Lichter über Sevilla – Interview mit J. J. López Clemente über das Icónica Festival 2025

Jeden Sommer verwandelt das Icónica Sevilla Festival die ikonische Plaza de España in eine lebendige Open-Air-Konzertbühne. Weltklasse-Musik trifft hier auf eines der atemberaubendsten Wahrzeichen Spaniens. Seit seiner Premiere im Jahr 2021 bringt das Festival nationale und internationale Künstler zusammen, um ein harmonisches Zusammenspiel von Musik, Architektur und Kultur zu feiern. Umgeben von majestätischen Arkaden und Brücken ist die Plaza mehr als nur ein Veranstaltungsort – sie ist eine Hauptdarstellerin. In diesem außergewöhnlichen Setting spielt die Beleuchtung für die Gestaltung der visuellen Identität des Festivals eine zentrale Rolle. Für die Festivalausgabe 2025 hat der Lichtdesigner J. J. López Clemente ein beeindruckendes, architektonisches Lichterlebnis geschaffen, bei dem er komplett auf die Scheinwerfer von Cameo setzte. Wir haben mit ihm über seinen kreativen Prozess gesprochen, über die Herausforderungen bei der Beleuchtung eines Denkmals und darüber, warum Cameo für diesen einzigartigen Schauplatz die perfekte Wahl war.

Cameo Light Installation at Plaza de España with beams of ORON H2 and illuminated facades by ZENIT W600 wash lights

Erzähle uns ein wenig über dich. Wie lange arbeitest du schon als Lichtdesigner und wie hast du angefangen?

J. J. López Clemente: Ich bin buchstäblich schon mein halbes Leben in der Unterhaltungsbranche tätig. Ich bin jetzt 40, mit 19 habe ich angefangen, als Beleuchtungsassistent zu arbeiten. Die ersten 17 Jahre lag mein Fokus auf der technischen Arbeit. Erst vor vier Jahren habe ich begonnen, mich mit dem kreativen Aspekt von Beleuchtung zu beschäftigen. Ich bereue diesen langen Weg nicht, denn so konnte ich Hunderte von Shows sehen und mit brillanten Lichtdesignern zusammenarbeiten, die ich bewundere. All diese Erfahrungen haben mir geholfen, diese neue, kreative Phase zu erreichen, in der ich mich viel freier fühle, um künstlerische und gestalterische Entscheidungen zu treffen.

Wie bist du zu dieser Produktion gekommen? Hast du vorher schon einmal für das Festival gearbeitet?

J. J. López Clemente: Ich bin seit der allerersten Ausgabe von Icónica mit dabei. In den ersten Jahren habe ich als Techniker gearbeitet und Designern assistiert, die die Ehre hatten, die Plaza de España zu beleuchten. Das waren Leute wie Fernando López Olivas, Edu Valverde, Iván Espadas … echte Talente. Sie haben alle hervorragende Arbeit geleistet. Aber mit der Zeit wollten die Organisatoren jemanden, der einen Schritt weiter geht und nicht nur den Platz beleuchtet, sondern eine Show entwirft, bei der die Beleuchtung dynamisch ist und die Hauptrolle spielt, anstatt sich einfach nur im Hintergrund zu verlieren. Also haben sie mich angerufen. Und natürlich habe ich Ja gesagt. So eine Gelegenheit bekommt man nicht alle Tage.

„Dieses Jahr haben wir nach mehreren kreativen Meetings beschlossen, aggressiver vorzugehen: schärfere Effekte und schnellere BPM, um Bewegung auf die Plaza de España zu bringen und das Publikum zu überraschen.“

J. J. López Clemente, Lichtdesigner


Die Plaza de España ist gewaltig … Welche Herausforderungen haben sich bei der Entwicklung einer Lichtshow für so eine Fläche ergeben?

J. J. López Clemente: Die größte Herausforderung ist die vollständige Abdeckung. Das Gebäude ist riesig und voller architektonischer Details. Schon ein einziger dunkler Fleck kann den Gesamteindruck ruinieren. Um das zu vermeiden, braucht man eine große Anzahl an Scheinwerfern, die alle einen bestimmten Zweck erfüllen und einen bestimmten Bereich beleuchten. Dabei ist wesentlich, das Rig in- und auswendig zu kennen – also wirklich jede Scheinwerfer-ID – und bei der Auswahl der Scheinwerfer und der Erstellung der Gruppen akribisch vorzugehen. Ehrlich gesagt hat mich das Erstellen des Konsolenlayouts – das Anlegen von Layouts, Gruppen und eines sauberen und detaillierten Patches – fast genauso viel Zeit gekostet wie das Programmieren der Show selbst.

Wie würdest du das visuelle Gesamtkonzept der Lichtshow beschreiben? Was war deine kreative Vision?

J. J. López Clemente: Bei den letzten beiden Ausgaben präsentierte das Icónica Sevilla Fest vor allem eine vom Flamenco inspirierte Musikshow mit einigen Rockelementen. Dieses Jahr haben wir nach mehreren kreativen Meetings beschlossen, aggressiver vorzugehen: schärfere Effekte und schnellere BPM, um Bewegung auf die Plaza de España zu bringen und das Publikum zu überraschen. Gleichzeitig wollten wir klassische Musik in das Konzept einbauen und die Bezüge zur andalusischen Kultur und zum andalusischen Erbe beibehalten, da sie Teil der visuellen Identität von Icónica sind. Ich habe mit Ana Sosa zusammengearbeitet, einer Lichtprogrammiererin, deren Arbeit ich sehr bewundere. Ich wusste, dass ihre Kreativität ideal zum diesjährigen Konzept passen würde.

Warum hast du Cameo für diese Produktion gewählt? Was macht den ORON H2 und den ZENIT W600 zu einer guten Wahl?

J. J. López Clemente: Der ZENIT W600 war von Anfang an eine eindeutige Wahl. Er wurde schon in früheren Ausgaben eingesetzt, um das Denkmal in Farbe zu tauchen, und das Ergebnis ist unschlagbar. Was ihn so besonders macht, ist der 100°-Diffusor. Dadurch eignet er sich perfekt, um einen großen Bereich aus kurzer Entfernung auszuleuchten. Mit der Überlappung von mehreren Scheinwerfern lässt sich eine nahtlose, gleichmäßige Beleuchtung der gesamten Gebäudefläche erreichen. Und seine Zuverlässigkeit ist hervorragend. Wir haben 226 ZENIT W600 zwei Sommer lang eingesetzt – bei großer Hitze und starkem Regen – und es gab keinen einzigen Ausfall. Ich bin wirklich beeindruckt.

Die ORON H2 Scheinwerfer waren 2025 die große Neuerung. Ich brauchte ein Gerät, das einen sauberen, weitreichenden Beam in den Himmel wirft. Die Laser-Phosphor-Technologie hatte mein Interesse geweckt und der ORON hat genau das geliefert, was ich mir erhofft hatte. Beide Scheinwerfer sind IP65-zertifiziert, was wichtig war, da sie fast zwei Monate lang im Freien installiert waren. Dabei haben sie sich als robust und wartungsfrei erwiesen.

„Wir haben 226 ZENIT W600 zwei Jahre lang eingesetzt – bei Hitze und Regen. Nicht ein einziger Ausfall. Ich bin wirklich beeindruckt.”

J. J. López Clemente, Lichtdesigner

Erzähle uns mehr über dein Setup. Wo hast du die Scheinwerfer platziert und welche Funktionen erfüllten sie?

J. J. López Clemente: Ehre, wem Ehre gebührt: Edu Valverde (Experiencias Visuales) hat bei der zweiten Ausgabe den Rahmen geschaffen. Es war seine Idee, die Fassade des Platzes in drei Ebenen zu unterteilen – Boden, Galerie und Dach – und jede Ebene mit den ZENIT W600 zu beleuchten. Diese Anordnung bildete die Basis. Darauf habe ich aufgebaut und noch einige Anpassungen vorgenommen. Ich habe den Fokus auf die Nord- und Südtürme gelegt. Das sind Bereiche, die bis dahin oft übersehen wurden, weil sie hinter dem Publikum liegen. Aber Luftaufnahmen zeigten die Lücke. Deshalb habe ich dieses Jahr 14 ZENIT W600 pro Turm installiert und sie vollständig beleuchtet – auch die versteckten Seiten. Wir haben sogar auf jeder Turmkuppel einen ORON H2 platziert, um so einen Leuchtturmeffekt zu simulieren. Dabei haben wir uns von Texten aus dem Jahr 1929 inspirieren lassen, die auf die ursprüngliche architektonische Absicht von Aníbal González Bezug nehmen. Das hatte zuvor noch niemand versucht – auch weil es schwierig war, die Kuppeln zu erreichen.

Gibt es einen bestimmten Scheinwerfer, den du besonders hervorheben möchtest?

J. J. López Clemente: Auf jeden Fall den ZENIT W600 mit dem 100°-Diffusor. Diese Scheinwerfer waren die Eckpfeiler des gesamten Setups. Ohne sie wäre das Endergebnis nicht dasselbe gewesen.

Wie würdest du mit drei Worten dein Lichtdesign für das Icónica Festival beschreiben?

J. J. López Clemente: Mächtig. Immersiv. Emotional.

Für das Icónica Festival wurden die folgenden Produkte von Cameo verwendet:

50 × ORON H2 IP65 Hybrid Phosphor-Laser Moving Head
178 × ZENIT W600 Outdoor LED Wash Light

#Cameo #ForLumenBeings #EventTech #ExperienceEventTechnology


Weitere Informationen:
iconicafest.com
cameolight.com
adamhall.com