Palmer PDI06 – Produkt Review von Marc van de Graaf, rycooder.nl
Dieses Stück Hardware hier ist ein echter Problemlöser! Die kleine Kiste macht es möglich, Euren großen Bühnenverstärker auch als Übungsamp für Zuhause (sogar im Schlafzimmer …) zu nutzen. Vor allem aber könnt Ihr Eure Lieblings-Sounds auf den unterschiedlichsten Gigs und Veranstaltungen abrufen!
Die Rede ist von einem Power-Attenuator (oder „Powersoak“), und er funktioniert so: Grundsätzlich gilt, dass die Leistung Eures Amps irgendwo hin muss. Normalerweise wird diese Leistung durch die Bewegung der Schwingspule im Lautsprecher in Schall umgewandelt. Ein Power-Attenuator wandelt stattdessen einen Teil der Leistung in Wärme um und kann sogar die gesamte Energie absorbieren – was dann als „Load-Box“ bezeichnet wird. Dieser Vorgang bezieht sich immer auf die letzte Stufe Eures Verstärkers, die so genannte Endstufe (der „Leistungsverstärker“), wo auch die Endstufenzerre erzeugt wird.
Ich verwende den kleinen Apparat folgendermaßen:
Meine Lieblingseinstellungen (für meinen Palmer Fat50) kenne ich genau. Wattstarke Verstärker werdet Ihr allerdings erst auf der Bühne oder in einem wirklich großen Proberaum ausreizen können. Mit dem Palmer Power Pad brauche ich bei meinen verschiedenen Gigs nur noch die optimale Leistungsreduktion (in Prozent) auszuwählen, die am besten zur Location passt. So klingt mein Amp immer genau so, wie ich es mag – ungeachtet der Raumgröße! Der Power-Attenuator bietet 5 verschiedene Einstellungen, 70%, 50%, 35%, 25% und 18%, die mir verraten, wie viel Leistung übrig bleibt. Also nicht die Reduktion! Weniger als 18% Restleistung wäre allerdings sinnlos, denn Gitarrenlautsprecher arbeiten bei niedrigen Lautstärken einfach nicht optimal. Im Load-Box-Betrieb ist der Amp komplett stummgeschaltet und kann für Aufnahmen eingesetzt werden. Und, ja, es gibt einen echten Bypass-Schalter. Außerdem könnt Ihr das Gerät mit zwei Lautsprecherboxen kombinieren. (Ich habe die 8-Ohm-Version, kann also 2 x 16 Ohm oder 1 x 8 Ohm anschließen.) Eine Stromversorgung braucht es nicht.
Die korrekte Verwendung. Im Umgang mit einem Power-Attenuator gibt es ein paar grundlegende Regeln:
– Ein Gitarren-Amp erfordert immer die richtige Last, daher gibt es eine 4-Ohm-, eine 8-Ohm- und eine 16-Ohm-Version des Power Pad. Achtet darauf, welche Ihr einsetzt.
– Verwendet immer Lautsprecherkabel, keine Gitarrenkabel! Normalerweise braucht Ihr zwei oder drei kurze Kabel, je nachdem, ob Ihr eine oder zwei Boxen anschließen wollt.
– Mit einem Power-Attenuator könnt Ihr Euren Amp richtig fordern und die Lautstärke ganz aufreißen. Wartet ihn also immer gut.
– Deckt den Power-Attenuator oben nicht ab, denn er muss die Wärme abführen können.
– Ein Power-Attenuator ist ein Muss für Gitarristen mit Hochleistungs-Amps – und für alle, die zufälligerweise mit Nachbarn oder Mitbewohnern zu tun haben.
Eine Übersicht über die verschiedenen Amps und Lautsprecher-Simulatoren, die optimal mit dem Palmer Power Pad PDI-06 arbeiten, findet Ihr auf der Palmer-Website:
http://www.palmer-germany.com/mi/de/Speaker-Simulators.htm
Quelle: http://rycooder.nl/pages/palmer_PDI-06.htm, Niederlande, 2012.
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