (modifizierte Sinuswelle, 200 Schritte) habe ich mit dem LinearX LMS-Analyzer erstellt. Die durchgehende schwarze Kurve zeigt das Verhalten des HF106 in Kombination mit dem STH100-Horn, die gestrichelte blaue Kurve das Verhalten des Treibers ohne Horn. Bei einem gemessenen Gleichstromwiderstand von 5,4 Ohm lag die minimale Impedanz (7,65 Ohm) bei 8,9 kHz. Für die nächsten Tests habe ich die HF106/STH100-Kombination in ein Gehäuse mit 10×15″-Schallwand eingebaut und mit einem Gated-Sinus-Sweep mit 100 Schritten jeweils das horizontale und vertikale On-Axis- und Off-Axis-Verhalten bei 2,83 V/1 m gemessen. Abbildung 2 zeigt den On-Axis-Frequenzgang der Treiber/Horn-Kombination. Bei einem Nominalschalldruck von 110 dB bei 1 W/1 m wurde die maximale Ausgangsleistung von 111,3 dB mit 2,83 V/1 m bei 4,1 kHz gemessen. Zwischen 1 und 10 kHz variiert der Schalldruck (SPL) um ±4,5 dB. (Für den HF106 wird eine Frequenzweiche zweiter Ordnung mit einer Übernahmefrequenz ab 1,3 kHz empfohlen.) Bei einem Abstrahlwinkel von 80° horizontal x 70° vertikal rechnet man damit, dass sich die Off-Axis-Kurven bei vertikaler und horizontaler Messung kaum unterscheiden. Abbildung 3 zeigt das Ergebnis bei horizontaler Ausrichtung. Abbildung 4 zeigt das Ergebnis bei vertikaler Ausrichtung.

Für die übrigen Tests verwendete ich die Software SoundCheck sowie einen AmpConnect ISC-Analyzer von Listen, ein 1/4″-SCM-Mikrofon und ein Netzteil, um den Verzerrungsgrad zu messen und die Zeit-Frequenz-Plots zu erstellen. Für die Messung der Verzerrungen habe ich die HF106/STH100-Kombination auf derselben Schallwand montiert, die ich schon für die Frequenzmessungen verwendet hatte. Als Impulsgeber habe ich per rosa Rauschen einen Schalldruck von 104 dB in 1 m Entfernung (1,73 V) ausgegeben, wobei das Messmikrofon in 10 cm Entfernung vor dem Hornmund positioniert war. Die so gemessenen Verzerrungen sind in den Kennlinien in Abbildung 8 dargestellt.

In SoundCheck erhielt ich dann eine Impulsantwort von 2,83 V/1 m für diesen Treiber und importierte die Messdaten anschließend in die Zeit-Frequenz-Software SoundMap von Listen. Die entsprechende CSD-Wasserfallkurve („Cumulative Spectral Decay“) ist in Abbildung 9 zu sehen, die STFT-Kurve („Short-time Fourier Transform“) in Abbildung 10.

Die SoundMap-Software, die mit SoundCheck 12.0 ausgeliefert wird, unterstützt die von der klassischen MLSSA-Wasserfallkurve bekannte Ausrichtung leider nicht mehr. Ich habe daher für beide SoundMap-Grafiken die Standard-Ausrichtung gewählt und werde das auch für zukünftige Tests so beibehalten. Ich habe mir sagen lassen, dass der Gesamtklang bei Treibern mit Keton-Membran subjektiv weicher wirkt. Die Messergebnisse zeigen, dass die HF106/STH100-Kombination eine sinnvolle Erweiterung der FaitalPRO-Produktreihe mit professionellen Hochtontreibern darstellt.

FaitalPRO HF107 Auch den HF107-Kompressionstreiber von Faital habe ich für die Tests wieder mit dem STH100-Horn gekoppelt (siehe Foto 4). Der HF107 mit Ferritkern ist mit 140 W belastbar und deutlich schwerer und größer als der (mit einem ringförmigen Neodym-Magneten ausgestattete) HF106. Der HF107 ist wie der HF106 ein interessanter Hochtontreiber, der wie die übrigen Modelle einige einzigartige Features bietet. Der HF107 ist mit einer ringförmigen Keton-Polymer-Membran und einem ebenfalls ringförmigen Phasenelement ausgestattet. Die Öffnung des Treibers hat einen Durchmesser von 25,4 mm (1″). Die Schwingspule mit Wicklungen aus Aluminiumdraht und einem Kapton-Schwingspulenträger hat einen Durchmesser von 44 mm (1,73″). Weitere Merkmale sind ein Gehäuse aus Aluminiumdruckguss, eine Belastbarkeit von 70 W (AES-bewertet, 140 W Peak) und die praktischen Lötzungen. Das für den HF107 vorgesehene Horn ist mit dem des HF106 baugleich. Das STH100 hat eine Halsöffnung mit einem Durchmesser von 1″ und ist als kurzes elliptisches Tractrix-Horn mit einem Abstrahlwinkel von 80° horizontal x 70° vertikal ausgeführt. Die in Abbildung 11 gezeigte Impedanzkurve (modifizierte Sinuswelle, 200 Schritte) habe ich mit dem LinearX LMS-Analyzer erstellt. Die durchgehende schwarze Kurve zeigt das Verhalten des HF107 in Kombination mit dem STH100-Horn, die gestrichelte blaue Kurve das Verhalten des Treibers ohne Horn. Bei einem Gleichstromwiderstand von 5,4 Ohm ergab die Messung der HF107/STH100-Kombination eine minimale Impedanz von 6,97 Ohm bei 8,55 kHz. Für die weiteren Frequenzmessungen habe ich die Faital HF107/STH100-Kombination in ein Gehäuse mit einer 10×15″-Schallwand eingebaut. Mit einem Gated-Sinus-Sweep in 100 Schritten habe ich jeweils das horizontale und vertikale On-Axis- und Off-Axis-Verhalten bei 2,83 V/1 m gemessen.

Abbildung 12 zeigt das Ergebnis der On-Axis-Messung mit der Hochtontreiber/Horn-Kombination. Zwischen 1 und 10 kHz variiert der Schalldruck (SPL) um ±4,48 dB. (Für den HF107 wird eine Frequenzweiche zweiter Ordnung mit einer Übernahmefrequenz ab 1,3 kHz empfohlen.) Die Schallfeldabdeckung entsprach beim Off-Axis-Test mit 80° horizontal x 70° vertikal dem Ergebnis für den HF106. Wie zu erwarten unterscheiden sich die Graphen der horizontalen und vertikalen Off-Axis-Messungen kaum, was die Abbildungen 13 und 14 der Messungen bei horizontaler bzw. vertikaler Ausrichtung zeigen. Abbildung 15 zeigt den gemittelten Kurvenverlauf (On-Axis/Off-Axis) aus Abbildung 13. Abbildung 16 zeigt den gemittelten Kurvenverlauf (On-Axis/Off-Axis) aus Abbildung 14.

Abbildung 17 zeigt die beiden Schalldruckmessungen im Vergleich: Die Messergebnisse sind fast deckungsgleich. Bei den übrigen Tests setzte ich den AmpConnect ISC Analyzer von Listen und ein 1/4″-SCM-Mikrofon ein, um den Verzerrungsanteil zu messen und Zeit-Frequenz-Plots zu erstellen. Für die Messung der Verzerrungen habe ich die HF107/STH100-Kombination auf derselben Schallwand montiert, die ich schon für die Messung des Frequenzgangs verwendet hatte. Über Rosa Rauschen erzeugte ich einen konstanten Schalldruck von 104 dB in 1 m (1,7 V) und platzierte das Messmikrofon in 10 cm Entfernung vor der Hornöffnung. Die so gemessenen Verzerrungen sind in den Kennlinien in Abbildung 18 dargestellt. Mit SoundCheck habe ich anschließend eine Impulsantwort mit 2,83 V/1 m für den Treiber erstellt und die Messdaten in die Zeit-Frequenz-Software SoundMap (in SoundCheck 12.0 integriert) von Listen importiert. Die entsprechende CSD-Wasserfallkurve ist in Abbildung 19 zu sehen, die STFT-Kurve in Abbildung 20. Wenn man die Daten für die Kombinationen HF107/STH100 und HF106/STH100 miteinander vergleicht, bieten beide Systeme eine solide Leistung.

Für weitere Informationen besuchen Sie www.faitalpro.com, oder wenden Sie sich an Faital USA, Keith Gronsbell, 220 West Parkway, Unit 13, Pompton Plains, NJ 07444, Telefon +1 (516) 779-0649, Fax +1 (973) 835-5055 oder per E-Mail an [email protected]. VC

Vance Dickason Consulting 333 South State Street, #152 Lake Oswego, OR, +1 97034 (503-557-0427), vdconsult©comcast.net

Abbildung 1: Faital HF106/STH100 Freifeld-Impedanzmessung
Abbildung 2: Faital HF106/STH100 On-Axis-Frequenzgang
Abbildung 3: Faital HF106/STH100 horizontale On- und Off-Axis-Frequenzmessung (0 = durchgezogen; 15° = gepunktet; 30° = gestrichelt; 45° = gepunktet/gestrichelt; 60° = gestrichelt)
Abbildung 4: Faital HF106/STH100 vertikale On- und Off-Axis-Frequenzmessung (0° = durchgezogen; 15° = gepunktet; 30° = gestrichelt; 45° = gepunktet/gestrichelt; 60° = gestrichelt)
Abbildung 5: Faital HF106/STH100 gemittelte horizontale On- und Off-Axis-Frequenzmessung (0 = durchgezogen; 15° = gepunktet; 30° = gestrichelt; 45° = gepunktet/gestrichelt; 60° = gestrichelt)
Abbildung 6: Faital HF106/STH100 gemittelte vertikale On- und Off-Axis-Frequenzmessung (0 = durchgezogen; 15° = gepunktet; 30° = gestrichelt; 45° = gepunktet/gestrichelt; 60° = gestrichelt)
Abbildung 7: Faital HF106/STH100 Vergleich von zwei zufälligen Schalldruckmessungen

Abbildung 5 zeigt den gemittelten Kurvenverlauf (On-Axis/Off-Axis) aus Abbildung 3.
Abbildung 6 zeigt den gemittelten Kurvenverlauf (On-Axis/Off-Axis) aus Abbildung 4.
Abbildung 7 zeigt die beiden Schalldruckmessungen im Vergleich: Die Messergebnisse sind fast deckungsgleich.

Sämtliche Fotos und Abbildungen sind in der angehängten PDF-Datei enthalten.

Ausführliche Informationen erhalten Sie unter:
http://www.adamhall.com/de/Faital_PRO_Speaker.htm

Quelle: www.presspool.it, Italien, Juli 2013
http://www.presspool.it/sala-stampa/sala-stampa-d-f/faitalpro/7728-test-bench-two-compression-drivers-and-a-horn-from-faitalpro.html

Autor: Vance Dickason

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