Schluss mit Schleppen – Gruv Gear V-Cart Solo – Testbericht von Soundcheck

Amps und Boxen, Drumset und Gitarrren, dazu noch jede Menge Kisten und Kästen für alles mögliche Equipment – das alles muss vor und nach einem Gig bewegt werden. Kein Wunder dass sich so mancher Musiker vor und nach dem Gig eher als Möbelpacker als als Musiker fühlt. Der Anbieter Gruv Gear verspricht nun mit einem ausgeklügelten Multifunktions-Rollwagen Abhilfe. Wir haben das praktische Gefährt ausprobiert.

Darauf haben Generationen von Musikern gewartet: Auf eine Transportlösung, mit der man die kräftezehrende Schlepperei beim Gig endlich ad acta legen kann. Die am Venue mitsamt Equipment Stufen und Treppen in beide Richtungen überwindet und die im Ruhezustand platzsparend verstaut und transportiert werden kann.

Bis zu 230 kg Equipment kann das auf den ersten Blick eher filigran wirkende V-Cart Solo transportieren. Das ist recht ordentlich und sollte den Transport aller, für einen Bandgig notwendigen Gerätschaften ermöglichen. Das Gefährt ist äußerst massiv konstruiert und aus Stahl gefertigt, was auch den einzigen Nachteil dieses Hi-Tech-Zwitters aus Sackkarre, Bollerwagen und Bühnendolly bedingt: ihr stattliches Eigengewicht von 10,4 kg.

Ansonsten gibt es allerdings keinen Grund zu klagen. Auch vollgepackt kommt der Wagen praktisch auf jedem Untergrund gut vorwärts und ist äußerst beweglich, denn neben den zwei großen Rollen verfügt der V-Cart Solo noch über zwei kleinere Lenkrollen, die an der Sackkarren-Funktion als Treppensteig-Hilfe fungieren. Der V-Cart Solo rollt auf glattem Boden aber auch auf Teppich und gröberem Asphalt hervorragend und war im Test sogar auf nasser Schotterpiste und in vollbepacktem Zustand mit rund 65 kg noch gut handhabbar. Unbeladen kann der Wagen durch das Klappern des Gestänges jedoch ziemlich laut werden.

Das Beste aber ist die Wandlungsfähigkeit des Gefährts. Mit wenigen Handgriffen verwandelt sich beispielsweise der V-Cart Solo von der Wagenform in eine zwei- oder vierrädrige Sackkarre (V-Modus). Jeder Modus hat dabei seine ganz besonderen Stärken. Mit der 2-Rad-Sackkarre lassen sich beispielsweise Treppen überwinden oder im Plattform-Modus sauber Cases stapeln und äußerst leicht und rückenschonend transportieren. Der V-Modus stellt sich schnell als einer der interessantesten, heraus, denn in dieser Form ist der V-Cart Solo am wendigsten. Der Neigungsgrad kann dabei in zwei Positionen arretiert werden. Wünschenswert wäre lediglich noch ein gepolsterter Griff der den Rollwagen noch handfreundlicher machen würde.

Darfs ein bisschen mehr sein? Mit intelligenten Add-Ons kann der V-Cart Solo noch erweitert und damit noch flexibler eingesetzt werden. Interessant ist beispielsweise die XL-Rahmenverlängerung. Mit ihr lässt sich die Ladefläche problemlos von standardmäßig 60 Zentimeter auf über einen Meter vergrößern, wobei dann ein weiteres kleines Rollenpaar für die nötige Stabilität sorgt. Für den Transport schmaleren Equipments bietet Gruv Gear auch teppichbezogene Ladeauflageflächen, sowohl für die Solo- als auch für die XL-Konfiguration.

Mit dem V-Cart Solo bietet Gruv Gear Musikern bislang nicht gekannten Transportkomfort. Hier merkt man sofort, dass die Entwickler ihre Erfahrungen in der Praxis gesammelt und auf den Punkt gebracht haben. Das V-Cart ist ein toller Begleiter und eine unschätzbar wertvolle Entlastung für jeden Live-Musiker. Der Preis ist zwar nicht unerheblich, dafür wurde wirklich bis ins letzte Detail mitgedacht. Während eines laufenden Gigs beispielsweise muss der Transportwagen nicht einfach nur sinnlos in der Ecke stehen, sondern kann mit Hilfe des speziell hierfür vorgesehenen Stage-Wedge-Add-Ons sogar als effektiver Monitor-Schrägsteller direkt auf der Bühne eingesetzt werden. Eine tolle Sache!

In zusammengeklapptem Zustand ist der V-Cart Solo äußerst platzsparend.

Im 2-Rad-Sackkarren-Modus kann schweres Equipment mit dem V-Cart Solo auch über Treppen transportiert werden – aufwärts und abwärts.

Der V-Modus ist besonders effektiv. Mit entsprechendem Add-On eignet sich der V-Cart Solo sogar als Monitor-Stand auf der Bühne.

PLUS PUNKTE
•    Hohe Traglast von bis zu 230 kg
•    Extrem hohe Flexibilität
•    Sehr kompakt zusammenklappbar
•    Kann auch als Monitor-Schrägsteller eingesetzt werden
•    Sinnvolle Erweiterungen erhältlich

MINUS PUNKTE
•    Recht hohes Eigengewicht, über 10 kg

Weitere Infos unter: http://www.adamhall.com/de/Gruv_Gear.htm

Quelle: Soundcheck Magazin, Deutschland

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