Eventtechnik der Adam Hall Group für die berühmte La Victrola
La Victrola ist eine 13 Tonnen schwere, stählerne Grammophon-Skulptur mit Live-Bühne – und eine Hommage an die frühen Jahre der Tonaufzeichnung. Geschaffen wurde La Victrola von einem komplett ehrenamtlich tätigen Team, das 2016 und 2017 auch für den Einsatz der Skulptur bei einem großen, immer im Spätsommer stattfindenden US-amerikanischen Kunstfestival* in der Wüste von Nevada verantwortlich zeichnete. Nach einer Woche war die gesamte Konstruktion dann wieder abgebaut und zurück in den American Steel Studios in Oakland, Kalifornien, wo sie auch konstruiert wurde.
Auf der integrierten Live-Bühne fanden abends Bluegrass-, Country- und Jazz-Konzerte sowie Opern-, Burlesque- und andere Darbietungen statt. All diese Produktionen erforderten natürlich eine professionelle Beleuchtung und ein leistungsfähiges Beschallungssystem, um die Akustik-Ensembles angemessen zu präsentieren. Gleichzeitig musste sich die Tonanlage der La-Victrola-Bühne gegen zahlreiche andere fest installierte und mobile PA-Systeme durchsetzen, die das Festival-Gelände konstant mit wummernden Elektrobeats beschallten. Hinzu kamen die extreme Hitze der Wüste (über 40 Grad am Nachmittag) und der durchdringende, aggressive Alkalistaub, der alles korrodieren lässt und während der mit weit über hundert Stundenkilometern über das Festival-Gelände fegenden Staubstürme sogar die Sonne verdunkelt. Kein Wunder also, dass dieses Event jeden Veranstaltungstechniker bereits im Vorfeld erzittern lässt. Aus diesem Grund wandte sich das La-Victrola-Team an die Adam Hall Group, die mit ihrem umfangreichen Eventtechnik-Portfolio schnell die geeigneten Lösungen zur Hand hatte – Cameo-Produkte für die Beleuchtung und die Pro-Audio-Marke LD Systems für den Ton.
„Wir packten die Cameo-Lichttechnik und das Audio-Equipment von LD Systems ein und fuhren hinaus in die Wüste von Nevada. Die Geräte hatten wir vorher nur kurz getestet, und Backup-Systeme gab es nicht. Für das Festival waren drei präzise vorbereitete Shows geplant, in einer der gnadenlosesten Gegenden dieser Erde. Und das Ton- und Licht-Equipment funktionierte perfekt, sensationell. So konnten sich die Produzenten und Künstler ganz auf die Auftritte konzentrieren und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die Konzerte waren einfach phänomenal. Es waren magische Nächte“, erinnert sich Nick Fynn, einer der Gründer des La-Victrola-Projekts.
„Als wir das Produktionskonzept für La Victrola entwickelten, hatten wir zwei Hauptziele: die Skulptur und Bühne spektakulär zu beleuchten, so dass sich schon von Weitem ein unverwechselbares Erscheinungsbild bot, und dem Publikum ein erstklassiges Musikerlebnis zu bieten, das trotz der vielen Menschen eine intime Atmosphäre vermittelte“, erklärt Production Designer Scott Theakston.
„2016 setzten wir eine recht konventionelle PA ein, doch ich merkte schnell, dass die gewünschte Akustik nur mit einem räumlich optimal verteilten Array-System umzusetzen war, das einen weiten Abstrahlwinkel ermöglichte. Dank der hervorragenden Unterstützung der Adam Hall Group konnten wir sechs LD Systems MAUI 28-Linienstrahler einsetzen, und die per Delay-Line angesteuerten Monitore verteilten wir im Abstand von 7,6 m auf einer 50-Grad-Kreislinie um die beiden Hauptmonitore rechts und links auf der Bühne. Als wir die Latenzen innerhalb der Monitoranordnung im Griff hatten, klang das System einfach unglaublich kohärent, war eine Einheit, die es den Zuschauern erlaubte, sich frei zwischen der Bühne und dem (23 m entfernten) FOH-Bereich zu bewegen – ohne irgendwelche Amplitudeneinbrüche oder Frequenzprobleme wie „Verschmieren“ von Frequenzen. In Anbetracht der Tatsache, dass das Festival-Gelände perfekte Bedingungen für Freifeldtests dieses Array- und Lautsprecherkonzepts bot, kann ich nur feststellen, dass mich der ausgewogene Sound der MAUI 28-Systeme absolut begeisterte, und das schon, bevor ich die Tonanlage optimiert und an die Verhältnisse vor Ort angepasst hatte. Im Verlauf der Konzerte traten die unterschiedlichsten Künstler und Instrumentalisten auf, und das System präsentierte sich immer mit guter Sprachverständlichkeit – druckvoll und präsent, ohne dass wir angesichts der über 500 Zuschauer die Lautstärke übermäßig hochfahren mussten. Ich beobachtete sogar, wie sich einzelne Zuschauergruppen ganz problemlos unterhalten konnten, während sie direkt neben den Lautsprechern standen, bei Konzertlautstärke. Mit einem konventionellen PA-Konzept wäre so etwas undenkbar! Und obwohl der Fokus von La Victrola klar auf Akustik-Performances liegt, war am Ende eines Konzerts auch ein DJ dabei, der Swing-House-Tracks spielte. Selbst das verarbeitete das PA-System ganz fantastisch (mit ein paar kleineren Änderungen an den Subwoofer-Pegeln), und man konnte viele Menschen tanzen sehen. Das schlanke Profil der MAUI 28-Säulensysteme, die Positionierung der Lautsprecher direkt neben unseren Jugendstil-Laternen und der weite, das gesamte Schallfeld abdeckende Sound waren so außergewöhnlich, dass immer wieder Leute zu uns hochstiegen und fragten, ob der Ton etwa aus dem großen Trichter käme. Sie waren mehr als verblüfft!“
„Es war einfach toll, über die LD Systems Stinger-PA zu spielen“, bestätigt Gitarrist und Producer Tom Lattanand. „Bei dieser Show habe ich mit ein paar Pyrotechnikern gearbeitet, die ich kenne, und den Hals meiner Taylor mit einem Flammenwerfer versehen. Ich spielte eine Cover-Version von Django Reinhardt und steuerte die Feuereffekte über ein modifiziertes Volumenpedal. Der Bühnensound war großartig, und ich konnte einfach abgehen und das alles genießen.“
„Ich war sehr beeindruckt von der Performance der LD Systems Stinger 12A G3-Lautsprecher, die wir als Bodenmonitore für die Bühne nutzten“, ergänzt Scott Theakston. „Bei aktiven Bühnenmonitoren habe ich hohe Ansprüche, und diese Stingers waren fantastisch – nicht nur in Bezug auf Klangtreue und Leistung, sie waren auch sehr robust. Auch der optionale ‚Monitor‘-Modus, den diese Lautsprecher bieten, gefällt mir sehr. Und die Tatsache, wie einfach wir sie zum Klingen brachten, mit einem klaren, sehr angenehmen Vokalsound. Das Festival war ein echter Härtetest für die Speaker, die sich selbst während eines gewaltigen Staubsturms, auf dem Boden stehend, sehr gut schlugen – ohne jegliche Ausfallerscheinungen oder sonstige Probleme. Derselbe Sturm hatte einer Highend-Digitalkonsole einer anderen Bühne schlicht den Garaus gemacht. Welch ein hervorragend konstruierter Lautsprecher für die unterschiedlichsten Einsätze!“
„Die Cameo-LED-Leuchten, die die Adam Hall Group zur Verfügung stellte, waren einfach klasse“, berichtet Tim Bremner, Creative Director des La-Victrola-Projekts. „Die gesamte Konstruktion ist gut 10 m hoch, und wie unsere Tonanlage musste auch das Lichtdesign mit anderen, riesigen Displays konkurrieren, von denen viele sogar mobil waren. Die Cameo-Leuchten waren unglaublich leistungsstark, wirkten aber nie zu massiv. Von Weitem betrachtet war La Victrola eine der bemerkenswertesten Installationen auf diesem Festival. Dennoch konnten die Besucher auch ganz nah herangehen, hochsteigen und die Skulptur für sich entdecken, ohne geblendet zu werden.“
„Wir brauchten Beleuchtungseinrichtungen, die die harten Bedingungen mehr als eine Woche überstehen würden – in einer Umgebung, die dafür bekannt ist, dass sie eigentlich alles kleinkriegt (selbst die Menschen)“, erzählt Scott Theakston weiter. „Nicht nur Hitze und Staub belasteten das Material, wir mussten uns auch Gedanken um Festival-Besucher machen, die gegen das Equipment treten oder es anderweitig beschädigen, da die Leuchten direkt an der oberen Plattform befestigt waren. Nachdem ich den ersten Cameo Flat Pro 12 IP65 ausgepackt hatte, wusste ich, dass alles gut gehen würde – diese Leuchten sind wie Panzer gebaut! Als wir das Licht dann zum ersten Mal hochfuhren, erwachte La Victrola mit faszinierenden Farben zum Leben. Besonders angetan war ich von den Amber-LEDs, die perfekt mit den goldenen Nuancen des Glühlampenlichts unserer Seitenbeleuchtung harmonierten. Und sogar das Arbeitslicht für unsere Crew beim Abbau war ganz hervorragend und wirklich hilfreich.“
*Aus urheberrechtlichen Gründen ist es uns nicht gestattet, den Namen des Festivals zu verwenden, zum anderen ist uns daran gelegen, die bekannt antikommerzielle Haltung der Veranstalter zu unterstützen, die sich klar gegen die „Kommodifizierung“ von Kunst aussprechen. Daher wird das Festival nicht namentlich genannt.
Mehr Informationen:
La_Victrola.org
MAUI 28 G2
STINGER G3 12“
FLAT PRO 12 IP65