LD Systems Curv 500 ES – Baukastensystem – Testbericht von Soundcheck.de

Kompakte, leichte und leistungsstarke PAs wie das Curv 500 von LD Systems sind der Freund eines jeden Musikers, der keine Roadies hat. Aus dem Modulbaukasten des Systems haben wir die Variante Curv 500 ES auf unsere Testbühne gehieft.

LD Systems verfolgt mit seiner Curv 500-PA-Anlage einen modularen Ansatz. Die Komponenten des Systems sind ein aktiver Basswürfel mit eingebautem Mixer, ein aktiver Slave Basswürfel und Satellitenmodule. Besonderheit: Die Topteile fügen sich montiert zu einem bananenförmigen Top-Array – der Techniker spricht bei dieser Anordnung von „curved“, womit sich auch gleich der Produktname erklären lässt.

Aus den genannten Komponenten kann man sich für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke monofone und stereofone Konfigurationen zusammenstellen bzw. wählt aus den vorkonfigurierten Sets. LD Systems bietet das PA-System passend zum geplanten Einsatz in drei verschiedenen Konfigurationen an. Die Curv 500 ES (ES = Entertainer- Set) ist für Entertainer und kleinere Bands konzipiert. Sie besteht aus dem aktiven Bass mit Mixer und vier Satelliten und leistet 460 Watt RMS. Je nach Bedarf kann dieses Set monofon oder stereofon betrieben werden. Die AVS-Variante (AVS = Audio-Video- Set) ist für kleinere Heimkinos, Pubs und Bars gedacht und kommt mit dem Basswürfel inklusive Mixer und nur zwei Satelliten. Diese sind für eine stereofone Beschallung des Raums gedacht. Auch die PS-Konfiguration (PS = Power-Set) ist stereofon ausgelegt. Sie besteht aus zwei Bass-Woofern und acht Satelliten. Mit 960 Watt RMS-Leistung können Entertainer, DJs und Bands auch schon mittelgroße Säle beschallen. Bei Unplugged-Musik mit Gitarre und Gesang kann dies auch für eine Nummer größer reichen.

Flexible Komponenten
Die Satelliten verwendet man einzeln oder in Gruppen. Bis zu vier Boxen werden über das so genannte SmartLink-System zusammengesteckt. Sie sind dann gleichzeitig mechanisch und elektrisch verbunden. Durch die Gehäuseform ergibt sich der schon erwähnte bogenförmige Aufbau, den man von den Line-Arrays großer Festivalbühnen kennt. Die Krümmung sorgt bei der Curv 500 für einen Abstrahlwinkel von 110 Grad horizontal und 10 Grad vertikal. Durch den großen horizontalen Abstrahlwinkel erreicht man eine breite Publikumsfront, auch wenn man dicht davor steht. Der geringe vertikale Winkel minimiert die Reflexionen von Boden und Decke. Das hier getestete Entertainer-Set kann man stereofon mit ein oder zwei Satelliten pro Kanal oder monofon mit bis zu vier Satelliten konfigurieren.

Kauft man weitere Topteile, sind im Stereobetrieb bis zu vier Elemente pro Seite möglich. Die kleinen Satelliten können bei Festinstallationen auch an der Wand befestigt werden. Für mobile Anwendungen werden sie auf einer Distanzstange auf die Bassbox oder auf ein eigenes Boxenstativ gesetzt. Noch flexibler ist man mit dem Power-Set, bei dem im Stereobetrieb jeder Kanal eine eigene Bassbox und vier Satelliten bekommt. Im Subwoofer der Curv 500 ES ist ein 10-Zoll-Basslautsprecher sowie die komplette Elektronik inklusive Mixer eingebaut. Die Anschlüsse sind auf der Rückseite der Box untergebracht. Insgesamt stehen vier Kanäle mit vier Kombi-Buchsen zur Verfügung.

Die Eingangsempfindlichkeit von Kanal 1 kann per Taster zwischen Mikrofon und Hi-Z umgeschaltet werden. Man kann hier Instrumente sowohl mit aktivem als auch mit passivem Tonabnehmer (z.B. Akustikgitarren) anschließen. Kanal 2 ist ein reiner Mikrofoneingang. An den XLR-Buchsen der Kanäle 1 und 2 liegt konstant eine Versorgungsspannung von 12 Volt für die Phantomspeisung von Kondensatormikrofonen an. Beide Kanäle verfügen über einen Gain-Regler, einen Zweiband-EO sowie einen Level-Regler für den eingebauten Effektprozessor. Dieser stellt acht Hall-, zwei Delay und sechs Dual-FX-Programme zur Verfügung. Letztere kombinieren Hall und Delay sowie Hall und Chorus. Die Effekte sind von guter Qualität, programmieren lassen sie sich jedoch nicht. Die Kanäle 3 und 4 sind zu einem Stereo-Kanal zusammengefasst, der für Keyboard, Audio-Player, PC oder Smartphone konzipiert ist. Entsprechend vielseitig sind die Anschlussmöglichkeiten. Das Keyboard schließt man über die Kombibuchsen an, einen Audio-Player oder Computer über die Miniklinkenbuchse und das Smartphone per drahtloser Bluetooth-Verbindung. EQ und Effekte sind für diesen Stereokanal nicht verfügbar.

In der Mastersektion des Mixers stellt man die Gesamtlautstärke sowie die Subwoofer-Lautstärke ein, wählt das Effektprogramm, definiert per Drehschalter die Anzahl der Satelliten pro Kanal und schaltet zwischen Mono- und Stereobetrieb um. Außer den vier Eingangsbuchsen finden sich an der Rückseite der Bassbox ein XLR-Line-Ausgang sowie eine Multipin-XLR- Buchse namens „System Out“, an die man den erwähnten Slave-Bass des Power-Sets anschließt. Die Einstellung der Sub- und Gesamtlautstärke am Hauptgerät wird an den Slave-Subwoofer übertragen, sodass die Slave-Anlage den Einstellungen des Master-Geräts folgt. Für die Kabelverbindung zu den Satelliten stehen zwei Speakon-Buchsen zur Verfügung.

Punkt auf dem i
Sind das gelungene Design und die Kompaktheit der Curv 500 bereits Highlights, so setzt der Sound das Pünktchen auf das i. Er ist erfreulich warm, voll und transparent und mit einer angenehmen Portion Punch ausgestattet. Die Höhen kommen klar, aber nicht grell, die Bässe kraftvoll, aber nicht matschig, und die Mitten präsent, aber nicht aufdringlich. Egal ob für Keyboard, Gitarre oder Gesang, im Test musste der EQ nur selten bemüht werden. Das ist ein gutes Zeugnis für den Basissound der PA. Akustikgitarren klingen sehr schön knackig, die Voices präsent und gut verständlich. Erfreulicherweise gilt all dies sowohl für geringe, als auch für hohe Lautstärken. Bei Keyboardklängen merkt man natürlich , dass man von einem 10-Zoll-Subwoofer keine Bassgewitter erwarten darf, und in der Band wird man auch nicht gern gegen ein volles Drum-Set andonnern wollen. Für die typischen Belange der Unterhaltungsmusik jedoch ist man bestens gerüstet und kann bei entsprechendem Aufbau von gezielten, weit tragenden Abstrahlung der zum Array zusammengesteckten Topteile profitieren.

Kompakt und laut
Ihr modulares Konzept und der eingebaute Mixer mit zwei Mono- und einem Stereokanal machen die Curv 500 ES vielseitig einsetzbar. Egal, ob zur Festinstallation im Pub oder als mobiler Begleiter von Unterhaltungsmusikern: Die Curv 500 macht in jeder Situation eine gute Figur. Dabei kann man sich aussuchen, ob eher die Entertainer-, die AVS- oder die Power-Variante in Frage kommt. Selbstverständlich lassen sich auch das AVS- und das ES-Modell nachträglich aufrüsten. Das Ganze gelingt zu einem erfreulich moderaten Preis, sodass wir in der Redaktion äußerst entzückt sind und eine eindeutige Empfehlung aussprechen können.

Bewertung
+ Sehr guter Klang
+ Hohe Lautstärke
+ Gute Verarbeitung
+ Vielseitiges Modulkonzept
+ Kompakt und relativ leicht
– Etwas knappe Anleitung

Technische Daten
Übertragungsbereich: 47 bis 20.000 Hz
Bestückung: Sub: 10″-Bass; Top: 4″-Mitteltöner + 3 x l“-Hochtöner
Leistung: 300 W (Bass) + 2 x 160 W (Tops)
Schalldruck: 122 dB (SPL); 128 dB (SPL Peak)
Anschlüsse: 2 x Mic-/Line-ln (Kombibuchse), 1 x Stereo-In (2 x Kombibuchse, Miniklinke, Bluetooth), Line-Out (XLR), System-Out (Multipin-XLR), 2 x Speakon
Maße/Gewicht Sub: 32,5 x 38 x 49 cm, 16,5 kg; Top: 12 x 12 x 12 cm, 1,7 kg

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Quelle: Soundcheck.de, April 2016, Deutschland: http://www.soundcheck.de/
Autor: Hans-Joachim Schäfer

Hier erfahren Sie mehr über LD Systems Curv 500:
http://www.ld-systems.com/serien/curv-500-serie/
http://www.ld-systems.com/serien/curv-500-serie/curv-500-es-portables-array-system-entertainer-set-inklusive-distanzstange-und-lautsprecherkabel/

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