Ein Blick in das Leben eines Lumen Beings: Herbert Bernstädt erzählt über seinen Weg in die Welt der Lichttechnik
Die Faszination für Licht und Lichttechnik…die kennen wir Lumen Beings nur zu gut, richtig? Bei manchen zeigt sie sich schon in frühen Jahren, die einen finden einen direkten Weg in die Welt der Lichttechnik, die anderen nehmen den ein oder anderen Umweg. Und so schreibt jeder seine ganz eigene Lumen Being-Geschichte. Unser Produkt- und Lichtspezialist Herbert ist euch sicherlich bereits aus einigen Formaten oder Vorträgen bekannt. Wie er seinen Weg in die Welt des Lichts gefunden hat und was die Pyramiden von Gizeh damit zu tun haben, erfahrt ihr in diesem kleinen Interview!
Wie kamst du zur Lichttechnik?
Die Neugierde, wie etwas funktioniert hat mich schon sehr früh diverse Geräte auseinandernehmen lassen. Und da man als Schüler kein Geld hatte, wurden aus den Chassis und Platinen, die man auf dem Sperrmüll finden konnte – zusammen mit Komponenten von Conrad-Elektronik – die ersten Lautsprecher, Verstärker und Lichtorgeln selbst gebaut. So war man schnell derjenige in der Klasse, der zu Partys und zur Theater-AG sein Material mitbringen sollte. Leider hatte ich zur Zeit der geburtenstarken Jahrgänge kein Glück eine der begehrten Lehrstellen als Radio- und Fernsehtechniker zu ergattern. Also weiter auf die Schule und dann Elektrotechnik studieren. Und was braucht man als Student? Einen Nebenjob, am besten am Wochenende und abends. Eine Kleinanzeige in der Zeitung – so kam ich 1987 als Techniker zum Freien Schauspiel Frankfurt. Die Theaterstücke des Freien Schauspiels sind Leben in Großaufnahme – Versuche, mehr vom Menschsein zu begreifen und erfahrbar zu machen, das eigene Leben und die gesellschaftliche Wirklichkeit in Frage zu stellen und zu verändern. Unter dem Regisseur und Intendant Reinhard Hinzpeter und Bühnenbildner Gerd Friedrich lernte ich die Wirkung von Licht und Szenenbild sowie das Timing mit dem Weg und Rhythmus eines Schauspielers, kennen und umzusetzen. Nach dem Studium, nun diplomierter Elektrotechniker (FH), stellte sich die Gewissensfrage: gehe ich zur Siemens oder AEG als ein Ingenieur Nummer X, oder bleibe ich dem Theater treu, bei dem ich Emotionen und Menschlichkeit erfahren, erleben und mit der Lichtgestaltung selbst imitieren kann. Die Antwort kennen wir.
Um auf eine Vollzeit-Stelle zu kommen, übernahm ich zusätzlich die Leitung der Veranstaltungstechnik bei der Saalbau GmbH mit über 45 Bürgerhäusern. Hier schlugen alle Formate auf: von Parteitagen über Museumsuferfest, Schwimmbad-Diskos, Karneval, TV-Sendungen, Musik … womit ich eine große Bandbreite an Technik und Lösungen kennenlernen durfte. Es folgten die Prüfung zum Beleuchtungs- Theater-, und Bühnenmeister, Tätigkeiten als Beleuchtungsmeister, technischer Leiter, Entwicklungsingenieur für Bühnenmaschinerie und Produktmanager in verschiedenen Unternehmen und letztendlich heute bei der Adam Hall Group mit wunderbaren Kollegen in einem hochkarätigen RnD Team als Entwicklungsingenieur für Cameo-Scheinwerfer.
In welchen Themengebieten bist du Spezialist? Welchen Bereich findest du am interessantesten und warum?
Eine meiner Stärken ist es, komplexe und technische Sachverhalte verständlich zu vermitteln und als Teamleiter oder Dozent Menschen an die faszinierende Lichttechnik heranzuführen. Obwohl ich mit der Rechtschreibung meine Probleme habe, begann ich unter der Leitung von Dr. Walter Wehrhan 1998 als technischer Redakteur bei der Fachzeitschrift Production Partner, wo ich federführend an der Standardisierung von Test- und Messkriterien von professionellen Licht-Equipments beteiligt bin. Aus der Not heraus auf jeder „Baustelle“ Informationen nachschlagen zu können, ohne kistenweise Papier mitzuführen, erstellte ich 2001 für mich eine Website über Veranstaltungstechnik, (hbernstaedt.de) die 2018 in wiki.production-partner.de überführt wurde. Heute ist das Wiki als Online-Nachschlagewerk und als Schulungsgrundlage etabliert und wird von Bildungseinrichtungen empfohlen.
Zurzeit ist die LED die aktuelle Lichtquelle. Wie man mit ihr eine Spielstätte ausrüstet und welche Komponenten zusammenspielen und angesteuert werden ist eine immer größer werdende Herausforderung. Mein Anspruch ist es, mit der Technik ein Umfeld zu schaffen, mit dem sich Gefühle hervorrufen lassen. Denn Fühlen ist Leben. Gefühle entstehen aus den Informationen, die unsere Sinnesorgane erfassen. Eines der wichtigsten Sinnesorgane ist das Auge. Alles was wir sehen können ist ….. Licht! Zusammen mit Ton und Bühnenbild können so tiefgreifende Emotionen entwickelt werden. Wenn sich auch nach der x-ten Vorstellung die Gänsehaut aufstellt, das Publikum betroffen still ist, sodass man eine Stecknadel fallen hört, sie lachen, aufschreien oder die eine oder andere Träne fließt – dann haben wir die Herzen erreicht und alles richtig gemacht!
Wie kamst du dazu, Vorträge über Licht zu geben?
Die erste Anfrage kam während dem Theaterstück „Antigone“, das wir vor den Füßen der Pyramiden von Gizeh aufgeführt haben. Wir mussten die Techniker vor Ort beeindruckt haben, was wir mit deren Material herausgearbeitet haben. Denn daraufhin organisierte das Goetheinstitut eine mehrwöchige Schulung mit mir als Dozent in Alexandria und Kairo für die technische Leiter und deren Teams der verschiedenen Spielstätten vor Ort. Zurück, ergaben sich daraufhin Empfehlungen für Schulungsaufträge zur Meisterprüfungsvorbereitung bei der IHK und der Gesellschaft zur Förderung technischen Nachwuchs, sowie Vorträge über Themen der Veranstaltungstechnik in dem einen oder anderen Theater, der Media Akademie, THF-Berlin, EVVC, DTHG, Europäischen Medien- und Event-Akademie, FH des Mittelstandes oder der ARD und ZDF Medienakademie. Nebenbei unterstütze ich noch bei der Erstellung von Standards wie der IGVW SR2.0 oder der DIN Beleuchtungs- und Energieverteilungssysteme.
Erfahrt hier mehr über die Menschen hinter unserer Marke.
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Weitere Informationen:
cameolight.com
adamhall.com