LD Systems DDQ 12 – Testbericht von Beat Magazin

Aktive Fullrange-PAs sind immer dann eine gute Lösung, wenn ohne großen Aufwand eine kleine bis mittlere Location beschallt werden soll. Anspruchsvolle Systeme versprechen neben solider Lautstärke auch guten Klang, Belastbarkeit und Road-Tauglichkeit. Und die DDQ 12 verspricht sogar noch mehr …

Aus 15 Millimeter starkem Birken-Multiplex ist das schick anzusehende schwarze Bassreflex-Gehäuse der Zweiwege-Aktivbox gefertigt und macht mit dem schwungvollen Design des stabilen Frontgitters und den großen, eingelassenen Transportgriffen einen sehr soliden Eindruck. Das Handling der mit 17 Kilo eher leichten Box erweist sich dadurch als einfach. Auch gut: Auf ein Hochstativ gesetzt, lässt sich der Neigungswinkel der Speaker mithilfe des eingebauten Flansches um ±14 Grad verändern und so sinnvoll dem Raum und der jeweiligen Aufgabenstellung anpassen. An eine Monitorschrägung am Gehäuse sowie rutschfeste Füße wurde ebenfalls gedacht. Mit an Bord sind XLR-Buchsen für den Signaleingang, ein Ground-Lift-Schalter und ein Subwoofer-Anschluss. Der Gain-Regler definiert die Lautstärke zwischen -26 und +23 dB.

Abb. 1: Im Test muss die DDQ 12 beweisen, ob sie neben laut auch sauber kann.

Innenleben

Bei der Bestückung der DDQ 12 setzt LD Systems auf einen Zwölfzoll-Tief- und Mitteltöner von Faital Pro sowie einen asymmetrischen Hochtontreiber von BMS mit einem Abstrahlwinkel von 80 mal 50 Grad. Ziel ist dabei nicht nur eine gute räumliche Klangverteilung, sondern auch eine dynamische und lineare Wiedergabe zwischen 54 Hz und 20 kHz.

Angetrieben werden die Chassis von zwei Class-D-Endstufen pro Box. Jede leistet satte 400 Watt RMS. Diese ausgewogene Verteilung der Leistung auf den Hoch- sowie den Mittel-/Tieftonbereich ist etwas ungewöhnlich, bei einer Trennfrequenz von 1,5 kHz aber durchaus nachvollziehbar. Der Hochtontreiber hat richtig was zu tun, aber dafür scheint er auch ausgelegt. Der maximale Schalldruck wird mit satten 134 dB angegeben, wobei der lastunabhängige lineare Frequenzgang der Endstufen ein weiterer Garant für eine möglichst unverfälschte Wiedergabe auch bei hohen Lautstärken soll.

Schaltzentrale

Unverfälschter Sound, das ist offenbar das primäre Ziel des DDQ-Konzepts. Konsequenterweise wird der verbaute Sharc-DSP mit 24-Bit-/48-kHz-Wandlern und einer Dynamik von 127dB auch nicht dazu eingesetzt, verschiedene Presets für das Sounddesign bereitzustellen. Vielmehr konzentriert sich seine speziell für die Box abgestimmte Programmierung darauf, erstens aus dem angelieferten Signal den Klang verzerrungsfrei und so authentisch wie möglich zu reproduzieren. Und zweitens die hochwertigen Chassis und Endstufen für den sicheren Langzeitbetrieb unter maximaler Last optimal zu schützen. Das geschieht zum einen mit der prozessorgesteuerten Abstimmung von Frequenzweiche, Delay und EQ in Verbindung mit der Lautstärke, zum anderen mit einem Peak-Limiter, der mit einer Look-Ahead-Time von einer Millisekunde eingreift und gezielt regelt, bevor ein überzogenes Signal die Chassis erreicht. Gegen Überlastung von Endstufe und Speakern kommen außerdem RMS-Limiter zum Einsatz. Kühlkörper und ein sehr leiser Lüfter sollen außerdem für ausreichende Kühlung sorgen, wenn die Aktiv-Boxen längere Zeit an der Lastgrenze gefahren werden. Und genau das wollen wir jetzt tun.

Purismus in der Praxis

Mit dem Einschalten der Boxen entwickeln diese ein ganz leises Rauschen. Wir regeln den Gain an den Boxen auf 0 dB und schicken vom Mischpult fette Bässe aus der Konserve, mischen Mitten und Höhen dazu. Die DDQ 12 produziert ein erstaunlich dichtes Bassfundament, das auch die tiefen Frequenzen sauber zeichnet. Sehr harmonisch arbeitet auch das Horn mit fein aufgelösten Mitten. Die Höhen sind nicht zu spitz aber sehr durchsetzungsfähig. Wir fahren die Boxen an die Leistungsgrenze, wobei wir sehr genau darauf achten, dass wir das Eingangssignal nicht überziehen. Und: Es ändert sich tatsächlich nichts außer der Lautstärke. Das Klangbild bleibt weiterhin sehr ausgewogen und die Aktiv-Lautsprecher geben richtig Gas. Schnell wird klar, LD Systems ist ein PA-Lautsprecher gelungen, der richtig laut kann und dabei sehr sauber und stressfrei bleibt.

Jetzt wollen wir es aber wissen und übersteuern bewusst das Eingangssignal. Wieder passiert eigentlich nichts und das ist das wirklich Gute. Der DSP regelt gelassen im Hintergrund jedes aufkommende Problem sehr sanft und präzise. Kein Kompressionspumpen ist zu hören, kein Höhen-Cut. Und auch die Mitten bleiben da, wo sie sind. Wir sind echt beeindruckt.

Pluspunkte

+ Sehr ausgewogener Sound
+ Leistungsstarke Endstufe
+ Exakte Steuerung
+ Hochwertige Bestückung
+ Erstklassige Verarbeitung
+ Fairer Preis

Fazit

Die DDQ 12 von LD Systems ist eine rundum gelungene aktive PA-Box, die in einem dicht besetzten Marktsegment durchaus noch Zeichen setzen kann. Qualitativ gut ausgestattet überzeugt sie nicht nur mit einer absolut  Road-tauglichen Verarbeitung, sondern vor allem mit einem sehr sauberen, ausgewogenen Klang, auch an der Leistungsgrenze. Für um die 1000 Euro werden sehr gute Qualität und überdurchschnittlicher Sound geboten. Das puristische Konzept, auch eine aktive PA-Box konsequent auf lineare Soundwiedergabe zu trimmen, geht voll auf und bringt eine klare Kaufempfehlung, auch bei gehobenen Ansprüchen.

Weitere Informationen zum Produkt finden Sie unter:
www.ld-systems.com/serien/ddq-serie/ddq-12-12-zoll-pa-lautsprecher-aktiv-mit-dsp/

Quelle: Beat Magazin, Deutschland, Juni 2013

Autorin: Maya Consuelo Sternel

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