Palmer Pedalbay 60 – Produkt Review eines musiker-board.de Users

Ein musiker-board.de Nutzer hatte die Möglichkeit ein von Palmer an das musiker-board gestiftetes Pedalbay 60 zu testen. Sein umfangreiches Review zeigt die Möglichkeiten und Vorteile auf, die das Palmer Pedalbay 60 dem Benutzer bietet.

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Über die Pedalbay-Reihe
1.2 Kurzer Marktüberblick

2. Unboxing

3. Detailbetrachtung
3.1 Die Möglichkeiten der Querstreben
3.2 Die Netzteilhalterung
3.3 Höhenverstellung
3.4 Verarbeitung und Belastbarkeit

4. Der Umbau
4.1 Der Ist-Zustand und dessen Nachteile
4.2 Dokumentation des Umbaus
4.3 Vorteile und Nachteile gegenüber der vorherigen Lösung

5. Fazit

1. Einleitung

1.1 Über die Pedalbay-Reihe
Warum hat das Pedalbay 60 eigentlich die Sechzig im Namen? Der Grund ist vermutlich einfach: Es gibt nicht nur ein Pedalbay von Palmer, sondern gleich mehrere. Die Zahl gibt dabei die Breite des Effektboards an, während ein weiteres Kürzel auf eine variierende Tiefe hinweist.

Konkretes Beispiel:

Das Pedalbay 60L hat eine Breite von rund 60 cm, ist aber mit 39 cm knapp 9 cm tiefer als das reguläre Pedalbay 60. Einen guten Überblick über die aktuell geplanten Modelle bietet die folgende Grafik, die ich dem Produkt-News-Katalog von Palmer entnommen habe.
Wie man sieht sind aktuell insgesamt fünf verschiedene Modelle geplant, wovon bisher nur das Pedalbay 60 im Handel erhältlich ist. Für die meisten Effektuser sollte damit also ein passendes Brett dabei sein, sei es nun eines der berüchtigten minimalistischen Effektboards oder ein durchschnittlich gefülltes.

Die Pedalbay-Reihe zeichnet sich dabei vor allem durch die verstellbaren Querstreben aus, was für einen gewissen Grad an Anpassbarkeit an verwendetes Equipment sorgt. Darüber hinaus lässt sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Netzteilen direkt unter dem Board befestigen sowie die Höhe der hinteren Stehfüße und damit auch der Winkel des Boards. An dieser Stelle möchte ich dabei anmerken, dass das Pedalbay 50S unter Umständen weniger Anpassungsmöglichkeiten bietet als seine größeren Geschwister.

1.2 Kurzer Marktüberblick
Gucken wir uns nun doch einmal das Pedalbay 60 im Vergleich zu anderen an. Neben den gängigen Hardcases dürfte vor allem ein Vergleich zum Pedaltrain Two SC interessant sein, welches für 10€ mehr (Stand 22.04.2014) erhältlich ist und aktuell der Platzhirsch auf dem Markt sein dürfte. Aus diesem Grund (und natürlich auch aufgrund des ähnlichen Konzeptes betrachten wir es stellvertretend für die diversen anderen Modelle, welche der Markt noch zu bieten hat.

Beide sind aus Aluminium gefertigt und schwarz lackiert. Die Größe des Pedaltrain Two beträgt rund 61 x 32 cm bei einer Höhe von ca. 6 cm, damit ist es also ein kleines bisschen größer als das Pedalbay 60, welches 60 x 30,5 cm misst.

Im Gegensatz zum Pedaltrain kommt das Pedalbay mit bereits aufgeklebtem Velcro. Das hat den Vorteil, dass man die Klettbahnen nicht schief aufkleben kann. Für „Alternativ“-Benutzer, die kein Velcro verwenden wollen, bedeutet das hingegen, dass das Effektboard empfänglicher für Staub und Schmutz ist. Für diejenigen, die nicht die Hakenseite, sondern die Schlaufenseite an die Effekte kleben, ist das natürlich auch ungünstig. Alle anderen dürfen sich aber über die gesparte Arbeit freuen. Im Gegensatz dazu ist dem Pedaltrain sowohl Haken- als auch Schlaufenband beigelegt, welches der Besitzer bei Bedarf selber aufkleben kann.

Als weiteres Zubehör wird beiden ein Softcase (bzw. Gigbag) mitgeliefert, in denen die jeweiligen Boards einigermaßen sicher und praktisch transportiert werden können.

Der große Unterschied zwischen den beiden Modellen ist nun aber das bereits angesprochene Hauptmerkmal der Pedalbay-Reihe: Gibt sich das Pedaltrain durch die fest verschweißten Querstreben recht statisch, so zeigen vor allem die verstellbaren Querstreben des Pedalbay, dass ein Effektboard auch flexibler sein kann. Beiden gemein ist darüber hinaus auch die Befestigungsvorrichtung für Netzteile, welche beim Pedaltrain durch Metallschienen realisiert wird. Beim Pedalbay wurden stattdessen insgesamt vier U-Profil-Stücke verwendet, die als Haken für Gummibänder dienen, um das Netzteil zu fixieren.

Ein weiteres Feature des Pedalbay sind die verstellbaren hinteren Füße. Das Pedaltrain hat eine solche Möglichkeit nicht zu bieten, bei meiner Recherche bin ich aber auf einen neuen Konkurrenten aus Spanien gestoßen – dem Aclam Guitars Modular Track medium. Dieses spielt aber unter Betrachtung des Preises offensichtlich in einer ganz anderen Liga und sollte dementsprechend nicht als direkter Konkurrent betrachtet werden, sofern denn der Preis eine Rolle spielt.

Zusammenfassend lässt sich wohl sagen, dass das Pedalbay 60 anhand des Datenblatts und dem Vergleich mit dem Pedaltrain Two preislich sinnvoll platziert sein dürfte und möglicherweise eine echte Alternative zu eben jenem ist.

2. Unboxing
Kommen wir nun also zum interessanteren Teil des Reviews, nachdem wir Datenblätter gewälzt haben: Bilder! Ich werde in diesem Abschnitt auch nicht allzu viele Worte verlieren, es geht vor allem erstmal darum, das Paket zu öffnen, den Inhalt nach und nach hervorzubringen und dann erst einmal die Bilder auf sich wirken zu lassen. Danach fahren wir schließlich mit dem eigentlichen Test fort, da ist dann für die Lesefreudigen wieder mehr dabei.

Zuerst einmal ein paar Impressionen des Pakets:

Öffnet man dieses nun, so wird man von dem bereits erwähnten Gigbag begrüßt:

Das sieht ja soweit schonmal ganz nett aus, aber wo ist das Board? Das zeigt sich erst, wenn man wiederum den Gigbag öffnet

Da haben wir es also, den Gigbag, das Board und eine Tüte mit Kleinkram. Gucken wir uns doch erst einmal den Kleinkram an:

Velcro und eine weitere Plastiktüte, in der sich wiederum zwei Gummibänder sowie ein Inbusschlüssel zur Verstellung der Querstreben befinden. Damit hätten wir also den Inhalt vollständig ausgepackt. Also noch einmal ein kurzer Schwenk zum Gigbag, da gibt es sicher noch etwas zu sehen:

Hat da womöglich jemand mitgedacht? Der abschließbare Reißverschluss scheint auf jeden Fall sinnvoll zu sein und der Karabinerhaken sieht stabil aus, was will man mehr?

Da ich auf den Gigbag im Verlauf des Reviews nicht mehr großartig eingehen werde, verkünde ich an dieser Stelle schon einmal das Testurteil für diesen: Im Allgemeinen gibt es da nicht besonders viel zu sagen. Er macht einen stabilen Eindruck, bietet ausreichend Platz und ist auch etwas gepolstert. Damit sollte er seinen Zweck erfüllen, weshalb es aus meiner Sicht nichts zu bemängeln gibt. Dass er ein echtes Case im Zweifelsfall nicht ersetzen kann, sollte man dabei selbstverständlich im Hinterkopf behalten – aber dafür wurde der Gigbag sicherlich auch nicht konzipiert.

Lassen wir jetzt doch erstmal die Beilagen links liegen und kommen zum Interessanteren Objekt des Reviews, dem Pedalbay selbst. Dazu gibt es jetzt wieder ein paar kommentierte Fotos.
Noch einmal das Board im Überblick:

Und da sehen wir direkt vielversprechende Dinge. Dazu gehört unter anderem die Netzteilhalterung:

Außerdem die verstellbaren Füße am hinteren Ende sowie die Füße am vorderen Ende:

Hier sehen wir dann auch, dass die hinteren Füße über ein Kugelgelenk an die Neigung des Boards und den Untergrund anpassbar sind.

Bevor wir dann zur Detailbetrachtung kommen, gibt es noch schnell einen Blick auf die Querstreben-Konstruktion:

3. Detailbetrachtung
In diesem Abschnitt geht es ans Eingemachte! Wir werden zuerst die verstellbaren Querstreben unter die Lupe nehmen, im Anschluss wird dann die Netzteilhalterung genauer betrachtet. Danach gucken wir uns kurz die verstellbaren Füße an, bevor ich abschließend noch auf die Verarbeitung und die Belastbarkeit des Pedalbay eingehe.

3.1 Die Möglichkeiten der Querstreben
Nachdem jetzt die verstellbaren Querstreben unzählige Male erwähnt wurden, wollen wir uns diese endlich mal genauer anschauen.

Zuerst einmal ist dieses über einfache Schrauben und dazu passenden Bohrungen gelöst, 5 an der Zahl je Seite und Strebe, wobei nur die beiden inneren Streben überhaupt verstellbar sind. Damit gäbe es in der Theorie also 25 unterschiedliche Möglichkeiten, die Querstreben anzuordnen.

Zuerst einmal habe ich die hintere der beiden Streben mit dem beiliegenden Inbusschlüssel gelöst. Klappt soweit wunderbar, allerdings scheint der Schlüssel sich schnell zu verkanten. Testweise habe ich einfach erst einmal die hinterste Position gewählt, was dann wie folgt aussieht:

Gute 6,5 cm bleiben dem Netzteil dann noch über. Von oben betrachtet sind sogar nur noch 1,5 cm Luft zwischen den beiden Streben. Zwischen den beiden mittleren Streben ist dann ein Platz von rund 5,5 cm vorhanden, während zwischen den beiden unteren Streben in der Standardkonfiguration von unten betrachtet 8,5 cm und von oben betrachtet 3,5 cm frei bleiben.

Bei genauerer Betrachtung ergibt sich dann folgende Aufteilung in der Standardkonfiguration:

Von oben betrachtet sind zwischen allen Streben jeweils 3,5 cm Platz. Jede Verschiebung einer Strebe schafft bzw. entfernt 1 cm Platz an den entsprechenden Stellen, da die Bohrlöcher jeweils 1 cm voneinander entfernt sind. Bei Betrachtung von unten bietet das Board etwas mehr Zwischenraum: Der mittlere Freiraum beträgt weiterhin 3,5 cm, die beiden äußeren sind allerdings aufgrund der gewählten Aluprofile nun 8,5 cm groß. Nach diesem ersten Test habe ich dann die hintere der beiden mittleren Streben so weit wie möglich nach vorne verschoben. Dabei ergibt sich dann die maximale Netzteiltiefe von insgesamt von 10,5 cm.

An dieser Stelle muss das Pedalbay sich dann auch das erste Mal ernsthaft Kritik gefallen lassen. Nachdem ich nun die hintere Strebe mehrmals verstellt hatte, machte ich mich nämlich an die vordere Strebe. Beim Versuch, die entsprechenden Schrauben zu lösen, bekam ich plötzlich Probleme:

Zum einen schien der Inbusschlüssel nun etwas abgenutzt zu sein, zum anderen wurden die Schrauben abgedreht. Wir erinnern uns kurz, bereits bei der ersten Schraube verkantete der Schlüssel. Nun ging aber gar nichts mehr, der Schlüssel fand keinen Halt mehr. Zu schnell wollte ich allerdings nicht aufgeben, und griff zum Akkuschrauber mit passendem Bit.
Und siehe da, damit waren die Schrauben kein Problem mehr.

Ich glaube, das Problem identifiziert zu haben: Zum einen scheint das Material von Schlüssel und Schraube etwas zu weich zu sein, zum anderen aber kann man mit dem Schlüssel nicht genügend Druck ausüben, sodass der Schlüssel aus der Schraube rutscht und diese dabei auch etwas beschädigt. Aus diesem Grund würde ich jedem raten, entweder einen Schraubenzieher oder einen Akkuschrauber zu verwenden, mit dem ausreichend Druck ausgeübt werden kann. Wer die Querstreben öfter verstellen möchte, sollte sich außerdem überlegen, die Schrauben gegen höherwertige auszutauschen.

Bevor ich jetzt mit dem Kapitel Querstreben abschließe, zeige ich noch kurz einige weitere mögliche Kombinationen. Auf alle möglichen Kombinationen verzichte ich jedoch,
mit etwas Vorstellungskraft sollte man sich die restlichen Möglichkeiten auch selber ausmalen können.

Eine kleine Anmerkung habe ich außerdem noch zu machen: Wie sich der ein oder andere sicher schon gedacht hat, sind tatsächlich nur 24 statt 25 Kombinationen möglich, sofern man nur die jeweils vorhergesehenen Löcher verwendet. Das liegt ganz einfach daran, dass wir zwischen den mittleren Streben nur 3,5 cm Platz haben, aber für das Verschieben der Streben in das jeweils äußerste Loch mindestens insgesamt 4 cm Platz benötigen (wir erinnern uns: Der Abstand zwischen den Löchern beträgt 1 cm).

3.2 Die Netzteilhalterung
Kommen wir jetzt zu der Netzteilhalterung, von der ich bisher nur die Befestigungshaken gezeigt habe. Der Abstand zwischen diesen beträgt rund 20 cm, es können also Netzteile mit einer Grundfläche von bis zu 10,5 x 20 cm befestigt werden. Fixiert wird das Netzteil über die beigelegten Gummibänder, indem diese über Kreuz gespannt werden.

Da ich vorab versprochen habe, mein Fame DCT-200 im Zusammenhang mit dem Pedalbay zu testen, habe ich dies natürlich auch getan. Seht euch die Bilder einfach an und bildet euch erstmal eine eigene Meinung:

Wie man unschwer sieht, passt das Netzteil tatsächlich drunter. Zur Seite hin hat es sogar noch Platz. Allerdings musste ich dazu die hintere Mittelstrebe auf das hinterste Loch der vorderen Mittelstrebe verschieben. Entsprechend eng sieht es vorne aus, während hinten der Freiraum gerade noch klein genug ist, um halbwegs ein Pedal in MXR-Größe fixieren zu können. Ja, das sieht doch irgendwie etwas eigenartig aus. Aber dennoch könnte das so praktikabel sein, wenn man entsprechend große Pedale hat.

Weniger sinnvoll ist dann natürlich, dass das Board nicht mehr auf den hinteren Füßen, sondern auf dem Netzteil steht. Die Füße sind dafür zu kurz. Allerdings sollten mit etwas Bastelaufwand aus einer Gewindestange und weiteren Kleinteilen passende Ersatzfüße gebaut werden können.

Im Gegensatz zum DCT-200 sollten aber die meisten gängigen und nicht zu großen Netzteile allerdings passen. Man muss eben auch bedenken, dass das DCT-200 schon außerordentlich groß ist.

Da ich aus diesem Grund auch damit gerechnet hatte, dass ich ein neues Netzteil benötigen würde, habe ich mir kurzerhand die allseits beliebte Harley Benton PowerPlant Junior organisiert. Mit eben jenem lassen sich auch gleich viel bessere Ergebnisse erzielen.

Die PowerPlant sitzt relativ sicher unter dem Board, rutscht allerdings minimal, wenn man etwas Kraft ausübt. Eventuell wäre da ein zweiter, strammer sitzender Satz Gummibänder noch hilfreich gewesen, um kleinere Netzteile fester fixieren zu können. Sollten die Gummibänder ausleiern, so werde ich allerdings einfach zu Velcro greifen und so das Netzteil zusätzlich fixieren. Das sollte dann auf jeden Fall ausreichend sein.

Insgesamt hinterlässt die Vorrichtung meiner Meinung nach aber einen guten Eindruck. Sie ist offensichtlich nicht für jedes Netzteil geeignet, aber doch deutlich flexibler als andere Lösungen wie beispielsweise Winkelschienen.

3.3 Höhenverstellung
Die Höhenverstellung werden wir nur kurz behandeln. So richtig viel gibt es da eigentlich auch nicht zu zeigen. Auf den beiden folgenden Fotos sind erst einmal die minimale und maximale Höhe des Boards abgebildet.

Die minimale Höhe etwas über 7 cm ist die Werkskonfiguration. Aus meiner Sicht sollte man die Füße von da an auch nicht viel weiter herausdrehen, um ausreichend Stabilität gewährleisten zu können. So ergaben sich für mich knapp 9 cm als höchsten Wert, bei dem der Fuß noch fest wirkte. Wenn ich nichts übersehen haben sollte, dann ist die Höhenverstellung also tatsächlich nur in einem kleinen Rahmen möglich.

Selbstverständlich ließe sich die Gewindestange noch kürzen, dann könnte man grob geschätzt weitere 2 cm in der Höhe einsparen. Das ist dann aber ein Schritt, den man sich gut überlegen sollte, solange keine Ersatzfüße zu kaufen sind.

3.4 Verarbeitung und Belastbarkeit
Auf besonderen Wunsch gehe ich neben der Verarbeitung auch auf die Belastbarkeit ein. Beim kurzen Test hat sich gezeigt, dass man sich beim Beladen und Abstützen keine Gedanken machen muss. Als ich mich komplett auf das Board gestellt habe, gab das Board nur geringfügig nach. Dabei muss bedacht werden, dass sowohl die Gummifüße, also auch der Teppichboden, auf dem das Board während des Tests stand, noch etwas Spielraum boten. Wer also nicht gerade plant, auf dem Board wild herumzuspringen, der muss keinen weiteren Gedanken wegen der Stabilität verschwenden.

Allgemein bin ich mit der Verarbeitung überwiegend sehr zufrieden. Da bis auf die Netzteilhalterung alles durch Schrauben befestigt ist, muss man keine Angst vor unsauber ausgeführten Schweißnähten haben. Die Lackierung ist sauber und das Klettband vernünftig aufgeklebt.

Abzüge gibt es nur in der B-Note wegen des beigelegten Werkzeuges in Zusammenhang mit den Schrauben der Querstreben. Davon abgesehen macht nämlich alles einen soliden, bühnentauglichen Eindruck.

4. Der Umbau
In diesem Abschnitt wird es nun vor allem für mich persönlich interessant. Es geht nämlich an den Umbau von meinem alten Effektboard zum Pedalbay. Dazu werde ich euch erst noch einmal den ehemaligen Ist-Zustand vorstellen.

4.1 Der Ist-Zustand

Fangen wir diesen Abschnitt doch zuerst einmal direkt mit ein paar Fotos meines alten Boards Marke Eigenbau an:

Gebaut hatte ich dieses vor rund anderthalb Jahren mit einem Ikea Gorm Regalboden als Grundlage, was dann stark modifiziert wurde. Damals habe ich aber vieles nicht richtig bedacht, wie etwa die Tiefe des Boards. Tatsächlich wollte ich gerne eine transportable Lösung haben, mit dem Eigenbau wurde das zu einer Qual. Zum einen gibt es kein Standardcase, das ich zum sicheren Transport hätte verwenden können. Es hätte also in dem Fall eine Maßanfertigung herhalten müssen. Für das Geld wiederum bekommt man dann auch ein fertiges Board inklusive Case.

Zum anderen ergibt sich durch die Größe auch ein recht hohes Gewicht, welches nicht zuletzt auch vom DCT-200 negativ beeinflusst wird. Abgesehen davon, war ich lange zufrieden mit dem Board, auch wenn ich viel Platz auf dem Board gar nicht genutzt habe, was auch an der Größe der Streben liegt.

Fassen wir also kurz zusammen: Das Board ist ziemlich groß, schwer und der Platz wird nicht einmal sinnvoll genutzt? Das schreit ja gerade zu einer kleineren, leichteren Lösung.

Tatsächlich gibt es noch einen weiteren Grund, ein kleineres Board zu verwenden: Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass ich die drei Mooer-Effekte quasi nie verwende. Das liegt nicht daran, dass diese schlecht sind, sondern dass ich sie nicht wirklich benötige. Diese drei Treter können also zusätzlich eingespart werden.

4.2 Dokumentation des Umbaus
Nachdem ihr nun etwas über mein Board wisst, können wir fortfahren. Die Netzteilbefestigung haben wir bereits abgefrühstückt, weshalb ich direkt von diesem Punkt aus weitermache. Zunächst habe ich alle Pedale auf dem Pedalbay angeordnet, um den Platzbedarf abschätzen zu können. Dabei habe ich mich im Wesentlichen am alten Setup orientiert, mit Ausnahme der erwähnten Entfernung der Mooer-Effekte.

Hierbei möchte ich kurz eine Anmerkung machen: Leider schließen die Führungsschienen nicht bündig mit den Querschienen ab und sind auch nicht mit Velcro beklebt, bis auf einige Ausnahmen wird man also mit der Befestigung der Effekte auf die beklebte Fläche begrenzt sein.

Auf den ersten Blick sieht das schon praktikabel aus, jetzt mussten die Pedale also noch verkabelt werden. Danach sah das Board dann wie folgt aus:

Möglicherweise fragt sich jetzt der ein oder andere, warum ich die Unterseite so unordentlich hinterlassen habe. Der Grund dafür ist relativ einfach. Bei meinem alten Board hatte ich eine Patchbox fest montiert, die mir an dieser Stelle jetzt fehlt.

Konkret bedeutet das also, dass ich in nächster Zeit erst noch eine Patchbox bauen und am Board befestigen werde, ehe ich die Unterseite ordentlich aufräumen werde.

Bevor wir auch diesen Abschnitt abschließen, gibt es noch eine kurze Anpassprobe. Ja, das Board passt in die Tasche und diese lässt sich auch verschließen.

4.3 Vor- und Nachteile gegenüber der vorherigen Lösung

Was hat das Pedalbay jetzt also für mich persönlich gebracht? Wenn man ehrlich ist, dann gibt es nur Vorteile. Als einzigen Nachteil könnte man aufzählen, dass das Pedalbay kleiner ist. Für mich persönlich ist das aber offensichtlich kein Nachteil, sondern eher als Vorteil zu bewerten.

Mein Board ist nun kompakter, leichter und Dank der Tasche bedeutend transportabler als das alte Board. Darüber hinaus bin ich bei einem Equipmentwechsel deutlich flexibler,
vor allem wegen der Anpassbarkeit des Boards. So kann ich im Zweifelsfall mehr Platz für das Netzteil machen oder (wie hier für die Fuzz Factory geschehen) den Abstand zwischen den Streben verkleinern. Alles in allem bin ich persönlich sehr zufrieden mit dieser Lösung.

5. Fazit
Abschließend möchte ich nun noch einmal kurz rekapitulieren, was ich in diesem Review letzten Endes festgestellt habe. Dazu möchte ich erstmal grundlegend sagen, dass ich das Pedalbay für eine sehr solide Lösung halte, das sich nicht vor preislich ähnlich angesiedelten Konkurrenten wie dem Pedaltrain verstecken muss. Dank der Flexibilität durch die verstellbaren Streben dürften die meisten Benutzer mit dem Pedalbay gut zurechtkommen.

Die Ausstattung empfinde ich als angemessen, vor allem die Tasche bietet eine praktische Transportmöglichkeit. Allerdings empfinde ich die Beilage des Inbusschlüssels eher als gefährlich. Da sollte Palmer besser nachbessern und bessere Schrauben verbauen und am besten auch höherwertiges Werkzeug beilegen.

Weniger beeindruckt bin ich von der Höhenverstellung der hinteren Füße, diese bieten mir persönlich etwas zu wenig Spielraum. Jedoch wissen die Kugelgelenke zu überzeugen, indem sie einen festen Stand garantieren. Eventuell sind in Zukunft dann im Zubehör noch unterschiedlich lange Füße erhältlich. Zumindest Ersatzstreben soll es bei Palmer zu kaufen geben.

Insgesamt betrachtet bin ich auch mit der Verarbeitung zufrieden. Bis auf die angesprochenen Schrauben leistet sich das Pedalbay keine gröberen Schnitzer. Das Pedalbay macht also im Allgemeinen sehr viel richtig und im Prinzip nichts wirklich falsch.

Da wir nun am Ende angekommen sind, bedanke ich mich dann noch einmal abschließend beim Team vom Musiker-Board und bei Palmer, die das Review ermöglicht haben, und natürlich auch für eure Aufmerksamkeit!

Quelle: musiker-board.de, Deutschland, April 2014

Vielen Dank an „DasRofl“ für diesen großartigen, sehr ausführlichen und vor allem aufschlussreichen Testbericht! Auch in Zukunft wünschen wir Ihnen und unseren weiteren Fans im Namen der Firma Palmer noch viel Spaß und Erfolg mit unseren Pedalboards!

Weitere Informationen & Produktvideos, sowie ein aktuelles Händlerverzeichnis zu unseren Pedalboards finden sie unter :
http://www.palmer-germany.com/mi/de/Produkte/Pedalboards-und-Zubehor.htm

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