Palmer Audio Tools – Allzeit bereit! – Testbericht von Soundcheck

Hier findet jedes Signal seinen Weg.

Der deutsche Hersteller Palmer bietet ein umfangreiches Programm an DI-Boxen und Splittern aller Art. Auf der Suche nach dem geeigneten Kasten werden Musiker, Studiobetreiber und jeder Beschaller fündig.

Palmer bietet ein breites Spektrum von Produkten, die genau auf die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten von Audioüberträgern spezialisiert sind. Die verwendeten Überträger (Trafos) stammen ausnahmslos aus eigener Entwicklung. Wie in jedem Röhrenverstärker hat der Audioüberträger auch in DI-Boxen und Splittern klangprägende Eigenschaften, die es zu optimieren gilt.
Die Produktreihe Audionomix ist für kleinere Budgets konzipiert. Die DI-Boxen dieser Reihe verfügen alle über ein gut verarbeitetes Stahlblechgehäuse. Als Eingänge sind Klinkenbuchsen vorhanden. Es gibt auch durchgeschleifte Ausgänge, um das Eingangssignal weiterzuführen. Alle Varianten verfügen über einen separaten Ground-Lift-Schalter; ebenso ist eine Eingangsabschwächung von 30 dB schaltbar. Die PAN 01 ist die einkanalige, passive Variante dieser Reihe. In der PAN 04 findet sich die gleiche Technik für zwei Kanäle in einem Gehäuse. Die Beschriftung ist vorbildlich und gut lesbar. Die PAN 02 ist die aktive Entsprechung der einkanaligen PAN 01.

Die inneren Werte der aktiven Palmer PAN 02 unterscheiden sich erheblich von denen der passiven Variante, etwa in puncto Ausgangspegel. Während die passive PAN 01 auch bei ausgeschaltetem Attenuator das Eingangssignal um 20 dB absenkt, um Line-Signale für Mikrofon- Eingänge verdaulich zu machen, findet bei der PAN 02 eine Abschwächung von lediglich 4 dB statt. Die Eingangsimpedanz der aktiven DI-Box liegt immer bei 1 MΩ – optimal für die E-Gitarre. Die Eingangsimpedanz der passiven PAN 01 hängt dagegen von dem angeschlossenen Mischpult ab und kann im ungünstigsten Fall auf 60 kΩ absinken. Dafür bietet sie mehr Headroom (+54 dBu) und einen sehr guten Frequenzverlauf bis weit über die Hörgrenze hinaus. Die aktive PAN 02 arbeitet sowohl mit Batterie als auch mit Phantomspeisung. Zum Wechsel der Batterie muss das Gehäuse mit vier Schrauben zerlegt werden, und es gibt keine Batterie-Zustands-Anzeige. Immerhin bleibt die Batteriespannung abgeschaltet, wenn sich kein Stecker in der Eingangsbuchse befindet. Von der aktiven Variante ist eine Vierkanal-Version im 19″-Format erhältlich, die PAN 03.

Palmers PDI-Typen sind kompromisslos für audiophile Anwendungen konzipiert. Die massiven Gehäuse wirken hochwertiger als die der PAN-Reihe. Trotzdem: Das ganze Design dieser Geräte sieht etwas nach Einzelanfertigung aus; nicht versenkte Schrauben, unschöne Grate, aufgeklebte Gummifüße – alles etwas rustikal. Aber das Innenleben! Die aktive PDI 02 ist ein Paradebeispiel für ein vollendetes DI-Konzept. Sie kann sowohl mit einer 9-V-Blockbatterie als auch per Phantomspeisung betrieben werden. Im Gegensatz zu vielen anderen aktiven DI-Boxen wird in der PDI 02 auch die Phantomspeisung aufwändig gewandelt, sodass ihr Ground-Lift-Schalter ebenso zuverlässig wie der einer passiven DI-Box arbeitet. Anhand einer LED lässt sich der Zustand der Batterie kontrollieren. Mithilfe des dreistufigen Attenuators passt sich die Eingangsstufe jedem Signal optimal an.

Die 0-dB-Stellung senkt das Eingangs-Signal bei einer Impedanz von 1 MΩ um lediglich 4 dB ab und ist damit genau für E-Gitarren und hochohmige Piezo-Pickups abgestimmt. In Stellung 20 dB wandelt die DI-Box Signale mit Line-Pegel in solche mit Mikrofon-Pegel um und stellt am Eingang auch die übliche Line-Impedanz von 47 kΩ zur Verfügung. Die 40-dB-Stellung ermöglicht den direkten Anschluss von Lautsprechersignalen. Die passive Variante heißt PDI 01. Auch sie stellt einen dreistufigen Attenuator zur Verfügung, der allerdings nur für Lautsprechersignale gedacht ist. Die PDI 01 liefert bei ausgeschaltetem Attenuator eine Dämpfung von 20 dB. Ihr Ausgang ist mit 200 Ω um einiges niederohmiger als der der günstigeren PAN 01 und damit unempfindlicher für Fehlanpassungen und Einstreuungen auf der Mischpultseite.

In der Praxis sind passive Splitter insbesondere wegen ihrer Zuverlässigkeit für Line-Signale beliebt, wenn es darum geht, Systeme unterschiedlichen Erdpotenzials störungsfrei mit Audiosignalen zu versorgen. Diese Anwendung stellt besonders hohe Ansprüche an die verwendeten Audioüberträger, weil der höhere Signalpegel schnell zu Signalverfärbungen führt. Diese können bis hin zu Sättigungsübersteuerungen reichen, wie sie auch bei analogen Tonbandaufzeichnungen vorkommen. Auch im Bereich dieser 1:1-Übertrager bietet Palmer für jeden Anwendungsbereich maßgeschneiderte Lösungen an. So ist die PLI-03 schon mit Cinch-Anschlüssen ausgerüstet und arbeitet immer mit voller Potenzialtrennung. Sie ist für alle ein Segen, die bei asymmetrischer Verkabelung mit Masseschleifen zu kämpfen haben – sei es beim PC, bei der Videoverkabelung oder im Auto. Die PLI-02 ist der zweikanalige Splitter für alle Fälle.

Der Ground-Lift-Schalter schaltet beide Kanäle gleichzeitig potenzialfrei. Die Neutrik-Combo-Buchse des Eingangs nimmt Klinken- wie XLR-Stecker auf. Wem noch andere Anwendungsmöglichkeiten für Audioüberträger einfallen, sei der Blick in das Gesamtprogramm von Palmer ans Herz gelegt. Da gibt es Aktiv- und Passiv-Splitter für Line- und Mikrofon-Signale, die bis zu zwei potenzialfreie Ausgänge bieten, oder auch Pressesysteme mit 20 Ausgängen. Aber auch Spezialitäten wie Überträger, die Line oder Mikrofon-Signale passiv vereinen, sucht man bei Palmer nicht vergebens — bis hin zu einer sehr umfangreichen Palette an Angeboten für E-Gitarristen.

Attenuator:
Das Wort steht für Abschwächer oder Dämpfer. Mit so beschrifteten Schaltern lassen sich Signale meist um definierte Schritte absenken, damit sie für die nachgeschaltete empfindliche Elektronik verdaulich werden. Es gibt sie auch in Adapterform zum Zwischenstecken; diese werden auch Dämpfungsglieder genannt.

Konzept:
Palmer Audio Tools sind nützliche kleine Helfer, die dem Sound-Mann bei alltäglichen Problemen, wie Brummschleifen, Anpassungen usw. aus der Klemme helfen. Manches Gerät verdankt seine Entstehung durch Anregung vom Kunden. Die Geräte im Aludruckgussgehäuse wurden kompromisslos auf dauerhafte Professionalität hin konzipiert, qualitäts- und preisbewussten Kunden empfehle ich die PAN-Serie.
Martin Schmitz, Entwickler und Begründer von Palmer Audio Tools

Technische Daten unter:

http://www.palmer-germany.com/pro/de/AUDIONOMIX-DI-Box-aktiv-PAN02.htm

Fazit
Die Produktpalette von Palmer hat tatsächlich für jeden Zweck eine Lösung parat. Nach ökonomischen Gesichtspunkten ist insbesondere die PAN 02 interessant. Hier kann man sich für wenig Geld das Produkt eines namhaften Herstellers leisten. Wer sich lieber im High-End-Bereich bewegt, dem sei als zuverlässige Keyboard-DI-Box die PLI-02 empfohlen.

Quelle: Soundcheck, Deutschland, September 2003

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